Fußball Auch vorn ist der Knoten geplatzt
Der SV 09 Staßfurt feierte im Heimspiel der Landesliga Nord gegen den FSV Grün-Weiß Ilsenburg ein deutliches 5:0 (3:0).
Staßfurt l Bei aller Fairness, der Handschlag mit der gegnerischen Trainerin musste sein. Dieser„Handshake“ - im übrigen mit der einzigen Trainerin in der Landesliga, Melanie Piatkowski - er gehört dazu. Aber sein Grinsen musste Jens Liensdorf dabei schon ein wenig verstecken. Sein Team hatte kurz zuvor den FSV Grün-Weiß Ilsenburg mit 5:0 (3:0) aus dem eigenen Stadion geschossen. Nach dem 2:0-Sieg in Bismark in der Vorwoche haben die 09er nun auch vor der eigenen Kulisse auf dem „Edgar-Stein-Spielfeld“ einen Sieg eingefahren.
Sichtlich zufrieden sagte Liensdorf: „Da gibt es nichts zu meckern, das 5:0 spricht für sich.“ Denn es war eben nicht so, dass es die Gäste den Staßfurtern besonders leicht gemacht hätten. „Sie waren am Anfang sehr gefährlich und standen gut“, musste Liensdorf eingestehen. Sein Team ist dafür „über das Kämpferische und Läuferische in die Partie gekommen“.
Und so gingen die Staßfurter dann auch verdient in Führung. Einen langen Ball von Toni Härtge verlängerte Matthias Härtl mit dem Kopf. Benjamin Kollmann war so frei durch und ließ dem Torwart keine Chance. Mit seinem ersten Saisontor erzielte er die 1:0-Führung gegen Ilsenburg (16.). Und nur eine Minute später lag der Ball schon wieder in den Maschen. Marcus Bolze spielte den Ball flach in die Mitte, wo Härtl aus wenigen Metern zum 2:0 einschob. „Das waren die beiden spielentscheidenden Situationen“, wusste Liensdorf. „Ilsenburg kam danach überhaupt nicht mehr in die Partie.“
Der Gastgeber, der sich im Vergleich zu den Spielen zuvor sehr effizient im Abschluss zeigte, schaltete danach einen Gang zurück. Eine weitere Offensivaktion führte jedoch noch zu einem Strafstoß. Nachdem Bolze gefoult wurde, netzte Kollmann aus elf Metern eiskalt zum 3:0-Pausenstand ein. Im zweiten Durchgang hatten die 09er wieder mehr Chancen. Einen Konter über Felix Jesse vollendete Markus Müller mit einem satten Schuss zum 4:0 (65.).
Mit dieser deutlichen Führung im Rücken hatte Staßfurt dann noch den Luxus, den Torschützenkönig der Vorsaison einzuwechseln. Zwar traf Stefan Stein nicht mehr, er legte aber das 5:0 mit einem starken Pass auf. Kollmann erzielte sein drittes Tor und machte damit den Endstand perfekt (84.). Dieser deutliche Sieg zeigte dem Trainer einmal mehr, was für eine „hohe Qualität“ seine Spieler mitbringen. „Jeder Einzelne hat eine super Leistung gezeigt“, war Liensdorf äußerst glücklich.
Und nachdem die Defensive bereits in den vergangenen Spielen das Prunkstück der 09er war, hat es jetzt auch in der Offensive sehr gut funktioniert. Spätestens mit diesem 5:0-Erfolg ist auch vorn der Knoten geplatzt. „Die Jungs haben sich auch mal vor dem Tor belohnt“, sagte Liensdorf. Und das nach vier Spielen hinten immer noch die Null steht, ist da mehr als nur eine erfreuliche Randnotiz. „Das zeigt, wie gefestigt wird sind. Das geht aber nur, wenn auch die Stürmer hinten mitarbeiten“, so Liensdorf. „Wir dürfen uns jetzt nicht aus der Ruhe bringen lassen und müssen genauso weiter spielen.“
Dabei hätte es mit dem Blick auf die nächste Woche wohl kaum eine gelungenere Generalprobe geben können. Am kommenden Spieltag treffen die Staßfurter auf den MSC Preussen, der als Staffelfavorit gilt und diese Rolle mit zehn Punkten aus vier Spielen als Tabellenführer bislang auch ausfüllt. Bleiben die Staßfurter auch gegen die Magdeburger ohne Gegentor, dürften sie wohl selbst bald zu den Staffelfavoriten gehören.
SV 09: Witte - Moye, Müller, Härtl (68. Stein), Jesse, Kollmann, Schmidt, Bolze (68. Möller), Stachowski, Horstmann (63. Nagel), Härtge
Tore: 1:0 Härtl (16.), 2:0, 3:0 Kollmann (16., 42.), 4:0 Müller (65.), 5:0 Kollmann (84.), SR: Daniel Feist (Magdeburg), ZS: 114
