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Handball Ziele nicht aus den Augen verloren

Nach dem Abstieg aus der Oberliga war die Zielstellung bei Handball-Sachsen-Anhalt-Ligist HV Rot-Weiss Staßfurt klar.

Von Michael Jacobs 01.01.2019, 23:01

Staßfurt l Der direkte Wiederaufstieg soll es sein. Nach dem Ende der Hinserie kann man konstatieren, dass die Staßfurter dieses Vorhaben fest im Blick haben. Trotz einiger Unruhe, die den Verein in der ersten Saisonhälfte begleitete. Richtig turbulent wurde es bei den Rot-Weissen Mitte Oktober 2018. Zwei Tage nach der 24:26-Niederlage beim TuS Radis nahm Trainer Sven Liesegang seinen Hut. Der ehemalige Bundesligaprofi wollte der Weiterentwicklung der Mannschaft nicht im Wege stehen und verabschiedete sich überraschend kurzfristig aus der Bodestadt.

Nun lag es an Vereinschef Patrick Schliwa, schnell eine Lösung für Liesegangs Nachfolge zu präsentieren. Letztlich übernahm Mannschaftskapitän Sebastian Retting als Coach, musste aber schon bei seinem Amtsantritt den ersten Rückschlag hinnehmen. Co-Trainer Andreas Stops trat ebenfalls zurück, so dass bei Rettings Trainer-Premiere gegen den HSV Magdeburg Präsident Schliwa selbst an der Seite des neuen Übungsleiters auf der Bank Platz nahm. Dies blieb jedoch eine einmalige Konstellation, denn wenig später wurde A-Jugend-Trainer Cosmin Tiganasu als Co-Trainer installiert.

Und das Duo Retting/Tiganasu bewährte sich schnell. Sechs Siege und ein Remis fuhr das Team unter der Regie des neuen Trainers Sebastian Retting ein. Zudem gelang der Sprung ins Viertelfinale des HVSA-Pokals, wo demnächst ein Vereinsduell gegen die eigene Reserve ansteht.

In der Tabelle der Sachsen-Anhalt-Liga stehen die Staßfurter derzeit auf Rang zwei und haben drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter TSG Calbe, der allerdings schon eine Partie mehr absolviert hat. Dass die Rot-Weissen hinter den Saalestädtern rangieren, liegt auch am direkten Duell der beiden Teams. Das mit Spannung erwartete Salzland-Derby am 3. Spieltag war der sportlich größte Tiefschlag der Hinrunde für die Bodestädter. Nach dem klaren 40:19-Auftaktsieg gegen die HSG Osterburg, der die Einweihung der neuen Salzlandsporthalle zu einem echten Handballfest werden ließ, folgte ein überraschend deutlicher 33:23-Erfolg in Langenweddingen. Dementsprechend optimistisch gingen die Staßfurter in das Duell gegen Calbe. Doch RWS erlebte ein echtes Waterloo, denn die Calbenser siegten klar mit 27:19. „Dies ist sicherlich das Hinrunden-Spiel, welches am meisten in Erinnerung bleibt. Es tat schon ein bisschen weh“, erinnert sich Sebastian Retting schmerzvoll zurück. Insgesamt ist Retting mit der Hinrunde jedoch recht zufrieden. „Wir haben vielleicht zwei Minuspunkte zu viel, denn speziell die Niederlage in Radis hätte nicht sein müssen, weil wir dort so viele freie Würfe nicht zu Toren genutzt haben. Insgesamt haben wir unser Tempospiel verbessert, so wie wir es uns vor der Saison vorgenommen hatten“, sagt Retting.

Nach dem Trainerwechsel stabilisierten sich die Leistungen der Staßfurter immer mehr. Zum Ende der Hinrunde gelangen fünf Siege in Folge. Eine Siegesserie, die mit dem 30:29-Auswärtserfolg im Spitzenspiel bei der SG Spergau ihren vorläufigen Höhepunkt fand.

Allerdings war dieser Erfolg teuer erkauft, denn mit Rückraumspieler Nils Hähnel (Kreuzbandriss) und Aufbauspieler Martin Strnad (Bandscheibenvorfall) verletzten sich zwei Spieler schwer.

Diese Ausfälle wiegen natürlich schwer. Aufsteigen will man in Staßfurt dennoch. „Wir wollen trotzdem an unseren Zielen festhalten. Ich denke, dass wir mit einigen anderen Varianten unser Spiel entsprechend umstellen können“, versprüht Retting Optimismus.

Dennoch versucht man den Kader vielleicht auch noch zu verstärken. Inwiefern das kurzfristig möglich ist, werden wohl die kommenden Tage zeigen. „Zwei Entscheidungen stehen diesbezüglich aus“, so Retting mit Blick auf neue Spieler. Fest steht bereits, dass mit Andy Beinhoff vom BSV 93 Magdeburg ein junger Spieler ab sofort das Team verstärkt. Er ist eine Option für die Linksaußenposition.