1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Spezielles Duell für Liesegang

Handball Spezielles Duell für Liesegang

Der HV Rot-Weiss Staßfurt empfängt den HC Einheit Plauen zum Kellerduell der Mitteldeutschen Oberliga.

Von Dennis Uhlemann 26.01.2018, 23:01

Staßfurt l Drei Derbys gab es für den HV Rot-Weiss Staßfurt zuletzt am Stück. Dabei sprang kein einziger Punkt heraus. Nun steht in der Mitteldeutschen Oberliga wider ein „normales“ Spiel an, das Kellerduell gegen den HC Einheit Plauen heute um 19 Uhr in der Merkewitz-Halle. Für die Staßfurter geht es nur um Punkte. Und für den Trainer? Für Sven Liesegang ist es „kein ganz normales Spiel“. Der Staßfurter Coach stand von 2014 bis 2016 bei den Sachsen an der Seitenlinie. „Ich habe dort zwei gute Jahre verbracht und habe noch einen guten Draht zu einigen Spielern.“

Natürlich brennt „Liese“ jetzt für den HV Rot-Weiss. Aber eventuell lassen sich die alten Beziehungen auch nutzen. Spieler wie Max Krüger oder Marc Multhauf kennt er aus dem Effeff. „Ich weiß, was ihre Stärken sind, aber vielleicht setzt der neue Trainer sie auch ganz anders ein“, so Liesegang, der eher warnt: „Sie haben im Rückraum gute Schützen und zwei sehr starke Torhüter.“ Und auch wenn der HC viel mit Verletzungen zu kämpfen hatte, das Gros der Punkte holte der Tabellenelfte in der Fremde. „Das sollte ein Fingerzeig für uns sein.“

Trotz dem Heimvorteil: Es wird schwer. Doch im Kellerduell zählen, wieder einmal, nur die zwei Punkte. Von einem „Schicksalsspiel“ wollte Liesegang nicht sprechen, aber „es geht schon in die Richtung. Wir müssen anfangen, Punkte zu holen.“ Doch wie soll das klappen? Die Staßfurter strotzen nach den drei Derbypleiten nicht gerade vor Selbstvertrauen.

Die Fehler sind laut Liesegang aber augenscheinlich. Die „permanente Unterzahl“ hat Rot-Weiss häufig das Genick gebrochen. Wie in der Vorwoche in Köthen, wo mit Andreas Steinbrink und Cosmin Tiganasu nach 22 Minuten schon „zwei Leistungsträger fehlten“. Das war auch Thema bei einer Besprechung unter der Woche. „Wir können uns das nicht leisten. Wir müssen anders auftreten, mit weniger Fouls, dabei aber genauso energisch in der Abwehr sein“, fordert der Coach.

Ebenfalls kritisierte der Trainer die „kurzen Schwächephasen“, die sich in den vergangenen Spielen immer wieder einschlichen. „Das müssen wir abstellen. Auch in der Abwehr müssen wir deutlich zulegen.“ Außerdem wird es laut dem Coach auf die Torhüterleistung ankommen. Sebastian Schliwa und Patrick Tuchen brauchen einen guten Tag.

Doch bevor sich Liesegang darüber Gedanken machen kann, muss „ich erstmal zu sehen, dass ich die Mannschaft voll bekomme.“ Es sieht schlecht aus. Wie schon so oft in dieser Saison. Hinter den Polizisten Maurice Wilke und Niclas Kaiser stehen noch Fragezeichen, Tiganasu hatte Rückenprobleme, Steinbrink und Nils Hähnel waren krank. „Es sieht sehr schlecht aus, mir ist Angst und Bange“, gibt Liesegang ehrlich zu. Im gleichen Atemzug betont er aber auch, dass das keine Ausreden sein dürfen. Umso wichtiger wird es sein, sich voll reinzuhauen.

Und in diesem Bereich konnte er seinem Team zuletzt nun wirklich „nichts vorwerfen“. Für das Spiel gegen Plauen betont Liesegang: „Der Kampf muss von Beginn an da sein. In unserer Lage bekommen wir nichts geschenkt.“ Es ist zwar kein Derby gegen Plauen, aber es sind wieder mal zwei Punkte zu vergeben. Und die dürfte sich wohl jeder in Staßfurt wünschen. Und gegen seinen ehemaligen Verein besonders Sven Liesegang.