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Handball Chris Sieland mit Kür und Pflicht

Der HV Staßfurt II gewinnt gegen die SG Kühnau II mit 35:16 (16:7).

30.11.2016, 00:01

Staßfurt l Das Highlight hatten Eike Rach und Martin Dittmar in petto. Vom eigenen Sechs-Meter-Kreis warf Rach einen langen Pass nach vorn. Am gegenerischen Kreis fing ihn Dittmar in der Luft und verwandelte per Kempa-Trick. „Wir hatten viele schöne Szenen dabei“, freute sich Trainer Mario Kutzer nach dem klaren Erfolg des HV Staßfurt II über die SG Kühnau II in der Handball-Verbandsliga. Für Chris Sieland lagen Kür und Pflicht eng beieinander. Zum einen zeigte er auf dem Parkett eine starke Leistung, hielt vor allem in der zweiten Halbzeit viele Würfe, darunter einen Siebenmeter. Auf der anderen Seite durfte er als Torschütze in Erscheinung treten, verwandelte einen Strafwurf. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht realisiert hatte: Es war der Treffer zum 30:12. Damit wird er beim nächsten Training eine Kiste Bier spendieren dürfen. Da es auch noch sein Premieren-Tor war, kostete es gleich noch eine weitere. Dieses Schicksal ereilte übrigens auch Jan Rösler, der von linksaußen erstmals traf, und Moritz Wilke.

Es sollte nun keineswegs respektlos erscheinen, dass die Staßfurter diese Partie in vollen Zügen genossen. „Hut ab vor Kühnau, dass die Mannschaft trotz der Situation angetreten ist“, lobte Kutzer. Mit zwei Torhütern und fünf Feldspielern angereist, wurde kurzerhand Fritz Alisch als Kreisläufer eingesetzt. Und dieser zeigte, dass er nicht nur zwischen den Pfosten gute Leistungen abrufen kann und erzielte mit sechs Treffern die meisten seines Teams.

Kutzer hatte seine Schützlinge gewarnt, die Gäste auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir waren in der vergangenen Saison selbst mehrfach mit einer Rumpftruppe angereist und haben super Spiele gezeigt.“ Staßfurt agierte also von Beginn an konzentriert, lag nur beim 0:1 in Rückstand und spielte über das 5:1, 12:2 und 14:4 die erste Halbzeit souverän zuende und hatte in den zweiten 30 Minuten beim 33:13 erstmals 20 Treffer Vorsprung.

„Wir konnten in diesem Spiel nicht viel verkehrt machen, haben uns nicht unter Druck gesetzt. Aber wir haben die Gelegenheit genutzt, allen Einsatzzeiten zu geben und durchgewechselt. Es haben alle Feldspieler getroffen“, freute sich Kutzer. Nur Keeper Patrick Tuchen blieb dieses Erfolgserlebnis verwehrt. Dafür nutzte Lukas Bönecke am Kreis seine Chance. „Er hat seine Sache gut gemacht.“ Und Christian Kunze verwertete von linksaußen fast jeden Versuch.

Nach den jüngsten Ergebnissen, „als sich die Mannschaft aufgeopfert hat, strich sie nun die Belohnung ein“, konstatierte der Coach. „Alle waren froh, zu Einsätzen zu kommen und sich zu beweisen. Ich weiß jetzt besser, wo, wie und wann ich sie einsetzen kann.“ Mit diesem Schwung im Rücken geht es am Sonnabend nach Coswig, zum Tabellenletzten. Personell kann der Coach wohl fast aus dem Vollen schöpfen, sodass nachgelegt werden soll. Womöglich sorgt das Team erneut für einige Highlights. Aber zuerst heißt es: „Konzentriert an die Sache herangehen.“

HV Staßfurt II: Tuchen, Sieland (1/1) – Rösler (1), Korin (2), Kunze (7), Dittmar (5), Loose (2/1), Rach (7), Bönecke (4), Hoffmann (3), Engelhardt (2), Wilke (1)

SG Kühnau II: Jäckel (1), Schönfeld, Drath, Jost (1), Büsener (4/1), Ullmann (4), Alisch (6/1)

Siebenmeter: Staßfurt 2/2 – Kühnau 4/2; Zeitstrafen: Staßfurt 1 – Kühnau 2