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Fußball Gesunder Konkurrenzkampf erhofft

Trotz massiver Personalprobleme in der Vorbereitung sieht Coach Jens Liensdorf den SV 09 Staßfurt für die kommende Saison gut aufgestellt.

Von Dennis Uhlemann 23.08.2018, 23:01

Staßfurt l Fast zwei Jahre lang blieb der SV 09 Staßfurt von großen Personalsorgen weitestgehend verschont, in diesem Sommer erwischte es den Nord-Landesligisten aber umso stärker. Die Liste der Verletzten und Urlauber war schier endlos. Im Sparkassen-Cup mussten beide Trainer aushelfen, danach war aufgrund der dünnen Besetzung Ebbe, was Testspiele angeht. Diese Probleme in der Vorbereitung könnten ihre Auswirkungen in der Saison 2018/19 haben. Die Volksstimme blickt voraus und gibt einen Überblick, wie der SV 09 für die kommende Spielzeit personell aufgestellt ist.

Die Planungen von Coach Jens Liensdorf sahen es vor, in der Vorbereitung ein 4-5-1 einzustudieren. Er erhoffte sich davon, künftig kompakter in der Defensive zu stehen. Doch daraus wurde nichts. Zu dünn war die Personaldecke, um taktisches Neuland zu betreten. „Wir werden wieder mit einem 4-4-2 in die Saison gehen“, verrät der Trainer. Somit soll das bewährte System mit zwei Viererketten und zwei Stürmern auch in dieser Saison wieder zum Erfolg führen. Situationsbedingt ist auch immer eine Umstellung auf eine Dreierkette möglich, um mehr offensive Optionen auf den Platz zu bringen.

Kein Platz im Team ist beim SV 09 unangefochtener als der zwischen den Pfosten. Denn Tobias Witte ist die einzige Option. „Wir gehen leider wieder nur mit einem Torwart in die Saison“, bedauert Liensdorf. Dass es mit viel Risiko verbunden ist, weiß der Trainer. Doch „es war nicht so einfach, einen neuen Torwart zu finden.“ Die Staßfurter waren auf der Suche, doch die potentiellen Neuzugänge waren vom möglichen Platz auf der Bank abgeschreckt. Am 31-jährigen Führungsspieler und Stammkeeper wäre kaum ein Weg vorbeigegangen. Die Optionen sind daher wieder nur „Notnägel“. Neben Maik Binnebößel aus der Zweiten könnte auch Torwarttrainer Thomas Stümpel aushelfen. „Ihn können wir auch mit 52 Jahren noch getrost reinstellen“, so Liensdorf.

In der Innenverteidigung „ist keiner gesetzt“, das betont der Coach. Zunächst einmal hat er in der zentralen Abwehr mit Steven Stachowski, Mathias Nagel, Matthias Oehme und Maximilian Moye, der das „in der Vorsaison hervorragend gemacht hat“, vier Optionen. In ein paar Wochen wird auch der noch verletzte Toni Härtge, der auf dem Weg zum Comeback erneut umknickte und wieder ein paar Wochen ausfällt, zurückkehren. Klare Vorstellungen hat der Trainer auf der Linksverteidiger-Position. Dort ist Chris Horstmann gesetzt. „Er macht sehr wenig Fehler, nur nach vorn könnte er sich noch mehr einbinden“, so Liensdorf. Auf der rechen Defensivseite sind neben Moye und dem jungen Tim Witte auch die offensiveren Matthias Lieder oder Marc Burdack Optionen. Auch Liensdorf selbst, der sich in dieser Saison fit hält, ist „eine letzte Option“ für die Defensive.

Einen Stammplatz in der Zentrale hat Markus Müller, der Kapitän Michael Schmidt beerbt. Neben ihm gibt es mehrere Möglichkeiten. Mit Steven Stachowski gibt es eine defensivere Variante, Stefan Stein oder Felix Jesse würden eher den Weg nach vorn suchen. Jesse ist aber genauso auch eine Option für die rechte Außenbahn. Dort besteht ein Konkurrenzkampf mit Lieder und Lukas Möller. Auf der linken Seite ist meist Nick Unger zuhause, der jedoch auf der Liste der Langzeitverletzten steht. Deswegen hat nun David Siegel „die Möglichkeit, sich festzuspielen“, so Liensdorf. „Er hat eine verkorkste Saison hinter sich und ist nie mehr in Tritt gekommen.“ Nun will er sich zeigen. „Er ist auf dem aufsteigenden Ast.“

Drei Spieler, zwei Positionen. Da aber Stein erstmal noch verletzt und ohnehin auch eine gute Option für das Mittelfeld ist, wird das Toreschießen vor allem im Aufgabenbereich von Matthias Härtl und Benjamin Kollmann liegen. Härtl „spielt mit seiner Erfahrung eine große Rolle, kann aber in Sachen Torgefahr noch eine Schippe drauflegen“, so der Coach. Bei Kollmann hofft er darauf, dass er verletzungsfrei bleibt. Seine Qualitäten stehen ebenso außer Frage. „Beiden traue ich es zu, Torschützenkönig zu werden.“ Wie auf allen Positionen hofft Liensdorf dabei auf einen gesunden Konkurrenzkampf. Ob dieser fruchtet, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.