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Handball Negativserie im Derby beendet

Der HC Salzland 06 gewinnt in der Sachsen-Anhalt-Liga deutlich mit 31:22 (15:10) bei der TSG Calbe.

Von Tilman Treue 27.02.2017, 23:01

Calbe/Staßfurt l Nach vier Niederlagen in Folge ist der HC Salzland 06 wieder in der Spur und hält mit dem 31:22 (15:10)-Sieg in Calbe den Anschluss an die Spitze der Sachsen-Anhalt-Liga. Co-Trainerin Sylvia Breitenstein war zufrieden: „Es war ein Spiel von allen“, brachte sie die gute Mannschaftsleistung auf den Punkt, denn tatsächlich zeigten sich die Salzländerinnen wie aus einem Guss. Egal, wen Trainer Pierre Altnau auf die Platte brachte, bruchlos liefen die Züge weiter, zuverlässig wie ein Uhrwerk. „Sie haben sehr diszipliniert gespielt und unsere Vorgaben gut umgesetzt“, freute sich Breitenstein.

Beide Teams gingen angespannt in das Derby, das gefühlt auch diesmal keines war. Der HCS bestimmte von Beginn an das Geschehen, brachte seine Außen clever in Stellung, die ein ums andere Mal verwandelten. „Die Mädels haben gezeigt, dass sie Tempo spielen können“, erkannte die Co-Trainerin an. Diese einfachen Tore waren Nadelstiche für die angekratzte TSG-Sieben. „Wir beobachten nicht die Körpersprache des Gegners“, bemängelte Trainer Frank Falke die fehlende Antizipation. Doch nicht nur das brach der TSG bereits in der ersten Hälfte das Genick, auch die eklatante Anzahl technischer Fehler sorgte für den fahrigen Gesamteindruck. Beim 2:7 (12.) nahm Falke die erste Auszeit. Danach lief es besser für Calbe, allerdings hielt der HCS mühelos die Führung. Hauptakteurin war Victoria Göpel, die immer dort auftauchte, wo der dank Mandy Wenzel sehr sicher agierende TSG-Innenblock, nicht zuständig war.

Auch der zweite Durchgang begann routiniert durch den HCS. Tor um Tor zog Staßfurt davon, erhöhte auf 22:14 (40.). Gegenwehr gab es de facto nicht, denn Calbes Deckung zeigte die schwächste Saisonleistung. „Wir sind nicht in Blockstellung gegangen, haben den Gegner nicht angenommen und unsere Torhüter völlig allein gelassen“, ärgerte sich Falke. Tatsächlich kamen die HCS-Schützinnen Yvonne Sachse und Stevie Mittwollen völlig ungehindert zum Wurf – keine Chance für Torfrau Josephine Suchan. „Handball ist ein Anfassspiel“, versuchten Falke und sein Co-Trainer Lutz Dohmke die Abwehr doch noch wachzurütteln, aber die allgemeine Verunsicherung saß zu tief. Während Calbe nicht eine Minute lang zum Spiel fand, blieb Salzland bestimmend, agierte mit mehr Übersicht und Selbstvertrauen. „Wir haben alle einsetzen können und es gab nie einen Bruch beim Wechseln“, lobte Breitenstein, der es gelungen war, die Ausfälle zu kompensieren. „Das alles hat sehr zur positiven Stimmung im Team beigetragen.“

Und wenn es erst einmal läuft, klappen auch die verrücktesten Dinge: So kegelte Yvonne Sachse das 25:15 (46.) quasi durch die Abwehr und ließ Ulrike Gleißberg im Tor der TSG verblüfft zurück. Das Spiel war an dieser Stelle längst entschieden. Salzland spielte seine Abläufe unaufgeregt weiter, während Calbe messerscharf vor der völligen Aufgabe stand. Calbe hat nun zwei Wochen Zeit die Wunden zu lecken, ehe die TSG den MSV 90 empfängt. Der HCS bereitet sich auf das Wiedersehen mit Spitzenreiter FSV Magdeburg am Sonntag in der Paul-Merkewitz-Halle vor.

TSG Calbe: Ulrike Gleißberg, Josephine Suchan – Angelina Dähms, Michelle Feilhaber (1), Juliane Gaul (5), Lee-Ann Neetz (3), Lisa-Marie Prokop (5), Sophia Rust, Kristin Sroka (3), Inga Thomas, Mandy Wenzel (1), Josephin Wurbs (3), Marie Zilke (1)

HC Salzland 06: Anett Braune, Janine Ellermann, Vicky Weiß – Jo-Ann Brunne (4), Mareike Fiedler (1), Maria Friedrichs, Victoria Göpel (8), Theresa Hähnel (3), Stevie Mittwollen (3), Laura Nahrendorf (1), Yvonne Sachse (7), Jessica Zeidler (4)

Siebenmeter: 0; Zeitstrafen: 0