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Fußball Hakeborns magisches Dreieck

Warum Warthe Hakeborn in der Fußball-Kreisliga zuletzt fünf Siege in Folge feierte.

Von Enrico Joo 19.12.2016, 23:01

Hakeborn l In den 1990er Jahren war die Fußball-Welt noch in Ordnung. Der FC Bayern München hatte noch keine vier Meisterschaften in Folge eingefahren. Und der VfB Stuttgart spielte noch im Oberhaus. Und vor allem ein Trio sorgte für Zungenschnalzer von der Ostsee bis zu den Alpen: Das magische Dreieck in Stuttgart mit Krassimir Balakow, Giovane Élber und Fredi Bobic. Auch Marcus Drößler denkt gern an die guten alten Zeiten zurück. Weil er sich an seine eigene Mannschaft erinnert fühlt.

Auch der Trainer vom SV Warthe Hakeborn in der Kreisliga hat ein magisches Dreieck in seinen Offensiv-Reihen. Gestatten: Nick Allert. Der 27-Jährige ist mit seinen 19 Toren Hakeborns Bomber Nummer eins. Darf man vorstellen: Christoph Niemann. 13 Buden machte der 32-Jährige bisher für Hakeborn. Zum Dritten: Jens Binnebößel. Für den 35-jährigen Routinier stehen neun Treffer auf der Habenseite. 41 der 48 Treffer gehen auf das Konto des Hakeborner Trios.

Auch beim 6:2-Sieg am Sonnabend gegen Grün-Weiß Schadeleben war das Trio am Drücker. Zwei Tore machte Allert (17. und 73. Minute). Je einen Treffer Binnebößel (40.) und Niemann (22.) . Unterstützt von der wendigen und agilen Flügelzange um Christian Kaufmann (rechts) und Chris Bertling (links). Kaufmann kam selbst auf zwei Treffer (52. und 87.)

Mit fünf Spielen in Folge ist der Salzlandliga-Absteiger die Mannschaft der Stunde. „Die Lust am Fußball ist zurück“, freut sich Drößler. Das macht sich auch an der Trainingsbeteilung bemerkbar. Wo in der vergangenen Saison meist vier bis fünf Unentwegte aufkreuzten, herrscht nun ein Gewimmel mit oft acht bis zwölf Spielern.

Es ist erstaunlich, dass in Hakeborn nach drei Jahren Salzlandliga im Sommer das Team nicht auseinanderbrach. „Das war auch unser Ziel. Die Spieler finden es in Hakeborn einfach schön“, erklärt Drößler schlicht. Zwar hat sich Warthe den sofortigen Wiederaufstieg nicht auf die Agenda gesetzt, aber die langfristige Rückkehr als Zielvorgabe war ein schlagkräftiges Argument in den Gesprächen.

Zudem kam es gut an, dass Hakeborn nach dem Abstieg nun meist nicht mehr Sonntag, sondern Sonnabend spielen muss. Die Montage-Arbeiter und Familenväter freut das ungemein. „Die kommen nun eher zum Spiel als früher“, so Drößler. Was die Mannschaft auszeichnet? „Ein guter Zusammenhalt, viel Ruhe“, erläutert Drößler.

Vierter ist Hakeborn im Moment. Nur noch ein Punkt fehlt auf Spitzenreiter Groß Rosenburg, der noch zwei Nachholspiele zu absolvieren hat. „Vielleicht stolpert Groß Rosenburg ja noch“, hofft Drößler. Was er nicht wirklich glaubt. Klar ist: Wenn Hakeborn am Ende auch Vierter ist, ist alles gut. „Dann sind wir sehr zufrieden.“ Ein oder zwei Plätze weiter oben sollen aber schon drin sein. „Wir wollen uns oben festsetzen“, sagt Drößler.