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Laufsport Von Meditation und Katzen am Wegesrand

Die Bode-Runners stellen ihre beliebtesten Laufstrecken vor. Diesmal geht es über knapp neun Kilometer rund um Gänsefurth.

Von Sabine Börner 21.04.2020, 23:01

Gänsefurth l Seit dem Sommer 2019 sind sie Mitglieder der Gaensefurther Laufgruppe „Bode-Runners“ und passender Weise wohnen Aileen und Jörg Schönherr auch noch im gleichnamigen Hecklinger Ortsteil. Da bietet es sich förmlich an, dass die beiden uns in der Serie der Lieblings-Laufstrecken einen knapp neun Kilometer langen Rundkurs um ihren Heimatort vorstellen.

Genügend Platz zum Abstellen der Fahrzeuge findet sich am Treffpunkt des Mineralwasserherstellers „Gaensefurther SchlossQuelle“ oder auch gegenüberliegend vor dem ehemaligen Ausflugslokal „Gans und gar“. Noch ein Schluck Wasser, Ausrüstung checken, Laufuhr auf Start und schon heißt es wieder: „Arme anwinkeln – und los“. Im lockeren Dauerlauf starten die Eheleute, lassen die Einfahrt zum Gänsefurther Schloss rechts liegen und stoppen bereits nach dem ersten Kilometer an einer Trimm-Dich-Oase in einer kleinen Waldlichtung im Gänsefurther Busch. Vom ersten Kilometer bereits leicht gelockert, folgen nun in beliebiger Reihenfolge leichte Dehn- und Kraftübungen, die in ihrer Intensität langsam gesteigert werden sollten. Wunderbar ist da der altbewährte Liegestütz in Schräglage, der mit weitem und in der Steigerung mit engem Armabstand ausgeführt werden kann. Wir zählen natürlich laut von eins bis acht und wieder zurück, machen einen zweiten und bitte auch noch einen dritten Durchgang, bevor wir mit gestreckten Armen vom Kopf bis Po die Wirbelsäule gerade und lang werden lassen.

Es folgen ein paar Klimmzüge, die aus der Schräglage durchaus zu schaffen sind und Balanceübungen auf dem wackelnden Baumstamm, bevor sich unser Bode-Runner zum Meditieren auf dem nächsten Pfahl niederlässt. Doch soweit sollte der Kreislauf nicht wieder herunter kommen, das weiß die sportbegeisterte Aileen und sorgt dafür, dass die Karawane schnell weiter zieht. Man wird sofort feststellen, dass es sich gleich viel leichter und geschmeidiger läuft. Wir bleiben auf dem schönen Waldweg, der jetzt rechts in eine Kurve geht. Leider ist es mit den Schattenspendern bald vorbei und der Weg führt weiter bis auf die Zubringerstraße zum Löderburger See. Wir biegen nach rechts auf den großen Parkplatz ab und laufen an der hinteren Baumreihe entlang. Das heißt im heißen Sommer wieder ein paar Meter Schatten, ohne dabei die Straße zu blockieren.

Nun lässt es sich jedoch nicht vermeiden. Ehe wir wieder sicher auf einem Gehweg landen, folgen 500 Meter der Straße „Am Löderburger See“. Unsere Bode-Runners laufen natürlich hintereinander im „Gaensemarsch“. Wir schieben uns die kleine Anhöhe hinauf. Der Gehweg steuert nun genau auf die Bodebrücke zu, die wieder nur mit leichtem Bergauf zu erreichen ist. Drei Kilometer sind geschafft und wir sind in Löderburg. Gleich hinter der Brücke geht unsere Runde rechts herum in die Drachenschwanzstraße und wenn es der Verkehr zulässt, bauen wir hier zwei bis drei Steigerungen mit ein. Die Straßenlaternen sind ein guter Abstandsmesser. Ungefähr 80 Prozent vom Maximaltempo von Laterne eins bis zwei, ausruhen bis vier, Sprint bis fünf, gehen oder locker traben bis Laterne sieben und ein letzter Sprint bis zur achten Lampe. Der merkliche Unterschied zwischen Belastung und Entspannung sollte das Ziel sein. „Prima“, lobt Aileen ihren Jörg, der sichtlich zufrieden ein Häkchen an die Tempoeinheit macht.

Beim Blick über die Bode sollte rechter Hand jetzt das prächtige Gänsefurther Schloss sichtbar werden. Der Anblick muss uns für die nächste Anhöhe motivieren. Wohl dem, der weiß, dass es danach wieder wohlwollend abwärts geht. Vorbei an einem Rest vom alten Brückengerüst, geht es rechter Hand mit lauten Schritten über die Alubohlen der neuen Bode-Querung. Mit Beginn der langen Holzbrücke zeigt die Laufuhr fünf geschaffte Kilometer an. „Reicht mir für heute“, meint Jörg und steigt aus der gemeinsamen Laufrunde aus. Aileen wird noch ein paar Kilometer alleine laufen. Bevor sie wieder auf die Straße vom Startpunkt kommt, biegt die Läuferin links auf einen Wiesenweg, der parallel am Gewerbegebiet vorbeiführt. In deren Verlängerung geht es hinauf zum Hecklinger Friedhofsberg. Ein letztes Bergtraining mit Happyend, denn es geht am Ende wieder hinab. Aileen bringt über die Staßfurter Straße und das Gänsefurther Gewerbegebiet ihre Runde nach fast neun Kilometern zu Ende. Wer nicht gerne Straße läuft, kann nach dem Friedhofsberg gerne umdrehen und gelangt so zum Ausgangspunkt.