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Karate Für ein starkes Wir-Gefühl

86 Kinder und Jugendliche trafen sich in der Sport- und Karateschule Staßfurt zum gemeinsamen Karatetraining und zur Prüfungsvorbereitung.

Von Enrico Werner 22.06.2016, 23:01

Staßfurt (kto/ewe) l Der Andrang war groß, da die jungen Sportler wenigstens von einem Eltern oder Großelternteil gebracht wurden. Alle Karatekas der Unterstufe von Weiß- bis Orangegurt schwitzten aufgeteilt auf mehrere Sporträume mit Kime und Kiai beim Karate Training.

Sensei Michel Olschewski (vierter Dan) forderte an diesem Tag von jedem Sportler das Beste. Die Trainer Conny Olschewski, Lucas Herrmann, Lucas und Katja Tomischka, Jenny Spohn sowie Thomas Röger motivierten und begeisterten. Von ihnen gab es zahlreiche Tipps zu den verschiedenen Karatetechniken und kleine „Eselsbrücken“, um sich die Partnerübungen besser merken zu können. Alle schwitzten für das gleiche Ziel - im Graduierungssystem der Kampfkunst Karate die nächste Stufe zu erklimmen.

Die Fortschritte eines Schülers in der Kunst des Karate-Do lassen sich an Hand des Gürtels erkennen. Das ursprüngliche Kyu-System bestand nur aus sechs Gürtelfarben, die auch heute noch benutzt werden. Mit der Zeit wurden schließlich neun Kyu-Stufen eingeführt und in Unter-, Mittel- und Oberstufen eingeteilt. So zählt der neunte Kyu/Weißgurt ebenso zur Unterstufe wie der achte Kyu/Gelbgurt und der siebte Kyu/Orangegurt. Orange ist die Farbe der dritten Stufe und letzten Farbe der Unterstufe.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen war es für die Weißgurte soweit. Sie zeigten ihr Können, unter ihnen die jüngste Hanna Olschewski mit gerade einmal fünf Jahren. In der Zwischenzeit absolvierten die Gelb- und Orangegurte ihre zweite Trainingseinheit. Nachdem die Anfänger ihre erste Gürtelprüfung bestanden hatten, betraten die Prüflinge der Gelbgurt-Kyustufe den Prüfungsraum, das kleinere Dojo mit der großen Spiegelfläche. Nur sieht es anders aus als zu normalen Trainingszeiten. Am anderen Ende des Dojos stand ein kleiner Tisch, dahinter saßen der Karate-Prüfer Michel Olschewski und seine Frau Conny.

Die Gruppe der Gelbgurte wurde weiter in kleinere Gruppen aufgeteilt. Für die erste Gruppe hieß es dann „eine Linie“, Aufstellen und los ging es. Die japanischen Anweisungen von Michel ertönten durch den Raum.

Unterdessen waren die Orangegurte im großen Dojo mächtig aufgeregt. In der großen Spiegelfläche sah man viele achtjährige Sportler hoch konzentriert, die selbstständig zum wiederholten Male ihr Prüfungsprogramm durchgingen, bis sie dann selbst vor dem Prüfertisch auf einer Linie aufgereiht standen. Und dann hieß es den Kampfschrei „Kiai„ nicht vergessen, richtig stehen, drehen und die Technik der Ansagen umsetzen. Das Prüfungsprogramm ist fest vom Deutschen Karateverband vorgegeben. Der Prüfer Olschewski kennt selbst diese Situation und half freundlich über Unsicherheiten hinweg, seine gewohnte Stimme beruhigte und motivierte zugleich. Nach der Prüfung gab er jeder Gruppe wertvolle Tipps mit auf den Weg und letztendlich auch die ersehnte Urkunde.

Am 20. August 2016 findet dann von 14 bis 17 Uhr der „Tag der offenen Tür“ der Sport- und Karateschule Staßfurt in der Atzendorfer Straße 21 statt. Zu sehen gibt es kurze Einblicke in die Vielfalt des Vereins, der nicht nur aus Karate besteht. Der Staßfurter Verein mit seinen über 420 Mitglieder führt über den Sport die Generationen zusammen. Nach den Sommerferien starten wieder neue Anfängerkurse im Karate. In alle anderen Bereiche des Vereins kann man jederzeit einsteigen oder sie beitragsfrei ausprobieren.