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Fußball Wille größer als die fehlende Kraft

Der SV 09 Staßfurt hat Union Schönebeck im Achtelfinale des Sparkassen-Cups mit einer konzentrierten Leistung 2:0 (0:0) geschlagen.

Von Dennis Uhlemann 23.07.2017, 23:01

Staßfurt l Für den SV 09 standen in den vergangenen drei Tagen drei Spiele auf dem Programm. Nachdem sie am Freitag souverän mit 10:3 (7:1) im Achtelfinale des Sparkassen-Cups gegen Groß Rosenburg siegten und sich einen Tag später mit einer 4:6-Niederlage von Edelweiß Arnstedt trennten, stand gestern der Höhepunkt des Wochenendes an: Mit dem 2:0 (0:0) gegen Union Schönebeck ziehen die Staßfurter ins Halbfinale des Sparkassen-Cups ein.

In der ersten Hälfte hatten die Gastgeber „noch einige Probleme“, wie Co-Trainer Axel Quednow beschrieb. Das Spiel war zerfahren und lebte vom Kampf. Union-Spieler Mathias Rhode sah Vorteile bei den Gästen. „Die erste Hälfte gehörte uns. Der Trainer hat uns gut eingestellt und wir wussten, was uns erwartet.“ Als eine Schlüsselszene sah der Mittelfeldmann auch einen Elfmeter, der den Gästen verwehrt blieb. Nach einem Foul an Philipp Neugebauer zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt, sein Assistent hat ihn aber noch umgestimmt (20.). „Hätten wir in dieser Szene das 1:0 gemacht, wäre das Spiel ganz anders verlaufen“, sagte Rhode.

Doch so ging es torlos in die Kabinen und nach der Pause wendete sich das Blatt. „In der zweiten Hälfte waren wir der Herr der Lage“, so Quednow. Dazu beigetragen hat sicher auch ein Wechsel, den der Landesligist zur Pause vornahm. Für Benjamin Kollmann kam Michael Schmidt, der „das Spiel sehr beruhigt hat.“ Auch Rhode musste sich eingestehen: „In der zweiten Hälfte waren wir nicht mehr aktiv genug. Wir haben unseren Stiefel nicht mehr durchgezogen und uns von Nebensächlichkeiten aus dem Spiel bringen lassen. Dazu haben uns auch ein wenig die Kräfte gefehlt.“

Beim dritten Spiel am Wochenende galt das auch für den SV 09. Die Staßfurter schafften es aber mit einem starken Willen, die fehlenden Kräfte zu kompensieren. „Der Wille war riesengroß, ich kann nur den Hut vor der Mannschaft ziehen“, war Quednow stolz. „Ich bin mit der Performance der Spieler sehr zufrieden. Sie haben das auch taktisch sehr routiniert gemacht.“ Und der Lohn dafür war der Führungstreffer. Toni Härtge spielte einen Pass „millimetergenau in die Schnittstelle“, Matthias Lieder war auf und davon und überlupfte Union-Keeper Stephan Pingel zum 1:0 (60.). Auch am zweiten Tor war der uneigennützige Lieder beteiligt. Er legte quer auf Felix Jesse, der zum 2:0 nur noch einschieben musste (90.). „Wir sind über 90 Minuten konzentriert zu Werke gegangen. Besonders freut es mich, dass wir keine erspielte Chance von Union zugelassen haben.“ Für einige scheidet damit der Favorit aus. Mathias Rhode sah das etwas anders: „Ich habe uns auch im Vorfeld nicht als Favoriten gesehen. Staßfurt hat eine sehr starke Mannschaft.“ Die Enttäuschung auf Union-Seite ist dennoch groß: „Natürlich ärgert uns das sehr. Aber jetzt gilt es, an den Fehlern zu arbeiten und in das nächste Spiel wieder mit einer breiten Brust zu gehen.“

Das kann und darf auch der SV 09 Staßfurt. Im Halbfinale trifft der Verein auf Baalberge, Askania Bernburg spielt zeitgleich gegen Nienburg. Das Finale aus dem Vorjahr winkt. Und mit einer Leistung wie gestern hat Staßfurt sicher bessere Chancen.

SV 09: Witte - Stein (90. Unger), Lieder, Moye, Härtl, Jesse, Bolze, Kollmann (46. Schmidt), Stachowski, Horstmann (63. Mähnert), Härtge

Union: Pingel, P. Neugebauer, Klepel, Kühn, Kauffmann, Glage, Rhode, F. Neugebauer, Irmscher (77. Schliemann), Balder (77. Schulze), Dethlefsen (77. Soethe)

Tore: 1:0 Lieder (60.), 2:0 Jesse (90.), SR: Marcel Kautz (Brumby), ZS: 160