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HandballSieg des Willens für Wacker Westeregeln

Verbandsliga-Team gewinnt Heimspiel gegen den HSV 2000 Zerbst mit 33:30 (16:17.). Trotz des zweiten Spiels in zwei Tagen.

Von Enrico Joo 21.01.2018, 23:01

Westeregeln l René Loewe sah müde aus. Die Augen waren schon ein bisschen klein, als der Co-Trainer vom Handball-Verbandsligisten Wacker Westeregeln nach dem 33:30 (16:17)-Erfolg am Sonnabend gegen den HSV 2000 Zerbst nach dem Spiel auf der Bank hockte. Er war geschafft nach einem anstrengenden Wochenende. Er symbolisierte damit auch den harten Kampf, den die Westeregelner zwei Tage hintereinander abliefern mussten.

Es war schon bemerkenswert, wie Wacker nach dem emotional so aufrüttelnden Benefizspiel am Freitag gegen den SC Magdeburg nur einen Tag später wieder in die Spur fand im Ligabetrieb. „Das ist für den Kopf schwer, da den Turnaround zu schaffen“, sagte Loewe. Sich also wieder heiß zu machen für das wichtigere Spiel in der Liga. Es durfte als Lob des Co-Trainers gewertet werden, dass die Westeregelner diesen Spagat hinbekommen hatten. Der tatsächlich artistisch hochspannend vollführt wurde.

Zwar führte Wacker in Halbzeit eins lange, ließ sich aber zum Ende des ersten Durchgangs gegen den schnellen Aufsteiger den Schneid abkaufen, ging sogar mit einem Rückstand in die Kabine. Auch beim 23:21 (39.) war das Spiel noch offen. Nach drei Zeitstrafen kurz hintereinander, die zu einer dreifachen Überzahl für Wacker führten, nutzte der Gastgeber aber die Räume gnadenlos aus und zog mit schnellem Spiel über die erste Welle in zwei Minuten auf 28:21 (42.) davon. „Da hatten wir eine gute Phase“, sagte Loewe.

Doch wenn der Ball langsamer lief und Wacker in den Positionsangriff gezwungen wurde bei personeller Gleichheit, taten sich die Grün-Weißen schwer. „Im Spiel sechs gegen sechs waren wir oft hektisch und unkonzentriert“, so Loewe.

So biss sich Zerbst wieder in das Spiel zurück und hätte mit konsequenterer Deckungsarbeit und besserer Chancenverwertung das Spiel noch kippen können. Westeregeln zehrte von dem Sieben-Tore-Vorsprung und rettete den Sieg ins Ziel. „Das war ein Sieg des Willen“, meinte Loewe. „Das hatte ich aber auch nicht anders erwartet.“ Die neun tapferen Wacker-Spieler wehrten sich energisch gegen die mit 13 Spielern angereisten Zerbster, die vor allem mit ihrem Spielmacher Sebastian Daudert Druck machten.

Doch es reichte. Trotz des Benefizspiels. Trotz des kleinen Kaders. Der Wille hat einen Namen: Wacker Westeregeln.

Wacker: Howahl - Kuhle (3), Schneider (10/6), Klockmann (7), T. Fischer (7), Chrzan (1), Gorges (1), Garbaczok (4), Palme

Siebenmeter: Wacker 6/6 – Zerbst 5/5 Zeitstrafen: Wacker 6 – Zerbst 8

Rot(3x2): Hohmann (59., Zerbst)