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Fußball Reform für mehr Regionalität

Die Landesklasse-Reform macht die Ligen regionaler und attraktiver. Besonders im Salzlandkreis kommt es zu vielen neuen Derbys.

Von Enrico Joo 03.07.2018, 23:01

Salzlandkreis l Am Anfang war das Problem, das aus der Welt geschafft werden musste. Weil es bis zu diesem Sommer im Fußball-Land Sachsen-Anhalt 14 Kreise, aber 18 Aufsteiger in die Landesklassen gab, war das Gejammer in einigen Kreisen immer wieder berechtigt groß, wenn erneut gleich zwei Teams in die höhere Liga geschickt wurden. Die Kreise, die wegen des demografischen Wandels sowieso Probleme hatten, ihre Ligenstärken zu halten, wurden von Zeit zu Zeit vom Fußball-Verband Sachsen-Anhalt (FSA) doppelt bestraft. So ging es nicht weiter. „Wir wollten verhindern, dass die Kreise ausbluten“, sagt Markus Scheibel, Verantwortlicher für den Spielbetrieb beim FSA. Eine Reform musste her.

Es wurde viel geknobelt in den Chefetagen, schnell war aber klar, dass es nur einen Weg gibt, dem Bevölkerungsrückgang in den Kreisen sinnvoll entgegenzuwirken. „Wir mussten und wollten den regionalen Charakter der Landesklassen wiederherstellen“, erklärt Scheibel. Also beschloss der Landesverband, zur kommenden Saison, die Anzahl der Landesklassen von sechs auf sieben zu erhöhen. Dazu wurde die Anzahl der Teams reduziert. Statt 16 gehen nun nur noch 14 oder sogar 13 Mannschaften an den Start. Für einige Kreise hat die Reform aber bei der Zusammensetzung kaum Auswirkungen. Die Landesklasse I ist weiterhin die Staffel mit allen Teams aus der Altmark, die II jene mit den Magdeburger Teams und aus dem Jerichower Land und die III ist gespickt mit Mannschaften aus dem Harz und der Börde.

Gerade die Fans aus dem Salzlandkreis blicken aber mit großen Augen auf die Staffel IV. Lange ging das Gerücht herum, dass die Teams aus dem Kreis in einer Liga zusammengefasst werden. So ist es tatsächlich gekommen. Neben Wacker Felgeleben, der ZLG Atzendorf, dem TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens, dem SV Förderstedt, dem 1. FSV Nienburg, Askania Bernburg II, dem SV 08 Baalberge und Rot-Weiß Alsleben kommen noch die „Exoten“ SV Altenweddingen, Stahl Aken, Borussia Görzig, Rot-Weiß Zerbst und Zörbiger FC dazu. Ja, die Teams aus dem Salzlandkreis sind fast unter sich. Der FSA bekam fast nur gute Rückmeldungen. „Wir haben viel positives Feedback bekommen“, erzählt Scheibel. „Baalberge hat sich bedankt, auch aus Bernburg und Förderstedt kamen positive Signale. Ich denke, die Staffel ist für die Vereine sehr attraktiv.“ Gerade Baalberge und Alsleben bleiben nun die Fahrten aus der alten Staffel IV nach Halle erspart.

Weil die neue Landesklasse IV zudem nur aus 13 Teams besteht, kann auch der Spielplan entzerrt werden. Denn gerade in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit kam es zu vielen englischen Wochen durch die Ausfälle im strengen Winter. Nun beginnt die Rückrunde in der kommenden Spielzeit erst im März. Danach gibt es auch einige freie Wochenenden mehr, die genutzt werden können, um die Ausfälle auffangen zu können.

Regionaler sind zudem auch die restlichen Landesklasse-Staffeln. In der Staffel V sind Teams aus dem Raum Dessau und den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg eingeteilt. Staffel VI setzt sich aus Teams aus Halle und dem Saalekreis zusammen, die neue Staffel VII besteht aus Teams aus dem Burgenlandkreis. „Die Einteilung verlief relativ entspannt. Alles hat gut gepasst“, sagt Scheibel. Beschwerden gab es nur vereinzelt. Ja, die Reform war nötig und wurde gut umgesetzt.