1. FC Lok Stendal sollte nachdenken

Stendal l Zum Fußball-Kreisoberligaspiel des 1. FC Lok Stendal II gegen Germania Tangerhütte hat die Sportredaktion der Volksstimme einen Leserbrief von Peter Borstel (Herrenspielleiter des SV Germania Tangerhütte) erhalten.

Am Sonnabend fand das Kreis­oberligaspiel 1. FC Lok Stendal II gegen Germania Tangerhütte statt (Endstand 3:0). In den Reihen von Lok Stendal II wirkten offiziell acht Spieler, die dem Kreis der ersten Mannschaft angehören, die in der Oberliga Süd spielt, mit. Diese spielen eigentlich vier Klassen höher, sind Vertragsfußballer und bekommen am Ende des Monats mehrere hundert Euro. Da fragt sich der „normale“ Fußballfan, was diese Aktion auch nur im Ansatz mit Moral und vor allem Fair Play zu tun hat.

Wir spielen hier im Kreismaßstab hobbymäßig Fußball aus Spaß an der Freude, unentgeltlich und in den meisten Fällen noch mit Unkosten (Ausrüstung, Spritkosten und so weiter) verbunden. Ich weiß, jetzt wird bei Lok Stendal wieder darauf hingewiesen, dass die Fußballgesetze das erlauben.

Das ist leider richtig und es sollte beim DFB (Deutscherfußballbund) beziehungsweise FSA (Fußballverband Sachsen-Anhalt) in Magdeburg überlegt werden, ob das im Sinne des Fair Play so alles richtig ist. Auch den KFV Altmark Ost, der sich auch hinter diesen Regeln versteckt, könnte man mal auffordern zumindest das Gespräch mit dem 1. FC Lok Stendal zu suchen.

Aus meheren Gesprächen mit unseren Anhängern habe ich am Sonnabend erfahren, dass sie die nächste Zeit einen großen Bogen um das Hölzchen machen werden und sich kein Oberligaspiel mehr anschauen.

Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen vom 1. FC Lok Stendal in dieser Woche mal fünf Minuten Zeit nehmen und sich über die Konsequenzen ihres Handelns Gedanken machen, aber wahrscheinlich wird das nur ein frommer Wunsch bleiben.

Übrigens erzählten mir, eine halbe Stunde vor dem Spiel, Fans von Lok, dass ohne die Acht Lok II gar keine spielfähige Mannschaft zusammen bekommen hätte.