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Fußball SV Förderstedt unterliegt dem 1. FC Magdeburg im Testspiel mit 1:6 (1:3) / Markus Müller trifft Eine Lehrstunde für die Defensive

Von Christian Jäger 12.01.2015, 02:09

Die Landesliga-Fußballer des SV Förderstedt unterlagen im Testspiel gegen Regionalligist 1. FC Magdeburg mit 1:6 (1:3) und konnten insbesondere im Abwehrbereich einiges lernen. Verstecken musste sich der Außenseiter aber nicht.

Staßfurt l 1:6 - ein Ergebnis, das angesichts von drei Ligen Unterschied keinesfalls auf einen misslungenen Auftritt der Förderstedter vor den 252 Zuschauern sprach. Hält man sich vor Augen, dass drei der sechs Gegentore sogar erst in den letzten fünf Minuten fielen, ist das Ergebnis sogar noch höher einzuordnen. Jens Liens-dorf, Spieler-Trainer des SVF, war zufrieden: "Wir haben uns achtbar verkauft."

Wie man es erwarten konnte, übernahm der FCM sofort das Zepter, ging durch einen Doppelschlag von Christian Beck bereits nach 22 Minuten zum 2:0 in Führung. Eine Viertelstunde später kamen die Gastgeber erstmals gefährlich vor das Magdeburger Tor. Markus Müller verwertete eine Flanke zum Anschlusstreffer. "Eine Chancenverwertung von 100 Prozent in der ersten Halbzeit - besser als in der Liga", scherzte Liensdorf. Nach dem Seitenwechsel kamen zwei Hochkaräter hinzu. Ein Volley-Kracher von Marcus Janich wurde stark pariert, Marcus Bolze verließen später freistehend die Kräfte.

Zwar bestimmte der Regionalligist stets das Geschehen, biss sich aber oft an der Förderstedter Defensive, insbesondere am überragenden Keeper Maik Binnebößel, die Zähne aus. Am Ende ließen die Kräfte nach. Das nutzte der FCM im Schlussspurt.

"Für unseren Defensivverbund war es eine gute Gelegenheit, positive Erfahrungen zu sammeln", sagte Liensdorf. "Diese Lehrstunde müssen wir in den Wettkampfbetrieb mitnehmen." Auch im Spiel ohne Ball konnte sich der SVF eine Scheibe abschneiden. Die Gäste zeigten, was Verschieben und Laufen bewirken kann. "Ich hoffe, wir haben uns einiges abschauen können."

Zimperlich ging es zwischen beiden Teams jedoch nicht zur Sache. So prallte Marco Janich etwa im Kopfballduell mit Sven Reimann zusammen und zog sich eine Platzwunde zu. Zur Sicherheit ging es direkt ins Krankenhaus, das er aber eine halbe Stunde nach Abpfiff mit einem Turban wieder verlassen konnte.

Insgesamt hatte Schiedsrichter Sven Tuchen aber wenig Mühe, die Geschicke zu leiten. Die Wahl auf gerade diesen Unparteiischen fiel nicht zufällig. In der Landesliga-Partie gegen Ottersleben musste Tuchen zahlreiche Verbalattacken von einem Förderstedter Zuschauer einstecken. "Als kleine Wiedergutmachung haben wir ihn gefragt. Wir waren in der Pflicht, die Wogen zu glätten", sagte Liensdorf.

Für beide Teams war es das erste Testspiel im neuen Jahr. "Wir wollten wieder in den Rhythmus finden", sagte Magdeburgs dreifacher Torschütze Beck. "Das Ergebnis war gar nicht so wichtig. Viel mehr ging es darum, dass wir uns bewegen." Den Förderstedtern attestierte der Goalgetter, dass "sie sich ganz gut verkauft haben" und am Ende die konditionellen Vorteile wohl nicht unerheblich waren.

Auch Liensdorf sah die Partie als "Warm-up". Doch dabei ging es nicht nur um die gesamte Mannschaft. Eine Personalie stand gesondert im Fokus: Maximilian Loch. Der Innenverteidiger agierte bereits zu Salzlandliga-Zeiten im SVF-Dress, wechselte zum Schönebecker SV und legte dann eine Pause ein. "Er sollte uns während und um das Spiel herum besser kennenlernen. Das Gleiche galt auch umgekehrt", sagte Liensdorf. Es sei jedoch zu früh, ihn als Neuzugang zu vermelden, da ihm noch weitere Angebote unterbreitet wurden. So oder so wird es auch für Loch eine dankbare Erfahrung gewesen sein, gegen de 1. FC Magdeburg auflaufen zu dürfen.

SV Förderstedt: Binnebößel - Liensdorf, Früchtel, Tappenbeck, Marcus Janich, Abram, Dübecke, Buschke, Bolze, Marco Janich, Siebert, Müller, Lattorf, Herrler, Loch

Tore: 0:1, 0:2 Christian Beck (15., 22.), 1:2 Markus Müller (37.), 1:3 Christian Beck (42.), 1:4 Morris Schröter (85.), 1:5 Kevin Kruschke (87.), 1:6 Steffen Puttkammer (88.); SR: Sven Tuchen (Kleinmühlingen/Zens); ZS: 352