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Fußball Aufstieg vertagt: SV 09 verliert Spitzenspiel

Der SV 09 Staßfurt kassierte nach zuvor 25 Spielen ohne Niederlage ein 1:2 (0:0) im Spitzenspiel beim Quedlinburger SV.

Von Dennis Uhlemann 14.05.2017, 23:01

Quedlinburg/Staßfurt l Hüpfende und singende Spieler. Bier- und Sektduschen. Jubeltrauben. So war es zu erwarten, hätte der SV 09 Staßfurt den Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht. Schon ein Punkt hätte gereicht. Doch da gab es noch einen Spielverderber. Der Quedlinburger SV siegte gegen die Staßfurter mit 2:1 (0:0). Und so durfte das gastgebende Team aus dem Harz jubeln. Mit dem Sieg hat der QSV noch die Möglichkeit, die 09er zu überholen. Vorausgesetzt der Spitzenreiter verliert alle verbleibenden Spiele. Die Wahrscheinlichkeit dafür tendiert gegen null, da sind sich alle Beteiligten einig.

Trotzdem ist die Enttäuschung bei den Staßfurtern sehr groß. „Die Jungs sind platt, die Köpfe gehen nach unten. Wir hatten uns viel vorgenommen und waren über 90 Minuten das bessere Team. Jetzt mit leeren Händen dazustehen, ist natürlich sehr ärgerlich“, berichte Staßfurts Trainer Jens Liensdorf kurz nach dem Spielende. Nicht nur die Aufstiegsfeier wird sich verschieben, auch die perfekte Saison des SV 09 ist versaut. Liensdorf: „Das ist ein blöder Beigeschmack. Wir haben immer noch hart daran gearbeitet, die Saison ohne Niederlage zu beenden, aber irgendwann reißt jede Serie.“

Der SV 09 war das bessere Team, hatte jede Menge Unterstüzung dabei (mehr als 100 Staßfurter waren mitgereist), das „Paket stimmte“ laut dem Trainer. Warum mussten sich die Staßfurter trotzdem zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben?

Da kommt wieder ein altes Thema ins Spiel: die Chancenverwertung. Bereits nach sechs Minuten tauchte Benjamin Kollmann frei vor QSV-Keeper Martin Werner auf und vergab. Auch in der 24. Minute ließ der Stürmer eine Chance ungenutzt. Und in der zweiten Hälfte ließ er die Führung gleich zweimal liegen (49./51.). „Er hat das Pech zurzeit an den Hacken kleben“, sagte Liensdorf. „Ich kann ihm keinen Vorwurf machen. Er war immer bemüht und spielte gut mit Stefan Stein zusammen, aber es hat an diesem Tag einfach nicht geklappt.“

Und so gingen nicht die 09er, sondern der QSV in Front. Pascal Scheffler besorgte die überraschende Führung nach einer Stunde mit einem Schuss aus kurzer Distanz. Doch der Gast hatte nur fünf Minuten später die passende Antwort. Stein spielte in die Gasse zu Felix Jesse, der nochmal querlegte für den einschussbereiten Kapitän Michael Schmidt. „Ein schöner Angriff“, lobte der Trainer. Fühlten sich die 09er danach zu sicher? Der Trainer verneint: „Wir haben immer auf Sieg gespielt. Die Jungs haben nie aufgegeben.“

Aber sie haben sich vor dem Tor nicht belohnt. Stattdessen erzielte Marcus Brenner nach einem Torwartfehler von Tobias Witte das 2:1 (76.). Fünf Minuten später sah Schmidt nach einer Beleidigung gegen den Linienrichter Gelb-Rot. Am Ende stellte sich mit zehn Spielern auch die Kraftfrage. „Die Jungs waren platt, aber haben trotzdem alles versucht“, sagte Liensdorf. Aber der letzte Querpass kam nicht an. Oder die Abschlüsse waren zu harmlos. „Das ist natürlich bitter, vor allem weil wir so eine super Unterstüzung hatten. Wir hätten die Fans gerne für den langen Anfahrtsweg belohnt“, so Liensdorf.

Doch bei allem Ärger über die Niederlage steht laut dem Trainer auch fest: „Zuhause feiert man doch am liebsten.“ Und in der nächsten Woche spielen die Staßfurter gegen Heudeber. Vor eigener Kulisse. Mit noch mehr Fans. Mit etwas mehr Glück im Abschluss sollte der Aufstiegsfeier dann nichts mehr im Wege stehen.

Staßfurt: Witte - Nagel (79. Abresche), Stein, Lissek, Müller, Jesse, Lieder, Kollmann, Schmidt, Stachowski, Moye (67. Horstmann)

Tore: 1:0 Scheffler (60.), 1:1 Schmidt (65.), 2:1 Brenner (76.), SR: Florian Mummert (SV Langenstein), ZS: 224