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Handball  Die verflixten zwei Tore Abstand

Der HV Rot-Weiss Staßfurt hat sein Heimspiel gegen den HSV Apolda mit 27:32 (12:14) verloren und steckt damit weiter im Tabellenkeller.

Von Dennis Uhlemann 29.10.2017, 23:01

Staßfurt l Nils Hähnel kochte vor Wut. Er sprang dreimal erzürnt auf und ab und konnte nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Der Spieler des HV Rot-Weiss Staßfurt passte auf Oliver Jacobi, der das 11:14 erzielte (28.). Doch der Treffer zählte nicht, weil die Schiedsrichter ein Foul von Hähnel erkannt hatten und stattdessen sogar eine Zeitstrafe verteilten. Doch auch in Unterzahl erzielten die Gäste kurz vor der Pause zwei Treffer durch Andreas Steinbrink und Kreisläufer Jacobi.

Nach einer Blauen Karte gegen den Keeper vom HSV Apolda, Igor Toskoski, schien für die zweite Hälfte alles für die Gastgeber zusprechen. Doch es kam anders: Apolda konnte auch die zweite Hälfte für sich entscheiden und siegte in der Merkewitz-Halle am Ende souverän mit 32:27 (14:12). Für die Staßfurter war es im achten Spiel der neuen Saison bereits die sechste Pleite. „In den entscheidenden Situationen haben wir einfach zu billige Fehler gemacht“, zeigte sich Spieler Tobias Ortmann angefressen. „Technik- oder Regelfehler und Abwehrpatzer“ waren wieder einmal Ursachen der Pleite. „Wir waren zu ungeduldig und der Gegner spielte es dann auch gut runter“, erkannte Trainer Uwe Werkmeister an.

Von Beginn an waren die Gäste aus Thüringen die bessere Mannschaft. Beim HV Rot-Weiss verlief der Positionsangriff im Nichts, die Chancen wurden schlecht genutzt. So erzielten die Gastgeber in den ersten acht Minuten nur zwei Treffer, während die Gäste schon auf fünf Tore kamen. Hatten die Staßfurter schon beim 30:45 in Freiberg vor Wochenfrist die Anfangsphase verschlafen, waren sie auch gegen Apolda nicht hellwach.Grund genug für Werkmeister, eine Auszeit zu nehmen.

Und diese zog eine Umstellung in der Deckung nach sich. Staßfurt spielte dann mit einer doppelten Manndeckung gegen Florian Folger und Dino Bacic. „Wir haben den Rückraum- und den Kreisspieler nicht in den Griff bekommen und dann auf eine 4:2-Deckung umgestellt. Das hat etwas gebracht“,sagte Ortmann. Nach dem 8:3 der Gäste durch Vasil Mitevski (13.) blieb Staßfurt sieben Minuten ohne Gegentreffer.

Wirklich verkürzen konnten die Gastgeber den Spielstand in dieser Phase aber auch nicht, weil sie in der Offensive zu unkonzentriert agierten. Zudem kassierte Rot-Weiss nach eigenen Fehlwürfen immer wieder Tore durch Konter, wie beim 11:7 durch Folger (23.). Nachdem es beim Stand von 14:9 (27.) dann schon wieder recht komfortabel für Apolda aussah, schaffte sich Staßfurt mit der starken Phase vor der Pause eine gute Ausgangsposition für Hälfte zwei. „Das Momentan war ganz klar auf unserer Seite“, so Ortmann.

Dennoch stand es nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff bereits 16:12 für die Gäste. „Wir haben wieder zwei Angriffe verschenkt und uns zweimal auskontern lassen. Damit war das positive Erlebnis schon wieder früh zunichte gemacht, das war einfach scheiße“, fand Ortmann klare Worte. „Das war der Knackpunkt im Spiel“, befand auch Frank Ihl, der Trainer der Gäste. „Da hätte das Spiel durchaus kippen können, aber wir haben es gut gelöst.“

Werkmeister war enttäuscht, dass sein Team „diesen kleinen Ruck“ nicht nutzen konnte, fand es aber positiv, dass es sich erneut auf zwei Tore herankämpfte. Nach einem Doppelschlag und zwei Toren von Christian Schöne und Hähnel stand es 19:17 (40.). Doch zu mehr sollte es an diesem Tag einfach nicht reichen für die Staßfurter. Wieder setzte sich Apolda ab (24:20, 48.), wieder kam Staßfurt nur zehn Minuten später durch einen Treffer von Toni Fanselow zum 23:25 (51.) ran.

Aber eben auf nicht mehr als diese „verflixten“ zwei Tore, die stets mindestens der Abstand zwischen Staßfurt und Apolda blieben. „Wir haben uns zwar nie aufgegeben, aber wir haben es verpasst, den Rückstand in den entscheidenden Momenten auf Minus eins zu verkürzen oder sogar auszugleichen. Das müssen wir uns als Mannschaft vorwerfen“, verdeutlichte Ortmann.

Staßfurt: Tuchen, Schliwa - Ilgenstein, Fanselow (3), Zimnick, Ortmann, Engelhardt, Retting (7), Jacobi (6), Steinbrink (2), Spadt (1), Schöne (3), Hähnel (5)

Siebenmeter: Staßfurt 5/3 - Apolda 9/8 Zeitstrafen: Staßfurt 5 - Apolda 7 Rot: Toskoski (30.), Hähnel (54, 3x2 Min.)