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Fußball Zwei Neuanfänge

Wie Warthe Hakeborn und der MTV Welsleben mit dem Abstieg in die Kreisliga umgehen.

Von Enrico Werner 14.06.2016, 23:01

Hakeborn l Marcus Drößler hat seine Schäfchen früh ins Trockene gebracht. Der Trainer von Warthe Hakeborn weiß Bescheid. Gerade erst war der Abstieg aus der Salzlandliga besiegelt, da kam der Chef schon mit einer sehr guten Nachricht um die Ecke. „Wir haben über alles gesprochen. Es geht keiner weg“, verkündet er.

Selbstverständlich ist das nicht. Mit einer 3:5-Niederlage am Sonntag zu Hause gegen Egeln ließ Hakeborn die letzte Chance auf den Klassenerhalt liegen. Der Konkurrent Sportfreunde Cörmigk spielte zudem nicht mit. Das Team holte den letzten nötigen Punkt beim 2:2 gegen Rathmannsdorf. „Das tat schon weh.“ Und jetzt als Trainer war der Abstieg schlimmer als der, den er schon als Spieler in Hakeborn mitmachen musste. Denn er war vielleicht unnötig. „Erst die letzten vier Spiele ist der Mannschaft bewusst geworden, um was es ging“, meint Drößler. Zu lange gehofft, zu cool geblieben, nicht rechtzeitig den Schalter umgelegt. Bis es zu spät war. „Die letzten Spiele waren gut. Auch gegen Egeln haben wir vernünftigen Fußball gespielt.“ Zwischendurch führte Hakeborn 2:1, dann stand es 3:3. Alles wurde nach vorne geworfen, zwei Konter, dann war alles vorbei.

So richtig in Worte packen kann Drößler den Abstieg nach drei Jahren Salzlandliga noch nicht. „Jetzt müssen alle abschalten.“ Drei Wochen Pause gibt es, Drößler zieht es im Urlaub an die Ostsee. Und dann wird die Motivation wieder da sein. Mit Drößler. Der bleibt nämlich auch in der Kreisliga der Mann an der Seitenlinie. Und allen Spielern. Das klingt nach einem Versprechen. Wird aber sehr schwer, oben mitzuspielen. Die eingleisige Kreisliga kommt. Hakeborn ist nur eine von vielen Mannschaften, die oben dabei sein will.

So wie der MTV Welsleben vielleicht? Das Team ist der zweite Absteiger. Das stand nach der heftigen 3:8-Klatsche im letzten Spiel bei Wacker Felgeleben fest. Weil Welsleben danach auch den Einspruch gegen die Spielwertung vom 3:3 in der Vorwoche gegen Cörmigk zurückzog. Mit der Niederlage gegen Felgeleben stand fest: Auch nachträglich zugereichte drei Punkte gegen Cörmigk hätten nicht mehr gelangt. „Es war dann belanglos, sportlich gesehen“, erzählt Welslebens Trainer Thomas Reichel. Was aber nichts an der Meinung der Welslebener geändert hat. „Wir haben uns unberechtigt behandelt gefühlt“, sagt Reichel.

Zur Erinnerung: Im vorletzten Saisonspiel pfiff der Schiedsrichter in der 43. Minute einen Elfmeter. Nach dem Pfiff rollte der Ball ins Tor. Der Treffer zählte trotzdem (Volksstimme berichtete). „Wir wollen nicht weiter darauf herumreiten“, sagt Reichel. „Cörmigk hatte dann ja gepunktet, wir das letzte Spiel verloren.“

Und nun wird die Kreisliga aufgerollt? „Naja, das ist kein Selbstläufer“, so Reichel. Zumal der Kader etwas umgebaut wird. Ein Spieler verlässt wegen des Studiums auf jeden Fall den Verein, zwei weitere könnten folgen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Sechs neue Kicker könnten kommen, so die nicht ganz unberechtigte Hoffnung. „Vier Spieler sind fix“, freut sich Reichel. Der Rest muss bis zum 30. Juni eingetütet werden. Dann ist Meldeschluss bei den Vereinen. Woher die Spieler kommen? Reichel lacht: „Bördeliga. Stadtoberliga.“ Klingt gut.