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Handball  Unschöner Abschied für den Trainer

Mit einer 31:37 (12:20)-Klatsche gegen den FSV Magdeburg verabschiedete sich Germania Borne von seinem Heimpublikum.

Von Enrico Joo 02.05.2017, 23:01

Wolmirsleben l Die für die Öffentlichkeit so interessante und lange gehütete Information verpackte Benjamin Prosowski in den Bereich der Nebensächlichkeiten. „Und ich höre dann ja auf“, sagte der Trainer der Verbandsliga-Handballer von Germania Borne mitten im Gespräch, völlig ohne Ankündigung. Rumms.

Fast unbemerkt hatte der 28-Jährige also verkündet, dass er ab dem Sommer nicht mehr Coach des SVG sein wird und es am Sonnabend sein letztes Heimspiel war. „Das hat bei mir private Gründe“, sagte er. Prosowski arbeitet in drei Schichten, hat einen kleinen Sohn. Das ging alles nicht mehr. „Es hat Spaß gemacht, es war ein geiles Jahr.“ Aber sicher hatte er sich beim letzten Auftritt als Trainer vor dem Heimpublikum ein schöneres Abschiedsgeschenk gewünscht. Die Borner verloren 31:37 (12:20) zu Hause gegen den Vorletzten FSV Magdeburg. „Man muss ehrlich sein. Der FSV war besser“, sagte Prosowski. „Uns sind die Ideen ausgegangen, nichts hat gefruchtet.“

Das klang noch harmlos. Es war zwischenzeitlich fast erschreckend, was Borne bot. Nach dem 8:8 in der 16. Minute lief fast gar nichts mehr. Beim 17:29 (45.) hatte die Germania erstmals zwölf Tore Rückstand, den die Gastgeber erst in der Schlussphase, als auch die Magdeburger einen Gang zurückschalteten, verkleinern konnten. Wobei: Es war auch viel Pech dabei. Eine Hand reichte nicht mehr zum Zählen der Pfostentreffer durch David Wegener, Ronny Schafflik und Christian Fink. Der FSV hingegen zeigte sich gnadenlos effektiv bei der Chancenverwertung. „Ich hatte diese Abstimmungsschwierigkeiten nicht erwartet“, meinte Prosowski. „Auch die Einwechslungen haben nichts gebracht. Wir sind den Schritt nach vorn nicht gegangen, sind nicht in die Tiefe gegangen. Der FSV hat zudem gut verschoben.“

Und so mussten sich auch Ronny Schafflik, Robin Salm und Andreas Heyer mit mulmigen Gefühlen von den Fans verabschieden. Denn auch diese drei Spieler machen Schluss in Borne. Bei Heyer spielen auch gesundheitliche Probleme eine Rolle. Die beiden Familienväter Schafflik und Salm wollen diese Mehrfachbelastung mit Arbeit, Familie und Handball nicht mehr miteinander vereinen.

Prosowski trug den Gedanken, nach der Saison Schluss zu machen, schon länger mit sich herum. Nach der knappen 29:30-Niederlage im Derby vor vier Wochen gegen Wacker Westeregeln hatte Prosowski seine Entscheidung dann auch gegenüber der Mannschaft und dem Vorstand mitgeteilt. „Das ist auch für mich schwierig. Man kann nicht einfach so Schluss machen.“ Seit 21 Jahren ist Prosowski im Handball aktiv. Bemerkenswert: Er war dabei immer in Borne. Er war nie woanders.

Nun braucht die Germania im Sommer also einen neuen Trainer. Ob es wieder eine interne Lösung wird? Wird es ein Spielertrainer? Und wie werden die Abgänge von Heyer, Schafflik und Salm ersetzt? Das wird sich in den Sommermonaten zeigen. Erstmal steht aber das letzte Saisonspiel beim bereits fest stehenden Aufsteiger Lok Schönebeck an.

Borne: Salm, Brinkmann – Schulz, Fink (5), Dietze (1), Schulze (3), Heyer (2), Neugebauer (6), Schafflik (2), Klippstein (1), Wegener (4), Scholz (4), Halfpap (3), Bester

Siebenmeter: Borne 6/5 – FSV 5/4

Zeitstrafen: Borne 4 – FSV 8