1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Mehr Überzeugung, weniger Druck

Handball Mehr Überzeugung, weniger Druck

Der HV Rot-Weiss Staßfurt aus der Mitteldeutschen Oberliga tritt am fünften Spieltag beim USV Halle an.

Von Dennis Uhlemann 29.09.2017, 23:01

Staßfurt l Das Gedächtnis von Sebastian Retting trügt ihn eigentlich nur selten. Noch ganz genau kann sich der Rückraumspieler des HV Rot-Weiss Staßfurt an das letzte Duell mit dem USV Halle in der Mitteldeutschen Oberliga erinnern. Mit 25:28 hatten die Gäste in der Saalestadt verloren. „Luchien Zwiers hat in der Schlussphase einige ganz starke Paraden gezeigt“, erinnert sich Retting. Doch in einem anderen Punkt muss der Staßfurter Kapitän passen: Ich weiß, gar nicht, wann wir dort das letzte Mal gepunktet haben“, unterstreicht er die Schwere der kommenden Aufgabe. Sein Team trifft heute um 19 Uhr auf den USV Halle.

Dass diese Aufgabe nicht leicht wird, weiß auch Retting: „Bei einer konzentrierten Leistung ist etwas möglich, aber dafür muss schon alles passen.“ In erster Linie wird dafür das Personal entscheidend sein. Und dabei gibt Trainer Uwe Werkmeister leichte Entwarnung: „Es hat sich etwas entspannt, aber es werden wieder einige Spieler fehlen.“ Es wird aber nicht wieder so „grenzwertig“ wie in der Vorwoche. „Uns haben die Alternativen gefehlt, das war sichtbar“, sagt Retting. Zudem haperte es an der Chancenverwertung, wie schon im Vorjahr in Halle. „Wir müssen optimistischer sein, mutiger auftreten und überzeugt davon sein, dass dort auch mit wenig Personal etwas möglich ist“, fordert Werkmeister.

Natürlich sind Retting und seine Mitspieler auf den Gegner eingestellt, nicht zuletzt auch durch ein Testspiel vor der Saison. „Wir wissen, wo ihre Stärken liegen und werden sie unterbinden“, ist der Staßfurter optimistisch. Vor allem wird es darauf ankommen, Pierre Sogalla in den Griff zu bekommen. „Er ist ein super Spieler und hat eine gute Entwicklung genommen“, sagt Retting über sein Hallenser Pendant im Rückraum. „Wir müssen körperplich robust auftreten“, sagt Retting. Und das nicht nur gegen Sogalla, sondern gegen die komplette Mannschaft des Vorjahresdritten. Aber Retting weiß: „Wir haben eine gute Abwehr und uns müssen die Hallenser auch erstmal überwinden.“

Außerdem wird es für Rot-Weiss darauf ankommen, die Fehler zu minimieren. Die Staßfurter müssen die schwere Aufgabe „als Mannschaft lösen“, fordert Werkmeister. „Wir müssen diszipliniert und ruhig auftreten und im Abschluss gelassen aber trotzdem konzentriert agieren.“ Generell möchte der Staßfurter Trainer, dass seine Mannschaft wieder mit mehr Überzeugung auftritt als zuletzt. „Meine Spieler müssen sich wieder ins Bewusstsein rufen, dass sie alle gute Handballer sind.“

Das haben sie zuletzt teilweise nicht gezeigt. Vielleicht war im kleinen Kader aber auch der Druck zu groß. Gegen Pirna war ein Sieg Pflicht, gegen Halle kämen Punkte, vor allem zwei, wohl eher überraschend. „Der Druck ist etwas raus, wir müssen nicht unbedingt gewinnen“, so Retting. Trotzdem gilt für den Kapitän, aufgrund der engen Liga und des kommenden, schwierigen Programms der Staßfurter: „Wir wollen immer punkten.“ Und auch für das Spiel in Halle versichert er: Wir werden dem Gegner nichts schenken.“ Denn Retting will endlich auch mal eine positive Erinnerung in Verbindung mit Halle abspeichern.