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Fußball Die drei Punkte über die Zeit gerettet

Im ersten Heimspiel der Saison hat die ZLG Atzendorf mit dem 2:1(1:0) drei Punkte gegen Nienburg eingefahren.

Von Dennis Uhlemann 30.09.2018, 23:01

Atzendorf l Ein bisschen zu bedauern war Bernhard Knoll da am Sonnabend in Atzendorf schon. Beim Heimspiel seiner ZLG gegen den 1. FSV Nienburg war der sportliche Leiter zweimal zur falschen Zeit am falschen Ort. Denn die Tore der Gastgeber hatte er verpasst. Beim 1:0 (43.) war er schon auf dem Weg in die Kabine, beim 2:0 (47.) noch in ebenjener.

Im Endeffekt wird ihm das ziemlich egal sein, denn die Atzendorfer retteten nach diesen Treffern zu jeweils wichtigen Zeitpunkten und trotz einiger Probleme die drei Punkte über die Zeit und siegten mit 2:1 gegen den Kreisrivalen. Knoll sprach am Ende von einem „dreckigen Sieg“, der aber bekanntermaßen genauso die drei Punkte einbringt. „Spielerisch hätte es besser sein können“, wusste auch Coach Heinz Weile, der aber wieder mit einer langen Liste an Ausfällen zu kämpfen hatte. „Kompliment an die Mannschaft, sie hat super gekämpft und Christian Rock ein schönes Hochzeitsgeschenk gemacht“, sagte der Coach mit einem Lächeln und verwies auf seinen Abwehrspieler, der aufgrund seiner eigenen Vermählung passen musste.

In der ersten Halbzeit dauerte es auch aufgrund der personellen Probleme der Gastgeber lange, bis gefährliche Torchancen zustande kamen. Immer wieder versuchte es die ZLG Atzendorf mit langen Bällen auf die emsigen Offensivspieler Kai Hänsch und Vladimir Flegl. Erst in der 43. Minute hatten die Hausherren aber damit Erfolg. Flegl bekam die Kugel auf rechts und spitzelte sie zum 1:0 über die Linie.

Ähnlich sah dann auch der Treffer vom einzigen Stürmer Kai Hänsch kurz nach der Pause aus. Wieder war es ein langer Ball, ein gewonnenes Laufduell und ein platzierter Abschluss – 2:0. „Das haben wir gut gemacht, die richtigen Bälle gespielt und nicht nur quer“, schätzte Knoll ein. Hänsch war für ihn „kaum zu bremsen“. Doch wer dachte, die ZLG war nach diesem Treffer schon auf der sicheren Siegerstraße, der war schief gewickelt. Denn der Weg zu den drei Punkten war für die Gastgeber noch sehr steinig.

Angefangen hat das mit der schnellen Antwort der Nienburger. Nur neun Minuten später erzielte Adem Ramiz Heric das 1:2 (54.). Mit einfachen Pässen kombinierte sich der FSV nach vorn und übernahm nach diesem Flachschuss-Treffer die Initiative im Spiel. Die ZLG wollte zwar die Ruhe bewahren, doch daraus wurde nichts. Sie wirkte in dieser Phase völlig ungeordnet. Die nächste Chance der Gäste, erneut durch Heric, ließ nicht lange auf sich warten (58.). Auf der anderen Seite verpasste es Marcel Maier, nach einer Stunde für die Wende zu sorgen. Sein Schuss aus 20 Metern knallte an den Außenpfosten.

Auch Hänsch hatte nach guter Flanke von Flegl noch eine große Möglichkeit, scheiterte aus fünf Metern jedoch am Torwart (66.). Bis auf diese beiden Entlastungen ging beim Gastgeber jedoch nichts mehr. Nienburg war am Drücker und drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen. Die Atzendorfer ließen sich hinten reindrücken und agierten laut Knoll „zu passiv“. Doch erneut wurden sie in einer schwachen Phase begünstigt. Kopie vom 2:0 – langer Ball auf Hänsch. Der agile Stürmer wurde dieses Mal im Laufduell mit Niklas Hergeselle vom FSV-Vertediger zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter ließ zunächst weiterlaufen, entschied sich nach Rücksprache mit seinem Assistenten aber doch noch für die nötige Konsequenz einer Notbremse: Glatt Rot für den Nienburger.

Aber auch in Unterzahl änderte sich an der Überlegenheit der Gäste nichts. Der FSV kam zu weiteren Chancen, zum Beispiel durch Kapitän Oliver Schmidt (78.). „Wir sind offen wie ein Scheunentor“, wütete Weile an der Linie. Entlastung gab es in dieser Phase selten. Den nächsten Hochkaräter verzeichnete Oliver Drachenberg, der an Sascha Eisenträger scheiterte (83.). Auch in der Nachspielzeit hielt der ZLG-Torhüter nochmal gegen Heric. „Wir hatten einen guten Torwart“, lobte Weile. „Er hat überragend gehalten.“ Und damit letztlich die drei Punkte gesichert. Den Auftritt werden die Atzendorfer schnell abhaken wollen, die Punkte kann ihnen am Ende der Saison aber keiner mehr nehmen.

Atzendorf: Eisenträger - Wolter. Meyer, Tupy, Voigtländer, Faatz, Tacke (15. Ma. Gehrke), Hänsch (90. Mi. Gehrke), Camsky, Knoll (69. Cosic), Flegl

Tore: 1:0 Vladimir Flegl (43.), 2:0 Kai Hänsch (47.), 2:1 Adem Ramiz Heric (54.), SR: Stefan Dehmel (Heyrothsberge), ZS: 40, RK: Niklas Hergeselle (Nienburg, 71.)