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Fußball Besonderer Meilenstein für Härtl

Der SV 09 Staßfurt empfängt am 20. Spieltag zum Spitzenspiel der Fußball-Landesliga Nord den MSC Preussen.

Von Dennis Uhlemann 15.03.2018, 23:01

Staßfurt l Vor der Saison hätten sicher einige erwartet, dass Matthias Härtl in der Torjägerliste ganz oben anzutreffen ist. Der Stürmer, der beim SV 09 Staßfurt ausgebildet wurde und im Sommer zurückkehrte, kommt in der aktuellen Saison in der Landesliga Nord „nur“ auf sieben Tore in 16 Spielen. Dennoch sagt sein Coach Jens Liensdorf: „Er ist eine sportliche Bereicherung für uns. Er bindet die Gegenspieler und schafft Räume.“

Und natürlich ist er eine Identifikationsfigur für den Verein. Das bringt eine Zahl ganz besonders zum Ausdruck: Härtl absolvierte bislang 499 Spiele für die Staßfurter. Beim morgigen Spitzenspiel zwischen dem SV 09 und dem MSC Preussen wird der 36-Jährige zu seinem 500. Einsatz für die 09er kommen – fast 18 Jahre nach seinem ersten Punktspiel im April 2000. Was Liensdorf besonders an ihm schätzt? „Seine Einstellung“, sagt er, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen. „Auch mit seiner Vita scheut er sich nicht, in der Landesliga zu spielen.“

Denn dass Härtl auch die Qualität hat, um eine Liga höher zu spielen, untermauert auch wieder eine Statistik. Er ist mit 171 Toren in zehn Spielzeiten der drittbeste Torschütze der Verbandsliga-Geschichte. Auch seine Bodenständigkeit schätzt Liensdorf, der mit Härtl zusammen in der Jugend spielte. „Seine professionelle Einstellung zeichnet ihn aus. Er hat keine Star-Allüren.“ Dass Matthias Härtl nun vor so einem großen Meilenstein steht, den Liensdorf mit 526 Spielen für den SV 09 schon erreicht hat, hält er für „eine gute Sache“. Krönen könnte dieses Jubiläum dann nur noch ein Sieg gegen die Preussen.

Vor dem Duell zwischen dem aktuell Tabellenzweiten aus der Bodestadt und den Magdeburgern (4.) macht Liensdorf deutlich: „Das ist ganz klar ein Spitzenspiel.“ Natürlich wollen die Staßfurter dieses vor der eigenen Kulisse auch gewinnen. Damit würden sie den MSC nicht nur vorerst hinter sich lassen, sondern auch eine Revanche nehmen für das klare 1:4 im Hinspiel. „Da hatten wir einen schwarzen Tag und haben verdient in der Höhe verloren“, erinnert sich der Coach schmerzlich.

Und das soll keine Wiederholung erleben. Die Chancen? „Liegen bei 50:50. Es gibt keinen Favoriten“, versichert Liensdorf. „Beide Seiten haben Spieler mit viel Erfahrung. Auch die Tagesform wird entscheiden.“ Fest steht aber auch: Nicht nur das Heimrecht dürfte dem SV 09 in die Karten spielen. Auch die jüngste Form spricht für die Bodestädter, die in der Rückrunde sieben Punkte aus drei Spielen holten und zuletzt einen 2:3-Rückstand in Ilsenburg in einer spektakulären Schlussphase noch in einen 4:3-Sieg verwandelten.

Der ambitionierte Magdeburger Club um Trainer Alexander Daul kassierte in den vergangenen drei Landesliga-Partien hingegen zwei Niederlagen. Mit zwei Spielen und drei Punkten weniger auf dem Konto als der SV 09 „ist Preussen unter Zugzwang“, so Liensdorf. „Sie haben den Druck. Ob sie damit umgehen können, weiß ich nicht. Das könnte vielleicht unsere Chance sein.“ Doch der Trainer weiß auch: „Der Gegner wird uns auf dem Schirm haben. Wir müssen konzentriert an die Sache rangehen.“

Personell ist die Lage beim Gastgeber nach wie vor etwas angespannt. Felix Jesse (Oberschenkelprobleme) und Marcel Mähnert (krank) sind weiter fraglich. Auch der Einsatz von Markus Müller steht noch auf der Kippe. Einen Stammplatz im Sturm hingegen dürfte Matthias Härtl sicher haben. Und das nicht nur, weil der Mann, der schon 336 Mal für den SV 09 traf und damit öfters als kein anderer, am Wochenende sein 500. Spiel bestreitet.