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Karate Für Respekt und Zusammenhalt

Über 120 kleine Karatekas aus Halberstadt, Staßfurt und Egeln nahmen am gemeinsamen Trainingslager im Erzgebirge teil.

11.08.2017, 23:01

Filzteich/Staßfurt/Egeln (kto/teb/ejo) l Respekt, Zusammenhalt und Freundschaft gibt es nicht nur in den einzelnen Karate-Dojos in Sachsen-Anhalt. Sie existieren auch zwischen den Karatevereinen des Landes Sachsen-Anhalt. Das bewies das gemeinsame Trainingslager der Vereine Yamakawa Karate-Do Ballenstedt/Halberstadt, 1. Karate-Do Egeln und der Sport- und Karateschule Staßfurt. Die drei befreundeten Karatesportvereine führen schon seit mehreren Jahren in der letzten Woche der Sommerferien ein gemeinsames Trainingslager durch.

Vom 2. bis 6. August trainierten etwa 28 Teilnehmer der Sport- und Karateschule Staßfurt gemeinsam mit den insgesamt 128 Karatekas am Filzteich bei Schneeberg im Erzgebirge. Die Tage begannen mit Frühsport vor dem Frühstück, um munter zu werden. Dabei wurde durch Theresa (Yamakawa Karate-Do) ein gemeinsamer Lagertanz einstudiert.

Nach dem Frühstück trainierten die Kids bei den jungen Trainern Luisa Brett und Tom Bothe von der Sport- und Karateschule Staßfurt. Auf dieses folgte das Leistungstraining für die Wettkämpfer, welchem sich das Jugend- und Erwachsenentraining anschloss. Elemente aus Kata (Formlauf), Kumite (freier Kampf) und Selbstverteidigung sorgten für Abwechslung im Trainingsprogramm. Auch einige Einheiten Kenjutsu (japanischer Schwertkampf) wurden für interessierte Sportler angeboten.

Natürlich hatten alle in der Zwischenzeit ausreichend Freizeit am Strand des Sees, um das tolle Badewetter zu genießen. Thema für das Jugend- und Erwachsenentraining bei Alexander Löwe waren die Katas „Unsu“, „Empi“ und „Seienchin“. Unsu bedeutet übersetzt „Wolkenschieben“, was besonders die Anfangstechniken plastisch veranschaulicht. Der Aufbau dieser Kata, die durch ihre technische Vielseitigkeit leicht und schnell wirkt, trägt dazu bei, dass man an die Leichtigkeit der Wolken denkt.

Empi bedeutet „Flug der Schwalbe“. Der Name bezieht sich hier auf die vielen abrupten Richtungswechsel, ähnlich wie bei einer Schwalbe, welche die Flughöhe sowie die Richtung im Flug schlagartig und permanent ändert. Seienchin, chinesisch Sui Yun Jing, ist eine alte chinesische Kata im Karate. Sui bedeutet, den sich ändernden Situationen eines Kampfes frei zu folgen, Yun beschreibt die Bewegung und Jing bedeutet Kraft oder Energie. Seienchin lehrt also, mit konstantem Druck den Bewegungen eines Kampfes folgen zu können. Der Staßfurter Übungsleiter Michel Olschewski trainierte die Sportler in Kumite und Selbstverteidigung.

Nach den alljährlichen Staffelspielen gab es eine große Wasserbombenschlacht. Für die Kinder stand in diesem Jahr ein Detektivquiz auf dem Programm. Hierbei mussten sie in kleinen Gruppen knifflige Rätsel lösen oder sportliche Aufgaben absolvierten. An mehreren Stationen wurden Aufgaben erfüllt und so das Rätsel gelöst. Als Belohnung ihrer „Arbeit“ bekamen die Kleinen Süßigkeiten. Für alle, die mutig und alt genug waren, gab es nach Einbruch der Dunkelheit eine spannende Nachtwanderung. Gruselig geschminkt und verkleidet hatten ältere Karatesportler ihre Mitstreiter in Angst und Schrecken versetzt.

Am letzten Tag des Trainingslagers gab es dieses Jahr eine Neptuntaufe, bei der Ausgewählte lustige Aufgaben bewältigen mussten und natürlich nicht trocken blieben. Am Ende hatten die Getauften Namen wie „sportliche Sprotte“, „saure Seenadel“ oder „schlauer Stör“. Die Abende waren dann gefüllt mit Grillen, Volleyball oder Tischtennis spielen sowie langem gemütlichen Zusammensein.

Am Sonntag konnten dann alle Eltern ihre glücklichen und ein wenig erschöpften Kinder und Jugendliche wieder Zuhause in Empfang nehmen. In diesen fünf gemeinsamen sportlichen Tagen entstanden neue Freundschaften zwischen den Kindern der drei Vereine und bestehende Freundschaften wurden gepflegt und gefestigt. Das und vieles mehr machte das Sommertrainingslager im Erzgebirge für alle Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Alle waren sich sicher, dass dies wieder ein gelungenes Trainingslager war. Besonders alle Kinder und Jugendlichen verdienten ein riesiges Lob. Wie selbstverständlich kümmerten sich die Großen um die Kleinen. Es war ein sehr guter familiärer und freundschaftlicher Zusammenhalt aller Teilnehmer.

Da auch die Unterkünfte und das Essen sehr gut waren, einigte man sich untereinander sehr schnell, auch im nächsten Jahr das Kiez Filzteich für ein erneutes Trainingslager zu buchen.