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Sportlerwahl Doppelerfolg für Staßfurter Karateka

Wie schon im Vorjahr holte sich Felix Kuse den Titel. Auch bei den Frauen landete mit Katja Tomischka eine Karateka ganz oben.

Von Enrico Joo 16.03.2018, 23:01

Staßfurt l Die vier ganz in blau gekleideten Mädchen saßen in der ersten Reihe und stupsten sich gegenseitig in die Seite. Weil die Platzierten bei der Sporterwahl des Salzlandkreises am Freitag im „Sparkassenschiff“ in Staßfurt von hinten nach vorn angekündigt worden, wussten die U 13-Kunstradfahrerinnen vom RSV 1921 Kleinmühlingen – nachdem die Kanuten der TSG Calbe gerade auf den zweiten Platz bei den Nachwuchs-Mannschaften gelandet waren – dass sie es tatsächlich geschafft haben.

Der Titel der Nachwuchs-Mannschaft des Salzlandkreises ging also nach Kleinmühlingen. Diebische Freude stand den Kunstradfahrerinnen ins Gesicht geschrieben. „Wir hatten auf das Treppchen gehofft, aber nicht mit Rang eins gerechnet“, sagten sie. Alle vier Mädchen waren vor Ort, obwohl es ja heute mit dem 2. Landespokal in Mücheln einen wichtigen Wettkampf gibt. Das zeigte, wie bedeutend die Auszeichnung ist.

Einen zweiten Titel für den RSV Kleinmühlingen gab es dann noch bei den Nachwuchs-Sportlerinnen. Hier gewann Kim Marie Süßmilch. Es war ihr erster Titel bei der Sportlerwahl. Wohin die Urkunde kommt? „Auf‘n Schrank“, sagte sie und lachte dabei. Weil schon fast gar kein Platz mehr ist neben all den Pokalen.

Zum zweiten Mal in Folge holte sich Felix Kuse von der Sport- und Karateschule Staßfurt den Titel als Sportler des Jahres. Gegen namhafte Konkurrenz. Immerhin trat er gegen den Ruder-Weltmeister Maximilian Planer an. „Das zeigt, was meine Leistung für einen Anklang in der Region findet“, fand Kuse bescheidene und dankbare Worte.

Die wohl schönste Geschichte des Abends schrieben aber die Fußballer vom Gesundheits-, Rehabilitations- und Behindertensportverein (GRB) Staßfurt. Die Sportler mit geistiger Behinderung saßen unauffällig in der letzten Reihe, hatten selbst nicht damit gerechnet, bei der Wahl der Lieblinge ganz vorn zu landen. Als die Vertreter der Mannschaft nach vorn gerufen worden, liefen die Fußballer vor Schreck auf zwei Seiten der Bühne hoch. In der Aufregung war das ein sehr verzeihbarer Fauxpas.

Auch Thomas Gruschka, Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB), fand erwärmende Worte: „Das ist ein starkes Zeichen der Integration. Das ist eine sehr schöne Seite des Sports.“ Denn der Erfolg der Fußballer des GRB Staßfurt zeigte am Ende das, was im Leben doch wirklich zählt. Medaillen, Podestplätze, Rekorde, zufliegende Herzen und Lobeshymnen sind eine feine Sache. Aber Werte wie Kameradschaft, Freundschaft, Verlässlichkeit sind die Dinge, die wirklich großen Stellenwert im Leben haben. Und wer zusammenhält, kann Großes erreichen. So wie die Staßfurter, die den ersten Platz bei den Special Olympics Sachsen-Anhalt erreicht haben. Die Freude war natürlich riesig.