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Fußball Erfolgreiche Zeit bleibt unvollendet

Nach deren Einführung spielte der SV 09 neun Jahre lang in der Landesliga Mitte.

Von Tobias Zschäpe 08.05.2020, 23:01

Staßfurt l Mitte der 90er Jahre ging ein Ruck durch die Fußball-Landschaft Sachsen-Anhalts. 1994/95 wurde erstmals in einer dreigleisigen Landesliga gespielt. Neben den bis heute bestehenden Nord- und Süd-Staffeln gab es zudem eine Mitte-Staffel, welche letztlich aber nur 15 Jahre Bestand hatte. Einen Großteil dieser Zeit war auch der SV 09 Staßfurt vertreten. Mit 501 Punkten in acht Spielzeiten belegten die Bodestädter letztlich den dritten Platz in der ewigen Tabelle.

Dabei waren die Bodestädter Spätstarter und konnten erst im dritten Jahr in das Geschehen eingreifen. 1995/96 gelang der Aufstieg unter Coach Heinz Steinborn nach einer souveränen Spielzeit in der Bezirksliga. Am Ende hatte die Mannschaft 14 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Nienburg. Nach dem Aufstieg schien sich die Erfolgsserie fortzusetzen. Das Auftaktspiel gegen den SV 1889 Altenweddingen wurde auf dem vom Hart- zum Rasenplatz umgestalteten Spielfeld mit 6:3 gewonnen und nachdem Spitzenreiter Dessau am fünften Spieltag geschlagen wurde, waren die Salzländer selbst Tabellenführer.

Doch im weiteren Verlauf verlor man den Spitzenplatz wieder, blieb aber den Topteams auf den Fersen. Letztlich waren gleich zehn Unentschieden ausschlaggebend dafür, dass die zweite Meisterschaft in Folge um einen Zähler verpasst wurde. Noch knapper verlief es im darauffolgenden Jahr, als sich die an der Landesliga-Spitze etablierten 09er nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses geschlagen geben mussten, obwohl der Vorsprung zwischenzeitlich elf Punkte betrug.

In den Folgejahren konnte man nicht ganz an die bisherigen Leistungen anknüpfen. Die Meisterschaft wurde recht deutlich verpasst, aber die Staßfurter setzten sich im oberen Tabellendrittel fest. Da sie dabei jedoch kaum spielerisch glänzten, musste Trainer Steinborn seinen Posten räumen. Siegfried Keller übernahm – zunächst ohne den gewünschten Erfolg.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends pendelte man sich um Platz fünf ein, ohne dabei um die Meisterschaft mitzukämpfen. Erst mit der turbulenten Saison 2002/03 zeigte die Formkurve wieder nach oben. Dabei gestaltete sich der Auftakt schwierig. Die ersten beiden Spieltage fielen dem Hochwasser zum Opfer. Zum Ende der Hinrunde kamen zudem Spielausfälle durch das Winterwetter hinzu, sodass die Tabelle kaum Aussagekraft hatte, da alle Teams unterschiedlich viele Spiele absolviert hatten.

Doch die Saison bot auch einige Highlights für den SV 09. So wurde am 16. August 2002 der erste Spatenstich für den neuen Kunstrasenplatz gesetzt. Zudem markierte das Spiel gegen den FC Einheit Wernigerode am 14. September desselben Jahres das 3000. Spiel der Vereinsgeschichte. Die Mannschaft kämpfte sich zudem in der zweiten Saisonhälfte auf den zweiten Platz vor. Am 12. April 2003 verlor der SV 09 jedoch daheim gegen den Ersten aus Hettstedt mit 1:2. Damit hatte Staßfurt vier Punkte Rückstand bei drei mehr ausgetragenen Spielen.

In Folge der Niederlage trennte man sich einvernehmlich vom Trainer Michael Geißler und die letzten sechs Partien übernahm Präsident Lutz Schnitzker die Betreuung der Mannschaft. Am Ende reichte es zu Rang drei. Eine Platzierung, auf welche die Staßfurter in der Folge ein Abonnement zu haben schienen.

Rene Schulze übernahm im Sommer 2003 die Mannschaft und führte sie zur Herbstmeisterschaft. Doch wie Uli Hoeneß schon meinte: „Der Nikolaus war noch nie ein Osterhase“ und so rutschten die 09er nach wechselhaften Ergebnissen in der Rückserie auf den Bronzerang zurück. Und auch in ihrem letzten Jahr in der Mitte-Staffel reichte es für die Bodestädter nur für die unterste Stufe auf dem Treppchen.

Highlight der Saison war dabei die Flutlichtpremiere am 19. November 2004 gegen Askania Bernburg, welche jedoch mit 1:3 verloren ging. So blieb das „Abenteuer Landesliga Mitte“ für den SV 09 ein unvollendetes. Der Punkteschnitt von 55,7 Zählern pro Saison zählt zu den besten aller Mannschaften, jedoch wurde diese erfolgreiche Zeit nie mit dem Aufstieg in die Verbandsliga gekrönt. Dieser erfolgte erst nach dem Wechsel in die Nord-Staffel mit Beginn der Saison 2005/06.