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Tischtennis Mit dem glücklicheren Händchen

Der TTC "Glück Auf" Staßfurt hat sein Heimspiel in der Landesliga Dessau gegen den SC Seeland klar mit 14:1 gewonnen.

Von Dennis Uhlemann 05.02.2018, 23:01

Staßfurt l Ein kurzer Knall. Die Kellen donnerten fast synchron auf die Platte. Etwas geknickt drehten sie ab, die beiden jungen Spieler. Glenn Büchtemann und Yannik Henke hatten im Landesliga-Spiel gegen den SC Seeland im Doppel den ersten Satz klar mit 4:11 verloren. Sie traten vor an die Bande. Gespannt auf Tipps der älteren Mitspieler. Und Meik Vollmer und Sebastian Busche wussten genau, was falsch lief. „Sie haben sich taktisch nicht so clever angestellt“, so Busche. „Die Schwachstellen des Gegners waren recht offensichtlich. Doch das ist von außen oft leichter zu sehen.“

Einer der beiden Gegenspieler musste auf den Körper, der andere mehr an den Rändern der Platte angespielt werden. Die Staßfurter setzten diese Tipps gut um, konnten die beiden folgenden Sätze klar gewinnen (11:3, 11:8). Nach einem kurzen Wackler in Satz vier (8:11) „haben sie sich im fünften Satz wieder stabilisiert“. Damit stand es in der Partie des TTC „Glück Auf“ Staßfurt gegen die Seeländer, die mit einem klaren 14:1-Sieg enden sollte, bereits nach den Doppeln 3:0. Denn zuvor hatten die „Tippgeber“ Busche (mit Dieter Pieles) und Vollmer (mit Jonas Lyko) schon souveräne Doppelsiege eingefahren.

In den Einzeln lief es gegen den Tabellenvorletzten ähnlich souverän ab. Nur Glenn Büchtemann musste gegen Maik Flatow, die Nummer eins des Gegners, den Punkt abgeben. „Da hat er etwas Lehrgeld bezahlt“, berichtete Busche. Erst zum zweiten Mal spielte der junge Leistungsträger im oberen Paarkreuz. „Da spielt eine andere Musik. Da werden kleinere Fehler direkt bestraft“, so Busche. Und das bekam der Staßfurter mit 1:3 zu spüren. „Er hätte schon Bestleistung zeigen müssen und sich keine Konzentrationsschwächen erlauben dürfen.“

Dennoch: Es blieb der einzige kleine Negativpunkt an diesem Tag. „Davon ab war es sehr souverän, da können wir zufrieden sein.“ Wobei das eindeutige Ergebnis das Spiel nicht hundertprozentig widerspiegelte. Immerhin holte auch der Gast 15 Sätze. „Die Seeländer haben schon Qualitäten. Sie hatten auch schon ganz andere Plätze inne. Aber momentan läuft es da nicht so gut“, so Busche.

Und so gingen auch die engen Einzel allesamt an „Glück Auf“. Sowohl Lyko als auch Henke mussten gegen Marius Richter in den fünften Satz, „hätten das aber auch früher nach Hause bringen können“, beschrieb Busche. „Es waren offene Schlagabtausche mit guten Ballwechseln“, sagte der Staßfurter. So wurde auch Pieles von Bernd Wagner, ein „für Abwehrspieler unbequemer Gegner“ in den fünften Satz gezwungen. Auch der Vergleich Vollmer/Flatow war „ein sehr enges Spiel, das auch anders herum hätten enden können.“ Doch bei den Einzeln galt eben: Die Staßfurter hatten das „glücklichere Händchen“.

Auch im zweiten Einzeldurchgang, das Spiel war beim Stand von 8:1 für Staßfurt bereits entschieden, ließ keiner der Gastgeber nach. „Das ist nicht selbstverständlich. Manchmal ist der Dampf dann raus, in diesem Spiel war es aber nicht so. Jeder von uns blieb konzentriert“, lobte Busche, der aber auch anmerkte: „Die Gegenwehr des Gegners war nicht mehr bei 100 Prozent.“

Die Staßfurter waren mit dem klaren Sieg entsprechend „sehr zufrieden“ und können nun mit einer Menge Rückenwind an die kommenden Aufgaben gehen. Für den TTC stehen nun vier Auswärtsspiele in Folge an. Am kommenden Wochenende kommt es für den Tabellenfünften sogar zum Doppelspieltag gegen den SV Cobbelsdorf (7.) und den SV Turbo Dessau II (6.). Gegen die anderen Mittelfeldteams wird das „ein richtungsweisender Spieltag“, so Busche. Doch der TTC ist guter Dinge. „Wir wollen mindestens zwei Punkte holen. Dann hätten wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Wenn mehr gelingt, kann die Tendenz nochmal nach oben gehen.“