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Handball Schliwa bemängelt die Einstellung

Die 32:33-Niederlage des HV Rot-Weiss Staßfurt beim SV Eiche Biederitz zeigt den Handballern, dass noch viel Arbeit vor ihnen liegt.

Von Dennis Uhlemann 28.07.2017, 23:01

Biederitz/Staßfurt l Ergebnisse von Testspielen sollten nicht überbewertet werden. Da ist sich wohl jeder im Sport einig. Aber die Leistung kann in einem solchen Spiel schon gut eingeschätzt werden. Und dahingehend hat der HV Rot-Weiss Staßfurt, wenn es nach Präsident Patrick Schliwa geht, das erste Testspiel der Saisonvorbereitung in der Halle mächtig versemmelt. Das Spiel, das dreimal 20 Minuten ging, endete mit 33:32 (7:11, 20:22) für den Gastgeber Eiche Biederitz aus der Sachsen-Anhalt-Liga.

„Das Spiel spiegelt wider, was bei uns momentan nicht stimmt. Nach gutem Beginn kam der Schlendrian rein. Wir haben die Chancen nicht mehr verwertet und viele Fehler gemacht“, ärgert sich Schliwa. „Wir dürfen uns nicht von unserer Linie abbringen lassen. Wir müssen 60 Minuten konzentriert bleiben. Daran müssen wir bis zum Saisonstart arbeiten, sonst wird das auch in Punktspielen bestraft“, so der Präsident.

Doch von vorne: Zunächst einmal waren die Gäste das bessere Team, spielten ihre Favoritenrolle gut aus. Die Biederitzer starteten mit drei neuen Spielern und waren sichtlich in der Findungsphase. Bei den Staßfurtern lief der Ball sehr gut und es wurde „Torgefahr von allen Positionen“ ausgestrahlt. „Auch die Deckung stand sehr gut. Der Gegner hat sich die Zähne an uns ausgebissen“, sagte Schliwa. Zehn Minuten blieb sein Sohn Sebastian Schliwa im Tor der Gäste ohne Gegentreffer. Bis auf Patrick Tuchen waren bei den Rot-Weissen alle Spieler dabei und harmonierten gut.

Zunächst. Denn nach dem ersten Spieldrittel gab es den Einbruch. Mit der 11:7-Führung zur ersten Unterbrechung fühlten sich die Gäste wohl zu sicher. „Na klar, wir haben auch gut durchgewechselt“, schwächte Schliwa seine Kritik nur bedingt ab. „Aber da waren dann auch keine zweitklassigen Spieler auf dem Feld.“ Worin war der Leistungsabfall also dann begründet? Laut dem Staßfurter Präsidenten lag es an der Einstellung. „Sie dachten sich, sie werden das schon machen und gaben 20 Prozent weniger.“ Doch das reichte schon aus: Im zweien Drittel verkürzte der Sachsen-Anhalt-Ligist auf zwei Tore (20:22).

Im letzten Drittel gelangen den Gastgebern sogar 13 Treffer, den Gästen jedoch nur zehn. Der knappe 33:32-Endstand zugunsten der Biederitzer war besiegelt. Doch auch Eiche-Trainer Enrico Sonntag sagte: „Natürlich nehmen wir diesen Erfolg gerne mit, können diesen aber auch realistisch einschätzen.“ Und das wird auch der HV Rot-Weiss um Trainer Uwe Werkmeister. Das Ergebnis stellt keinen Beinbruch dar, die Art und Weise der Niederlage kann aber „nicht so einfach abgehakt“ werden, sagte Schliwa. „Mir gibt diese Niederlage zu denken. Wir werden daraus Konsequenzen ziehen.“

Doch bei allen negativen Worten gab es für den Präsidenten, neben der Anfangsphase, auch bei den Spielern „einige Lichtblicke“. Einer von den Spielern, die Schliwa lobte, war Marvin Frank: „Er hat in der Deckung gut gestanden und viele einfache Tore aus dem Rückraum erzielt. Auch der Neuzugang Andreas Steinbrink hat „in der Deckung sehr gut dirigiert“. Zudem gab es Lob für den Linksaußen Toni Fanselow, der „etliche Bälle abgefangen und viele Kontertore erzielt hat“. So war doch nicht alles schlecht in Biederitz. Und auch wenn das Spiel noch nicht abgehakt ist, der HV Rot-Weiss hat noch eine lange Vorbereitung vor sich, um es vergessen zu machen.