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Fußball Wo drückt der Förderstedter Schuh?

War das der Gnadenstoß für den SV Förderstedt? Vor eigener Kulisse verlor der ersatzgeschwächte Landesligist gegen Irxleben mit 0:4 (0:3).

Von Dennis Uhlemann 22.05.2017, 23:01

Förderstedt l Der Abstieg des SV Förderstedt in die Landesklasse wird immer wahrscheinlicher. Am 27. Spieltag der Landesliga Nord kassierten die Förderstedter eine 0:4-Pleite gegen den SV Irxleben. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt bei drei verbleibenden Spielen noch vier Punkte. Der SVF hat es nicht mehr in der eigenen Hand. Doch wie konnte es soweit kommen, wo drückt der Förderstedt Schuh?

Die Kadergröße, die geringe Trainingsbeteiligung, die falsche Einstellung einiger Spieler. Die Liste ist lang. Beim Spiel gegen Irxleben war wohl wieder mal die Personalsituation ausschlaggebend. Mit Marcus Bolze und Necirvan Isa fehlten zwei wichtige Offensivakteure. Und von den elf Spielern, die auf dem Platz standen, waren auch nicht alle fit. Hogir Isa spielte trotz Knieproblemen unter Schmerzmitteln. Florian Abram stand nach langer Grippe-Erkrankung in der Startelf. Auch Christian Conrad ist noch nicht wieder bei 100 Prozent.

„Dieses Spiel gegen Irxleben war kein Gradmesser. Es haben unsere entscheidenden Spieler gefehlt“, sagte Förderstedts Präsident Herbert Busch. „So hatten wir kein Landesliga- Niveau.“ Busch kritisierte zudem die mangelnde Beteiligung am wöchentlichen Training. „Im Fußball zählt nicht nur Talent, sondern auch harte Arbeit.“ Heißt im Umkehrschluss: Wer nicht trainiert, kann auch am Wochenende keine Leistung bringen. Und mit dem 0:4 stellten die Förderstedter auch das unter Beweis.

„Es war nichts zu holen“, musste sich auch Trainer Enrico Tietzel eingestehen. „Wir konnten es zwar noch eine Weile offen gestalten, aber dann wurde Irxleben immer besser. Sie hatten Übergewicht im Mittelfeld, waren präsenter und antrittschneller.“ Und mit dem Doppelschlag durch Paul Stier (15.) und Simon Schwenke (17.) erwischten sie den Gastgeber eiskalt. Vor dem 0:1 stand Conrad „viel zu hoch“, das 0:2 fiel, weil wir uns angestellt haben wie Kreisligaspieler“, fand Tietzel deutliche Worte. Dieser Doppelschlag war für den Coach bereits die Entscheidung. „Die Köpfe gingen dann nach unten. Das ist natürlich psychologisch nicht so einfach zu verdauen.“

Und der 3:0-Führungstreffer der Gäste, den wieder Stier erzielte (40.), war der „endgültige Genickbruch“ für den SV Förderstedt: „Da haben sie uns an der Eckfahne vorgeführt und sind dann ganz einfach in den Strafraum gekommen.“ Die Leistung der Gastgeber in Hälfte eins war katastrophal. Und entsprechend laut wurde es in der Kabine. Herbert Busch, der sonst bei der Halbzeitansprache nicht dabei ist, appelierte an seine Spieler: „Blamiert euch nicht!“ Gemeinsam mit der Ansprache vom Trainer hat das gefruchet. Die Förderstedter waren in der zweiten Hälfte „deutlich besser und haben gut mitgehalten“, sagte Tietzel.

Nach der Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr lief es für den Gastgeber besser, aber zu Toren reichte es nicht. Die einzige Chance war ein Lattenschuss von Michael Buschke (55.). Ronny Krüger markierte stattdessen den 4:0-Endstand (84.).

„Wir haben jetzt noch drei Spiele und wollen das noch ordentlich über die Bühne bringen“, sagte Tietzel. „Und dann wird die Reise für uns wohl runtergehen. Damit sind aber alle einverstanden.“ Und auch wenn Busch das ähnlich sieht („Ein Abstieg wäre kein Verbrechen“), er ist ehrgeizig: „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir werden noch alles versuchen, um die Klasse zu halten.“

Förderstedt: Janich, Loch, Teutloff, Früchtel, Conrad, Hausdorf, Kucybala, Abram (67. Jahn), Drici, H. Isa, Buschke

Tore: 0:1 Stier (15.), 0:2 Schwenke (17.), 0:3 Stier (40.), 0:4 Krüger (84.), SR: Fettback (Stendal), ZS: 40