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Handball Der Blick ist nach vorn gerichtet

Der HV Rot-Weiss Staßfurt aus der Mitteldeutschen Oberliga hat das nächste Derby vor der Brust. Die Bodestädter empfangen den USV Halle.

Von Dennis Uhlemann 12.01.2018, 23:01

Staßfurt l Schnell abhaken ist da absolut nicht drin. So eine Niederlage klingt immer nach. Vor allem, wenn sie gegen den großen Rivalen, den HC Aschersleben, kassiert wurde. Vor heimischer Kulisse. „Wir haben schon ein bisschen gebraucht, um das zu verarbeiten“, berichtet Sebastian Retting. Doch für den Kapitän des HV Rot-Weiss Staßfurt und sein Team gibt es eine gute Nachricht: Bereits heute hat das Team aus der Mitteldeutschen Oberliga die nächste Möglichkeit, zwei Punkte in der eigenen Halle zu holen. Der Gegner um 19 Uhr in der Paul-Merkewitz-Halle ist wieder ein Team aus Sachsen-Anhalt. Und auch wenn das Duell gegen den USV Halle weniger brisant ist, es ist genauso wichtig. Wieder geht es um wichtige Zähler im Abstiegskampf.

Und ab der Wochenmitte gingen die Köpfe dann auch wieder nach oben. Warum? Weil die Staßfurter eine sehr gute Trainingswoche hatten. Die Fehler aus dem vergangen Spiel sind bekannt. „Wir haben daran gearbeitet. Die Videoanalyse war sehr aufschlussreich.“ Die Beteiligung war groß, sogar ein Spiel unter Wettkampfbedingungen möglich. Die Rot-Weissen haben sich gut vorbereitet. Und hoffen wieder einmal auf ein volles Haus. Immerhin steht erneut ein brisantes Duell an. „Wir kennen uns alle über Jahre“, berichtet Retting, der aber im gleichen Atemzug auch unterstreicht: „Es ist völlig egal, wer kommt. Es zählt nur, dass wir Punkte holen.“

Und dabei könnte auch der Trainer eine wichtige Rolle spielen. In der Vorwoche fehlte der neue Coach Sven Liesegang noch krankheitsbedingt. Und Retting weiß: „Mit ihm wäre es gegen Aschersleben vielleicht anders gelaufen. Er kann uns sehr gut pushen und hat auch einen großen Einfluss auf die Schiedsrichter“, so der Kapitän. Gegen den USV Halle wird der ehemalige Spieler des SC Magdeburg nun erstmals an der Seitenlinie stehen. Und in brenzligen, entscheidenden Situationen eventuell den Unterschied ausmachen.

Denn einfach wird es gegen die Hallenser nicht. Das weiß wohl keiner besser als der ehemalige Hallenser Spieler Retting. „Es wird sehr schwer, das ist eine gute Mannschaft. Sie spielen einen technisch guten Handball und sind sehr erfahren.“ Vor allem Pierre Sogalla kann den Unterschied ausmachen. Doch der Rückraumspieler war zuletzt angeschlagen, hatte Probleme mit der Schulter. „Er wirft weniger, spielt mehr ab“, so Retting. Das könnte für Staßfurt beim 61-Tore-Mann ein Vorteil sein. Zudem ist Spielmacher Maximilian Haase gesperrt. Auch der Einsatz von Jan Bernhardt, der am Montag Vater wurde, ist fraglich.

Beim Vorjahresdritten läuft die Saison durchwachsen. Vor dem Sieg gegen Plauen in der Vorwoche kassierte der USV fünf Niederlagen. „Das zeigt, dass sie schlagbar sind“, schöpft Retting Hoffnung. Doch nicht nur das: Auch personell sieht es bei den Staßfurtern gut aus. Nur Niclas Kaiser, der gegen Aschersleben einen Schlag auf das Auge bekommen hatte, sowie Toni Fanselow und Marian Spadt sind noch fraglich. Alle anderen sind an Bord. Und, noch wichtiger, „gut vorbereitet und voll fokussiert“, so Retting. Auch wenn es nicht leicht fällt: In der aktuellen Situation darf der HV Rot-Weiss nur nach vorn blicken. Und das macht er auch.