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Handball Lästige Pflichtaufgabe

Verbandsligist Wacker Westeregeln empfängt am Sonnabend in der ersten Runde des Landespokals Liga-Kontrahent Glinder HV Eintracht.

Von Enrico Joo 18.08.2017, 23:01

Westeregeln l Der Sommer war lang, hätte aber für die Handballer von Wacker Westeregeln und vom Glinder HV Eintracht durchaus noch etwas länger gehen können. Am Sonnabend steht für die Liga-Kontrahenten der Verbandsliga Nord der Pflichtspielauftakt an. In der Sporthalle in Westeregeln empfängt der SV Wacker in der ersten Runde des Landespokals die Gäste aus Glinde zum Salzland-Duell (Anwurf 16 Uhr). Doch für beide Mannschaften kommt das Kräftemessen etwas zu früh.

Besonders Wacker hadert. „Das Pokalspiel gegen Glinde passt eigentlich nicht in unsere Vorbereitung. Das Spiel kommt viel zu früh“, erklärt Westeregelns Coach Matthias Zeidler. Wacker plagen schon wieder die alten Sorgen der vergangenen Saison. Mit Mike Garbaczok und Sven Liebscher stehen noch immer zwei Spieler auf der Liste der Lanzeitverletzten. Mit Philipp Otto (krank) und Sebastian Schneider (Urlaub) fehlen zwei weitere Spieler.

Dazu kamen nach der Auflösung der zweiten Mannschaft (zu wenig Spieler) auch neue Spieler, die nun dauerhaft integriert werden müssen. Philipp Otto und Tim Linke waren schon in der vergangenen Saison sporadisch bei der Ersten dabei. Nun soll auch Marcel Crzanz Verbandsliga-Luft schnuppern. „Hier brauchen wir natürlich noch Zeit und Spielpraxis, um die Leute einzubinden“, so Zeidler. „Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns und die Leichtigkeit wird erst in der Saison dazukommen.“

Trotzdem lief die Vorbereitung gut. Besser als im vergangenen Jahr. Ein kurzes Trainingslager gab es. Dazu Testspiele gegen Langenweddingen und die kleine Umstrukturierung im Trainerstab. René Loewe gehört ab sofort fest zum Team. „Das ist schon eine Entlastung“, freut sich Zeidler. „Er hat das Trainingslager sehr gut organisiert und optimal geleitet. Es war wichtig, die Verantwortung auf mehr Schultern zu verteilen, um somit ein sauberes und kompetentes Training durchzuführen. Und René ist auch nicht ganz neu, er arbeitet schon seit Jahren erfolgreich im Jugendbereich.“ Auch Yves Grafenhorst ist weiter dabei, wird nach dem Rücktritt im Sommer als Spieler in seiner neuen Funktion als Co-Trainer beim SC Magdeburg aber noch stärker eingebunden sein.

Auch Gegner Glinde, der mit ambitionierten Zielen in die neue Saison in der Verbandsliga gehen wird, hat noch ein paar Baustellen. Am Mittwoch absolvierte die Mannschaft um Neu-Trainer Peter Pysall ein weiteres Testspiel gegen den SV Langenweddingen aus der Sachsen-Anhalt-Liga, das mit 35:38 verloren ging.

Die Probleme waren ähnlich wie bei den Testspielen davor. „Sechs hochkarätige Chancen haben wir liegenlassen“, analysiert Pysall. Die Wurfeffektivität war wieder einmal ausbaufähig. Dazu kam im Test vor einer Woche gegen Calbe II (26:34) aus der Verbandsliga Süd eine hohe Fehlerquote. Aber auch da war der eng geschnürte Kader nicht vorteilhaft. „Das zieht sich durch die ganze Vorbereitung“, klagt Pysall. Torsten Deumeland wird heute fehlen. Dazu gibt es einige Fragezeichen wegen der Arbeit.

Wer Favorit ist? Schwer zu sagen. Das Heimspiel in der Liga gewann Wacker in der vergangenen Spielzeit am 5. November 2016 klar mit 29:22. Das Rückspiel ging am 18. März mit 29:25 an Glinde. „Ich denke, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird“, meint Pysall. „Unsere Prioritäten liegen zwar auf der Liga, aber wir wollen das Maximum herausholen. Wir werden auf keinen Fall abschenken.“

Auch für die Westeregelner ist die Liga wichtiger. „Der Pokal hat an Attraktivität verloren und ist für viele Mannschaften wohl nur eine ungeliebte Pflichtveranstaltung“, erzählt Zeidler. „Trotzdem wollen wir das Spiel nutzen, um uns auch mit dem kleinen Kader besser einzuspielen.“ Als Favorit sieht sich Grün-Weiß aber nicht unbedingt. „Glinde hat eine eingespielte Mannschaft und gute Neuzugänge und zählt zu den Staffelfavoriten“, so Zeidler.