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Fußball 1996: Post SV wird ungeschlagen Kreismeister

Es gab im Kreisfachverband Fußball Altmark Ost schon viele souveräne Kreismeister.

Von Uwe Meyer 24.06.2020, 05:00

Stendal l Doch ungeschlagen wie es dem Post SV Stendal in der Spielzeit 1995/96 gelungen ist, dies hat kein Team geschafft. Als Zugabe gelang den Röxern schließlich auch noch der Pokalsieg gegen Preussen Schönhausen.

Einen großen Anteil an diesem unerwarteten Durchmarsch hatte Trainer Hans Küchler, ehemaliger Oberliga­spieler von Lok Stendal. Der hatte die Postler zu Saisonbeginn der Serie 1995/96 übernommen.

Bevor Küchler zu den Röxern kam, hatten diese eine Durststrecke hinter sich. Im Jahr 1986 gab es den Abstieg aus der Bezirksklasse. Dieser Gang in den kreislichen Fußball war daher so bitter, weil man am Ende der Saison mit zwei anderen Teams punktgleich war, doch das Torverhältnis sprach gegen Post Stendal.

So spielten die Kreisstädter dann satte zehn Jahre im kreislichen Bereich, bevor man wieder überregional in Erscheinung trat. Die Postler hatten die meiste Zeit den Trainerposten mit jemanden aus dem Verein besetzt. 1995, Post belegte Platz vier in der Abschlusstabelle, wurde ein neuer Mann an der Seitenlinie gebraucht, da Axel Junker aufhörte. Ikone Georg Herbst, langjähriger Post-Trainer und umtriebiges Vereinsmitglied, hatte auf der Straße Hans Küchler angesprochen. Nach Gesprächen schaute sich Küchler eine Partie der Röxer in Wittenmoor an. Stendal siegte souverän durch Treffer von Kröger, Franz (2) und Borstel 4:0 und Küchler sagte zu.

Mit fast unverändertem Kader, mit Tino Neumann aus Kläden gab es nur einen Zugang, übernahm Küchler ohne große Zielvorgaben das Kommando. Zur Seite standen ihm Co-Trainer Wolfgang Fraaß und Mannschaftsleiter Axel Junker. Die Postler absolvierten eine fast perfekte Serie mit 27 Siegen und drei Remis, stiegen so in die Landesklasse auf. Als Sahnehäuptchen gab es noch den Pokalsieg.

Der damalige Mannschaftsleiter Axel Junker meinte dazu: „Wir haben Hans Küchler nicht geholt, um in die Landesklasse aufzusteigen“. Doch Küchler formte eine Truppe, die einfach nicht zu besiegen war. „Man hat Spiele gewonnen, wo man eigentlich die schlechtere Mannschaft war. Küchler war detailversessen. Seine Ansprachen dauerten vor dem Spiel 45 Minuten bis eine Stunde. Und er hat alle Spieler besser gemacht“, erinnert sich Junker. Küchler trainierte die Postler danach noch ein Jahr in der Landesklasse, bevor er sein Engagement beendete.