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Leichtathletik Trainingseifer zahlt sich aus

In Leipzig fand der erste Wettkampf nach Corona statt. Mit dabei war auch eine Nachwuchsleichtathletin aus Egeln.

Von Tobias Zschäpe 25.06.2020, 23:01

Leipzig/Egeln l Insgesamt 160 Sportler aus 28 Vereinen traten unter strengen Hygienevorschriften und Abstandsregeln gegeneinander an, um nach der drei Monate langen Pause ihre Kondition zu testen und ihren Leistungsstand zu ermitteln. Vor allem ging es jedoch darum, die Norm für die Teilnahme an den Mitteldeutschen Meisterschaften zu erfüllen, welche voraussichtlich im Juli stattfinden werden.

Auch Michelle Otto aus Egeln ging für ihren Verein, den Sportclub Magdeburg, in der Altersklasse 14 der weiblichen Jugend an den Start. Wie die anderen Athleten ihrer Trainingsgruppe auch, musste Michelle sich in den vergangenen Monaten allein und mit viel Disziplin durch die ausgearbeiteten, individuellen Trainingspläne kämpfen. Mit Berganläufen, Koordinationsübungen, Ausdauerläufen sowie Beweglichkeits- und Kraftübungen mussten die Sportlerinnen und Sportler versuchen, ihre Kondition und Koordination weiter aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Denn schnell sollte sich zeigen, wer in den vergangenen Wochen trotz der schwierigen äußeren Umstände diszipliniert trainiert hatte.

Michelle sollte an diesem Tag neben dem Hochsprung und dem Speerwerfen das erste Mal in ihrer Paradedisziplin die neue Hürdenstrecke über 80 Meter laufen. Die Aufregung war groß, zumal nun auch die Abstände zur ersten Hürde und zwischen den Hürden größer waren und die Technik vom ersten Schritt an sitzen musste, um sicher ins Ziel zu kommen.

Da es sich um einen Wettkampf der Altersklasse U 16 handelte, traten die 14-jährigen Leichtathleten gegen zum Teil ein Jahr ältere Konkurrenten an, welche diese Distanz bereits im vergangenen Jahr absolviert hatten und so deutlich routinierter an den Start gingen.

Doch von der anfänglichen Nervosität war auf der Bahn letztlich nichts mehr zu sehen. Bereits nach Absolvierung aller Vorläufe konnte sich Michelle als schnellste Athletin mit einer Zeit von 12,34 Sekunden einen souveränen Platz in der Endrunde sichern. Bereits frühzeitig hatte sie gezeigt, dass sie während der Corona-bedingten Unterbrechung nichts verlernt hatte.

Auch im Finale konnte sie ihr Können unter Beweis stellen und lief mit einer grandiosen Zeit von 12,11 Sekunden sogar vor den „Großen“ als Erste ins Ziel und sicherte sich überraschend aber verdient den ersten Platz gegen die über weite Strecken ältere Konkurrenz.

Das Training und die Vorbereitung hatten sich ausgezahlt, denn mit eigenen Hürden und dank der Einwilligung des Egelner Bürgermeisters, Reinhard Luckner, konnte Michelle in den letzten Wochen nach der Öffnung des Egelner Sportplatzes auf diesem eigenständig trainieren und sich gut auf die anstehenden Wettkämpfe einstellen.

Doch nicht nur in ihrer Paradedisziplin konnte Michelle glänzen. Im Speerwurf wurde sie mit 29,33 Metern Drittplatzierte und schaffte so ebenfalls den Sprung auf einen Treppchenplatz. Beim Hochsprung reichte es dafür nicht ganz. Mit 1,48 Metern wurde die junge Egelnerin Viertplatzierte hinter drei Athletinnen der älteren Altersklasse W 15 und konnte somit einen weiteren Achtungserfolg für sich verbuchen. Folgerichtig war die junge Athletin mit ihrem Abschneiden beim ersten Wettbewerb „nach Corona“ zufrieden. Es war ein sehr guter Einstieg, der auf weitere Erfolge hoffen lässt.