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Handball „Wildgänsen“ fehlt Einstellung

Mit 31:33 (14:18) unterlagen die Handballerinnen des HC Salzland 06 im Sachsen-Anhalt-Liga-Derby dem SV Anhalt Bernburg.

Von Nadja Reichert 15.03.2016, 00:01

Bernburg l Das Ergebnis war am Ende sehr knapp aus. Damit rutschten die „Wildgänse“ auf Rang fünf der Tabelle und drohen nun, im Niemandsland zu versinken. Die Niederlage lag an zwei Dingen. Zum einen „fehlte die Einstellung“, konstatierte HCS-Trainer Stefan Rähm. Zum anderen erlaubte Salzland dem SVA zu viele Tore über die Außen. „Es war zwar von Anfang an eine Partie auf Augenhöhe, aber wir haben in der Abwehr zu sehr geschlafen und daher auch so viele Gegentore kassiert“. Ein Beispiel: In der ersten Hälfte war der HCS sogar in doppelter Überzahl auf dem Parkett und kassierte trotzdem fünf Treffer. „Das darf nicht passieren.“

Rähm fehlte zudem der nötige Biss im Angriff. „Bis auf Jo-Ann Brunne, Victoria Göpel und zunächst auch Yvonne Sachse hatte kaum jemand Normalform.“ Sachse musste in der zweiten Hälfte dann ebenfalls kürzer treten, da ihr die Knieverletzung erneut zu schaffen machte. Teamkollegin Stephanie Jäger erwischte dagegen keinen guten Tag, wurde zudem von den Bernburgerinnen recht schnell in Manndeckung genommen. So gelangen der sonst so starken Rückraumschützin nur zwei Tore. Beste Werferin wurde indes Brunne, die auf neun Treffer kam. Göpel reihte sich mit sieben dahinter ein.

In der zweiten Hälfte besserte sich der Auftritt der „Wildgänse“ dann etwas. Dem HCS gelang es, mehrere Male auszugleichen. Der entscheidende und auch psychologisch wichtige Führungstreffer blieb allerdings aus. „Dafür waren wir im Angriff zu leichtsinnig“, haderte Rähm. So verwarf der HCS beispielsweise vier Siebenmeter. Zudem kam über den Rückraum zu wenig. Lediglich Brunne und Göpel „übernahmen Verantwortung“. Aber auch die Bernburgerinnen ließen den Rückraum in diesem Spiel eher außen vor. Dies lag aber daran, dass es ihnen einfach zu leicht gemacht wurde, über die Außenpositionen zum Abschluss zu kommen. „Der Gegner hat immer wieder diesen Weg gesucht.“

Es lief allerdings auch nicht alles schlecht. So war der Trainer sehr zufrieden mit den Eins-gegen-Eins-Situationen. „Hier haben die Spielerinnen gut agiert. Jo-Ann konnte auf diese Weise vier Tore erzielen.“ Auch Sachse zeigte sich hier in guter Form, bis ihr eben das Knie einen Strich durch die Rechnung machte. Bis zum Ende der Partie konnte Salzland dranbleiben, aber in der Schlussphase gelangen den Kresistädterinnen zwei Treffer hintereinander, damit der 33:31-Erfolg und zwei wichtige Punkte im Kampf um den Verbleib in der Sachsen-Anhalt-Liga.

Für die „Wildgänse“ geht es nun darum, nicht den Anschluss an die Medaillenplätze zu verlieren. Dieser beträgt derzeit allerdings vier Punkte. Die Zähler müssen her. Die nächste Chance dafür hat der HCS am Sonntag in der Paul-Merkwitz-Halle. Dann empfängt er den Achten, TuS Magdeburg-Neustadt. Im Hinspiel gewann Salzland mit 29:22. „Wir wollen gegen TuS Wiedergutmachung für unsere Fans leisten“, verriet Rähm. Einen Platz würden die „Wildgänse“ bei einem Sieg zwar nicht klettern, aber immerhin würden sie dann wieder auf zwei Punkte an die oberen Plätze der Tabelle heranrücken.

HC Salzland 06: Ellermann, Brunne, Weiß – Zeidler, Beck (1), Bartsch (3), Kregelin, Nahrendorf, Brunne (9), Sachse (5), Göpel (7), Hähnel (2), Block (2), Jäger (2)

Siebenmeter: Bernburg 8/7 – Salzland 8/4, Zeitstrafen: Bernburg 5 – Salzland 3, Rot: Carolin Beck (43., 3x2 Minuten) - Staßfurt -