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Frauen-Handball, 3. Liga Beim HC Salzland überwiegt Freude nach 22:20 (10:10)-Erfolg über Halle Es dauert, bis die Arme hoch gehen

Von Christian Jäger 20.01.2015, 02:13

Es war kein Sieg zum Prahlen, aber dennoch einer, um darauf stolz zu sein. Beim 22:20 (10:10)-Erfolg des HC Salzland 06 über die HSG Union Halle dauerte es lange, bis die "Wildgänse" schließlich zum neunten Mal die Arme vor Freude in der 3. Liga in die Luft strecken durften.

Aschersleben l Zum Arme hochreißen gab es allerdings lange wenig Grund, vor allem aufgrund der vorerst blassen Offensive. "Ich war etwas unzufrieden", sagte Trainer René Linkohr. "Wir haben teilweise nervös agiert und Chancen im direkten Duell mit Halles Keepern vergeben."

Stephanie Jäger fehlte im Angriffsspiel. "Sie reißt alle mit und geht stets voran", sagte Linkohr. Umso wichtiger war es, dass Yvonne Sachse noch mehr Verantwortung als ohnehin schon übernahm und vier der ersten sechs Treffer markierte.

Für die Salzländer Psyche war es wichtig, den zwischenzeitlichen 6:9-Rückstand zur Pause noch in ein 10:10 umzuwandeln. Dies gab Schwung für den zweiten Durchgang, indem die "Wildgänse" meist die Nase vorn behielten. Dafür war auch Schlussfrau Josephine Klauß verantwortlich, die "Paraden zu wichtigen Zeitpunkten zeigte", wie der Coach lobte.

Als Caroline Rosiak in der 36. Minute das 13:11 erzielte, hob sie vor Freude vorsichtig und noch etwas zögerlich die Faust nach oben. Die Offensive war nun wesentlich variabler, passte sich der Hallenser 3-3-Deckung an. Mit viel Laufarbeit erzeugte der HCS Probleme in Unions Zuordnung, stieß immer wieder in Lücken und erlangte Sicherheit. Damit gelang den Gastgeberinnen genau das, was ihnen im ersten Durchgang noch schwer fiel.

Die zweite Faust, noch immer etwas zögerlich, riss Cordula Block in die Luft. Sie kam in der 52. ins Spiel und erzielte kurz darauf das wichtige 20:17. "Wir haben uns alle gefreut, dass Cordula getroffen hat. Und das auch noch in einer wichtigen Phase", sagte Sachse.

Nur wenig später versenkte Carolin Beck einen Strafwurf zum 21:18 und riss ebenfalls die Faust in die Höhe - dieses Mal energischer als zuvor ihre Mitspielerinnen, denn spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung gefallen. Als der Abpfiff ertönte, ragten die Arme geschlossen nach oben. zumindest von den "Wildgänsen", die dazu die Kraft hatten.

Linkohr schätzte den Sieg hoch ein, auch wenn er phasenweise sehr fehlerbehaftet war und "nicht alle den besten Tag erwischten. Es war wichtig, die ersten beiden Spiele der Rückrunde zu gewinnen. Damit haben wir eine gute Ausgangsposition geschaffen, um in den verbleibenden elf Partien oben zu verharren."

Während sich der HCS-Coach freute, überwog bei Unions Trainer Steffen Thiede der Ärger über die Fehler. "Uns fehlte der letzte Schritt zum Tor. Stattdessen wurde oft quer gegangen. Im Rückraum mangelte es an Durchschlagskraft. Hinzu kam Salzlands Torhüterin, die ich zu den besten der Liga zähle." Klauß entschärfte 15 Angriffe und drei Siebenmeter.

Thiede sah den Knackpunkt in der 35. Minute, als sich Theresa Janzen verletzte. Damit habe ein wichtiger Baustein gefehlt. Außerdem monierte er das Unverhältnis der Zeitstrafen. Während der HCS nur eine erhielt, musste Halle fünffach in Unterzahl agieren. "Das passte nicht." Des Pudels Kern war jedoch die Offensive, nicht die Zeitstrafen: "Wir haben im Angriff verloren."

HC Salzland 06: Klauß, Lorf - Schwarz, Beck (1/1), Block (1), Rosiak (2), Schmitz, Retting (3), Geipel, Farken (1), Knappe (3), Sachse (5), Göpel (6/5), Schüler

HSG Union Halle: Stueker, Werft - Loebig (4), Rohde (1), Speckmann (5), Hillmer, Bergmann (1), Gottschalk, Sommer (6/2), Fraessdorf, Janzen (2), Teigelmeister

Siebenmeter: HCS 9/6 - Union 5/2; Zeitstrafen: HCS 1 - Union 5