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Handball Eine ganz besondere Trainingseinheit

Der HV Rot-Weiss Staßfurt und Aha! Salzland 06 nehmen erneut am Megawoodstock in Aschersleben teil.

Von Dennis Uhlemann 20.07.2018, 23:01

Aschersleben/Staßfurt l In seiner Saisonvorbereitung hat Sven Liesegang ganz klare Vorstellungen. Der Ball kommt erst ganz spät wieder zum Einsatz. Normalerweise. In diesem Jahr musste der Coach des HV Rot-Weiss Staßfurt da ein bisschen umplanen. „Wir haben schon wieder mit dem Ball trainiert“, verrät er. Der Grund ist simpel: „Weil wir neu aufgestellt sind, haben wir versucht, Fitness und Handball parallel laufen zu lassen.“ Die vier Neuzugänge, der Oberliga-Absteiger verstärkte sich mit Martin Strnad, Gabor Vadaszi, Mario Meißner sowie Robert Reiske, sollten auch schon in die Abläufe mit dem Ball eingebunden werden. So früh wie möglich.

Doch egal, bei welcher Einheit, am Mittwoch kamen die Staßfurter beispielsweise im Salzland-Center an den Geräten zusammen: „Es ziehen bislang alle sehr gut mit“, ist Liesegang froh. Und natürlich gehören dazu auch die Neuen. „Wir hatten ja schon vorher menschlich ein gutes Gefühl, das hat sich bereits bestätigt“, schwärmt der Staßfurter Trainer von einer gelungenen Integration. Und die soll sich an diesem Wochenende fortsetzen. Die Staßfurter sind einmal mehr zu Gast beim Megawoodstock in Aschersleben, ein Outdoor-Handball-Turnier, das bereits gestern startete und noch bis Sonntag zahlreiche Fans anziehen wird. „Normalerweise bin ich gar nicht so ein Fan von solchen Outdoor-Spaß-Turnieren“, gibt Liesegang zu. Dennoch sieht er als „Training unter Wettkampfbedingungen mit etwas anderen Voraussetzungen“.

Und dabei sollen eben nicht nur die „Neuzugänge weiter integriert“ werden, sondern auch die Abläufe gefestigt. In der Vorrunde heißen die Gegner VFV Spandau und HC Aschersleben. Vor allem im Derby gegen den heimischen HCA wird wieder eine besondere Atmosphäre herrschen. Dass die Spielzeit mit zweimal zehn Minuten so gering ist, findet der Trainer „ein bisschen schade“, der ehrgeizige Ex-SCM-Spieler wird aber dennoch das Beste daraus machen. Ob nach Platz vier im Vorjahr ein sportliches Ziel gesetzt wird? „Nein, nicht wirklich. Natürlich wollen wir erfolgreich sein und gut abschließen, aber darauf liegt nicht der Fokus.“ Es soll viel mehr eine Trainingseinheit sein. Wenn auch eine ganz besondere.

Die weibliche Delegation aus der Bodestadt geht das Event noch ein Stückchen lockerer an. „Das ist ein großes Highlight und macht immer riesigen Spaß“, berichtet Tobias Ortmann mit großer Vorfreude. Der ehemalige RWS-Spieler, der seine Karriere in diesem Sommer beendet hat, begleitet Aha! Salzland 06 traditionell als Trainer und kennt mittlerweile genau den Reiz des Outdoor-Handballs. „Man kann das nicht mit der Halle vergleichen, aber es ist ein Wettkampf möglich.“

Die Besonderheit liefert dabei der Namensgeber Megawood, der die beiden Spielfelder im Bestehornpark und in der Herrenbreite mit einem besonderen Holzboden ausstattet. Und dieser kommt dem Parkett in der Halle nahe. „Von der Organisation her wird das Megawoodstock immer weiterentwickelt und von Jahr zu Jahr professioneller“, sagt Ortmann. Dass die Staßfurterinnen aber vor allem zum Spaß dabei sind, lässt sich schon an der Zusammensetzung des Teams feststellen. Es tritt nicht das Team des HC Salzland aus der Sachsen-Anhalt-Liga an, sondern nur kleine Teile davon, gepaart mit ehemaligen Spielerinnen wie Caroline Rosiak oder Paula Farken.

Es wird jedoch „von Mal zu Mal immer schwieriger, Spielerinnen zu finden“, so Ortmann. Immer mehr Muttis gibt es unter den handballbegeiterten Damen. Deshalb holte sich Aha! mit Leandra Schütze auch eine Jugendspielerin vom HC Aschersleben neu mit ins Boot. Weil aber „die Hälfte des Teams gar nicht mehr im Saft steht“, formuliert Ortmann auch keine sportlichen Ziele. „Gewinnen will man zwar immer, aber es bleibt ein Spaßturnier.“

In der Vorrunde bekommt es Salzland mit Anhalt Bernburg, dem TSV Heiligenrode, Grün-Weiß Werder sowie dem TSV Niederndodeleben, dem Vorjahressieger bei den Frauen, zu tun. Und vor all diesen Duellen wird der zweite Platz aus dem Vorjahr sicher trotzdem im Hinterkopf sein.