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Handball Staßfurts Tänzer ist zurück

Patrick Tuchen hilft beim HV Rot-Weiss Staßfurt bis zum Saisonende aus. Am Sonnabend 18 Uhr empfängt der Oberligist den SV Hermsdorf.

Von Enrico Joo 24.03.2017, 15:10

Staßfurt l Patrick Tuchen muss grinsen. Wie wird das sein am Sonnabend vor heimischen Publikum? Da empfängt der HV Rot-Weiss Staßfurt in der Mitteldeutschen Oberliga den SV Hermsdorf. Gibt es da wieder eine Tanzeinlage nach gelungenen Paraden? „Mal sehen“, sagt Tuchen lachend. „Das ist immer spontan und kommt aus den Emotionen. Andere ballen die Fäuste.“ Tuchen tanzt eben.

Tuchen ist zurück beim HV Rot-Weiss. Schon in den vergangenen beiden Auswärtspartien in Radis und in Pirna besetzte der erfahrene Torwart die vakante Stelle neben Bilal Shagluf. Sebastian Schliwa ist noch nicht genesen nach seinem Handbruch. Andreas Stops, der die zweite Stelle zeitweise einnahm, ist eingespannt als Co-Trainer. „Der Trainer Uwe Werkmeister hatte mich angerufen und ich habe keine Sekunde gezögert. Ich habe sofort Ja gesagt“, erzählt Tuchen. „In dieser Situation wäre es fahrlässig gewesen, nein zu sagen. Und es ist ja so, dass ich für den Handball lebe.“ Und er lebt für Staßfurt. Tuchen wohnt mit seiner Familie in der Bodestadt, sein Sohn spielt im Rot-Weiss-Nachwuchs in der D-Jugend.

Tuchen hilft gerne. Im Sommer wollte er den Verjüngungsprozess im Verein mit anschieben, trat kürzer und half dann in der Zweiten in der Verbandsliga aus. „Aber ich hatte ja nicht richtig aufgehört. Es hat mich sehr gefreut, dass ich nochmal gefragt wurde. Ich sehe das auch als Wertschätzung meiner Arbeit.“

Was Tuchen in den vergangenen Wochen im Training beobachtet hat: „Die Stimmung ist hervorragend. Alle ziehen an einem Strang. Die Mannschaft ist voll intakt. Ich bin mir sicher: Das Blatt wird sich wenden. Am Wochenende gibt es einen Sieg.“ Sonnabend um 18 Uhr empfangen die Staßfurter den Letzten SV Hermsdorf. Auch Trainer Uwe Werkmeister ist da trotz der fünf Niederlagen am Stück positiv gestimmt. „Der Teamgeist zeichnet uns aus. Die Köpfe sind nach wie vor oben, wir haben wieder gut trainiert. Wir sind auf einem guten Weg.“

Die 22:23-Niederlage in Pirna am vergangenen Wochenende in der letzten Sekunde war zwar sehr ärgerlich. Aber: „Wir haben uns sehr, sehr gut verkauft bei einer sehr guten Mannschaft. Wir sind dem Sieg wieder ein Stückchen näher gekommen.“ Was gut war: „Die technischen Fehler wurden um die Hälfte reduziert“, so Werkmeister. „Gelassenheit und Lockerheit“, nennt der Trainer die Schlüssel zum möglichen Erfolg gegen Hermsdorf.

Für seine jungen Spieler gilt dabei vor allem: Den Kopf nicht so viel arbeiten lassen. „Sie dürfen Fehler machen und müssen sich auch selbst die Fehler eingestehen. Wichtig ist aber, dass sie nicht so lange darüber nachdenken.“ Noch immer gilt unumstößlich: Das Vertrauen ist da. „Die Indizien sind da, dass es bergauf geht“, sagt Werkmeister. Und noch immer sind es sieben Spiele, in denen die Staßfurter alles zum Guten wenden können.

Und vielleicht hilft da auch etwas die Erfahrung des 38-jährigen Patrick Tuchen. „Es gibt kein Wenn und Aber. Es muss gewonnen werden“, so Tuchen. Bis zum Saisonende bleibt er jetzt auf jeden Fall an Bord in der Oberliga. Und auch danach will der Torwart nicht ganz mit dem Handball aufhören. Er hat schon mit Mario Kutzer, dem Trainer der Reserve in der Verbandsliga, gesprochen. „Ich gehe im Sommer dann wieder zurück in die Zweite.“ Er mag es noch nicht lassen mit dem Handball. Vorher will er aber natürlich der Oberliga-Mannschaft helfen, den Klassenerhalt zu schaffen.

Mit einem Sieg am Sonnabend könnte sich Staßfurt ganz deutlich zurückmelden. Ob Stefan Secara dann dabei ist, ist noch fraglich. Der Rumäne hatte sich beim Spiel in Pirna am vergangenen Wochenende verletzt. Es wird sich spontan zeigen, ob der Rückraumspieler zur Verfügung steht.