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Fußball Staßfurt jubelt vor 463 Fans

Der SV 09 Staßfurt hat gegen Union Schönebeck den 18. Sparkassen-Cup gewonnen.

Von Helmut Lampe und Michael Jacobs 27.07.2020, 23:01

Drohndorf l Im Finalspiel des 18. Sparkassen-Cups bewies der SV 09 Staßfurt gegen Union Schönebeck am Sonntag die nötige Nervenstärke und wetzte so die Scharte aus dem Endspiel des Vorjahres aus. Die Rekordkulisse von 463 Zuschauern erlebte ein typisches Pokalspiel, mit Spannung bis zur letzten Sekunde. Mit 6:3 setzten sich die Staßfurter im Elfmeterschießen gegen die Schönebecker durch. Nach 90 - teilweise hitzigen - Minuten hatte es 2:2 (1:1) gestanden, wobei die Unioner vor allem in der zweiten Halbzeit das bessere Team waren, es aber verpassten, die Partie endgültig zu entscheiden.

Zu Beginn des Spiels setzte jedoch das 09-Team sofort ein erstes Ausrufezeichen. Nick Pumptow wurde freigespielt, verfehlte aber das Union-Tor mit seinem Schuss (4.). Doch dies schien auch ein Weckzeichen für den Gegner gewesen zu sein, denn die Union-Elf kämpfte sich entschlossen ins Match und hatte nach einer Viertelstunde sogar optische Vorteile. Aber Staßfurt war mit seinem schnellen Umschaltspiel bei Ballbesitz weitaus torgefährlicher. Als nach einer starken 09-Ballstafette das Union-Team nur unsauber klären konnte, bewies Tom Krüger an der Union-Strafraumlinie Mut und netzte mit einem unhaltbaren Volleyschuss zum 0:1 ein (20.).

Doch die Schönebecker Elf zeigte sich davon wenig geschockt und wurde im Vorwärtsgang noch agiler. Als dann die 09-Abwehr schlecht sortiert war und Maximilian Heinrich im Strafraum gefoult wurde, behielt Justin Dehnecke die Nerven und das 1:1 war perfekt (24.). Nun ging es auf und ab, jedoch mit mehr Torgefahr der Staßfurter Mannschaft. So vergaben Hendrik Kluge und Eric Güttel binnen Sekunden eine gute Doppelchance (28.).

Die Partie wurde nun aber auch immer verbissener und mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geführt. Mit dem jeweiligen Gegenspieler wurde dabei nicht immer fair umgegangen. Optisch kippte das Match aber erneut in Richtung Union, doch Staßfurt nutzte mit gutem Konterspiel seine Freiräume. Die Bodestädter waren so zunächst torgefährlicher, aber Kluge zeigte einen schwachen Abschluss (35.). Aber auch die Union-Führung war noch vor der Pause möglich. Doch am Elfmeterpunkt völlig freistehend schoss Max Drewes über das Tor (42.).

Mit einem Paukenschlag begann dann Hälfte zwei. Eine Freistoßflanke köpfte Christian Reineke wuchtig und unhaltbar von der Torraumlinie zum 1:2 ein. Staßfurt versuchte sofort, mit offensiven Aktionen wieder zu Zählbarem zu kommen, doch die Union-Abwehr ließ nur noch wenig zu. Keeper Pingel brauchte kaum noch einzugreifen, weil die Staßfurter nach der Halbzeit keine nennenswerte Tormöglichkeit mehr kreieren konnten.

Das Spiel lebte nun über weite Strecken vom Kampf, in dem sich beide Teams nichts schenkten. Dazu entstand auch ein hitziges Umfeld, für das die Bänke beider Teams sorgten. Aber auch das Schiedsrichter-Trio hatte augenscheinlich großen Anteil daran. Unterdessen hatte die Union-Elf nun deutlich mehr Spielanteile und in der Angriffsspitze mit Marcus Bolze einen ständigen Unruheherd. So hatte dieser das 3:1 auf dem Fuß (63.), doch der finale Abschluss war zu schwach. Zwar mühte sich Staßfurt, den Rückstand wettzumachen, doch das Team strahlte kaum Torgefahr aus, weil schon im Spielaufbau die Linie und auch eine zündende Idee fehlte. So hatte die Union-Abwehr weiter wenig Mühe, die Angriffsversuche zu unterbinden.

Mit ihrem Konterspiel strahlten die Schönebecker zudem weiterhin mehr Torgefahr aus. Als Dehnecke von Staßfurts Chris Horstmann, der dafür die Ampelkarte sah, im Strafraum gelegt wurde, gab es erneut einen Strafstoß für Schönebeck. Doch Bolze fand in Marco Janich seinen Meister (76.). Die Spielentscheidung war damit nochmal vertagt worden. Doch Bolze zeigt sich weiter als Unruheherd vor dem 09-Tor, war bei einer Doppelchance aber erneut glücklos im Abschluss (79.).

Das Match lebte weiter von verbissenen, oftmals auch grenzwertig geführten Zweikämpfen. Und ein solcher Zweikampf bot dann in der Schlussphase den nächsten ganz großen Aufreger. Als die Staßfurter schon fast verzweifelt wirkten, wagte Hendrik Kluge einen Durchbruch in Richtung Union-Tor und kam im Strafraum zu Fall, was trotz großer Diskussionen zum nächsten Elfmeter führte. Youngster Tom Krüger bewies trotz aller Hektik Nervenstärke und traf zum 2:2 (88.).

Beide Mannschaften waren damit aber nicht zufrieden, wollten in den vier Minuten Nachspielzeit noch den Siegtreffer. Doch der „Lucky-Punch“ blieb aus und so ging es ins Entscheidungsschießen.

Alle vier Schützen des 09-Teams bewiesen hier Nervenstärke und trafen recht sicher. Held des 09-Teams wurde aber Keeper Marco Janich, der zwei weitere Union-Schüsse halten konnte, nachdem er schon in der 76. Minute gegen Bolze die vermeintliche Spielentscheidung vom Elfmeterpunkt verhinderte.

Der Rest war Jubel in Rot und Enttäuschung bei den Unionern. Und das alles nach einem typischen Pokalspiel, welches alle Facetten des Fußballs bot und am Ende einen nervenstarken, aber auch glücklichen Sieger hervorbrachte.