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Volleyball VC 97 ist verliebt in den Moment

Der Staßfurter Landesoberligist fährt zwei Heimsiege ein. Die Belohnung folgt in Form von Platz zwei.

Von Björn Richter 13.12.2017, 00:01

Staßfurt l Als Trainer hat Dirk Schambier die Volleyballerinnen vom VC 97 Staßfurt selbst dorthin geführt: ganz nah an die Spitze, genauer gesagt auf den zweiten Platz der Landesoberliga. Nun ist es einerseits sein Auftrag, sie möglichst lange in diesen Sphären der Tabelle zu halten, andererseits aber aufzupassen, dass die Höhenluft den Spielerinnen nicht zu Kopf steigt. Schambier ist optimistisch, dass die Gratwanderung gelingt. Denn ein wenig hilft auch die Mathematik dabei: „Es liest sich natürlich nicht schlecht, aber wir bleiben auf dem Boden. Ich denke, wenn die Tabelle bereinigt ist, ziehen Bitterfeld-Wolfen und der USC Magdeburg wieder an uns vorbei.“

Bis es soweit ist – und das schließt zumindest noch den Jahreswechsel ein –, wird man in Staßfurt aber gewiss noch ein paar Mal mit verliebtem Blick aufs Tableau schauen. Es zeigt in den Worten des Trainers nämlich eine „sehr schöne Momentaufnahme“, die sich die Mannschaft nicht zuletzt am Sonntag in eigener Halle erarbeitet hat; vor allem im ersten Auftritt des Tages.

Gegen die Nachwuchs-Landesauswahl bewahrheitete sich nämlich wieder einmal jene von Schambier häufig zitierte Wahrheit: „Volleyball ist eben Kopfsache.“ Womöglich ließen sich die Staßfurterinnen nämlich ein bisschen in trügerischer Sicherheit wiegen, da der Gegner nur zu acht in die Bodestadt gereist war. Nach dem 25:19-Erfolg im ersten Satz wurde es anschließend knapp (26:24), ehe sich das Momentum gänzlich auf die andere Seite schlug. „Wir haben zunächst viel Druck erzeugt, ihn dann aber etwas herausgenommen. So haben wir es dem Gegner erlaubt, über einige starke Aufschläge unsere Annahme ins Wanken zu bringen“, erklärte der Coach mit Blick auf den 23:25-Satzverlust. Dank der größeren Routine fanden die 97erinnen aber zurück zu den eigenen Stärken und machten im vierten Abschnitt kurzen Prozess – 25:14.

Zügig war auch die Geschichte vom zweiten Spiel erzählt. „Wir hatten zu keiner Zeit Probleme“, fasste Schambier den 3:0 (18, 17, 18)-Sieg über Fortuna Ballenstedt zusammen. Über die Aufschläge erzeugte Staßfurt viel Druck und zeigte sich in Feldabwehr und Block sattelfest. Wer sich derart stark in allen Elementen präsentiert, durfte auch ausgiebig feiern: „Bei sechs Punkten sind alle zufrieden: Zuschauer, Spielerinnen und ich auch. Unsere Bilanz kann sich sehen lassen.“

Nachdem am Sonnabend noch die Drittrundenhürde im Landespokal beim TSV Halle-Süd (Landesliga Süd) wartet, gilt es, im neuen Jahr nahtlos anzuknüpfen. Und selbst wenn der VC 97 in der Tabelle wieder abgefangen werden sollte, „haben wir Bitterfeld-Wolfen und den USC ja beide noch mal als Gegner vor uns“. Es liegt also an den Staßfurterinnen, aus der schönen Momentaufnahme einen perfekten Dauerzustand am Saisonende zu machen.
Staßfurt: Ruhnow, Pillich, Schambier, Praßer, Lohse, Kolbe, Moye, Sämisch, Pulver