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Handball Es brennt an allen Ecken und Enden

Der SV Germania Borne musste sich Spitzenreiter HSG Osterburg mit 19:30 (8:16) geschlagen geben.

Von Enrico Joo 22.01.2018, 23:01

Wolmirsleben l Ob die Beine einfach müde waren? Hat der Kopf nicht mitgespielt nach dem so mental aufreibenden Benefizspiel am Freitag gegen den SC Magdeburg? Oder – und das wäre der schlimmste Fall – hat der SV Germania Borne einfach nicht mehr die Qualität für diese Liga? Fakt ist eins: Das Heimspiel am Sonnabend in der Verbandsliga Nord gegen den Tabellenführer HSG Osterburg war für die Fans in der Wolmirslebener Sporthalle eine Quälerei. Das Spiel ging mit 19:30 (8:16) in die Binsen.

Tabellenletzter gegen Spitzenreiter - angesichts dieser Konstellation war eigentlich von einem Auswärtserfolg der Altmärker auszugehen. Und ja, die Osterburger gingen auch schnell mit 3:0 in Führung. Überzeugten dabei aber nur in Ansätzen. Eigentlich war die Chance da für den SV Germania, zumindest an der Überraschung zu schnuppern. Doch das Angriffsspiel war behäbig im Positionsangriff, die Konter wurden zu leichtfertig verschenkt durch Fehlpässe, die Abwehr begleitete dazu viel zu oft den Gegner nur, als ihn aktiv am Torwurf zu hindern.

So war es bezeichnend, dass es fast acht Minuten dauerte, bis die Borner den ersten vernünftig herausgespielten Angriff auf die Platte bringen sollten. Christian Fink steckte den Ball aus dem Rückraum klug zu John Neugebauer durch, da stand es dann 2:4. Was aber kein Wecksignal war. Zwar war der SVG beim 4:6 (12.) durch Fink dran, Sebastian Scholz vergab aber kurz danach den Siebenmeter in der 14. Minute. Auch das war bezeichnend. Vor allem, weil es einer von drei vergebenen Siebenmetern war. Nur ein Wurf vom Punkt war drin. Und so ging es dahin, wie es in dieser Saison meist für den SV Germania dahinging. 8:16 lag Borne zur Halbzeit hinten, 12:22 dann schon in der 42. Minute. Da war das Spiel entschieden.

Natürlich sind die nur 19 erzielten Treffer vor allem ein Grund für die Niederlage. Denn wenn es bei den vielen Baustellen in der Mannschaft einen Bereich gab, der einigermaßen funktionierte, dann war es doch der Angriff. Diesmal lagen die Borner aber weit unter ihrem eigenen Schnitt von 25,43 erzielten Treffern.

Erschwerend kam hinzu, dass Ronny Schafflik (41.) und John Neugebauer (54.) jeweils ihre dritte Zweiminuten-Strafe kassiert und damit die Rote Karte bekommen hatten. Besonders aber der Tumult um Neugebauer blieb hängen. Beim Spielstand von 17:26 gerieten Osterburgs Philipp Kiebach sowie die Borner Dominik Klippstein und Neugebauer aneinander. Alle drei erhielten Zweiminutenstrafen. Weil Neugebauer noch eine Schiedsrichterbeleidigung nachschickte, sah er nach der Roten noch die Blaue Karte (mit Bericht und zu erwartender Sperre). Es war der traurige Tiefpunkt eines unschönen Heimspiels für die Borner.

Die Osterburger hingegen freuten sich vor allem, dass ihr Keeper Mario Schrödter einen Sahnetag erwischte. „Er hat eine herausragende Leistung geboten, im Spielverlauf 19 freie Bälle erobert und drei Siebenmeter gehalten“, so Osterburgs Teambetreuer Guido Eberhardt. Was aber auch an den unplatzierten Würfen der Borner lag.

Borne: Brinkmann, Salm, Schulz - Klippstein (2), Schafflik, Fink (7/1), Dietze, Scholz (1), Schulze, Neugebauer (3), Wegener (5), T. Halfpap (1)

Siebenmeter: Borne 4/1 - Osterburg 5/3 Zeitstrafen: Borne 11 - Osterburg 5

Rot (3x2): Schafflik (41., o.B), Neugebauer (54., m.B.)