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Fußball Altmärkische Landesliga-Vertreter im Soll

Nach 15 Hinrunden-Spielen der Fußball-Landesliga Nord, hat sich der SSV 80 Gardelegen mit 35 Punkten an die Spitze der Liga gesetzt.

Von Frank Kowar 03.01.2020, 04:00

Stendal l Die bislang letzte und einzige Hinrunden-Niederlage des SSV datiert vom 26. Oktober 2019 beim 3:4 zu Hause gegen den SV Union Heyrothsberge. Aber auch die drei Mannschaften aus dem Landkreis Stendal haben eine insgesamt bemerkenswerte Hinrunde gespielt.

Mit derzeit 24 Punkten rangiert der TuS Schwarz-Weiß Bismark auf Rang acht. Das Urgestein dieser Liga hat eine ordentliche Hinrunde abgeliefert.

Dementsprechend ist auch der neue Mann an der Seitenlinie, Christoph Grabau, freudig gestimmt. „Ich bin kollektivmäßig zufrieden, wie wir uns entwickelt haben. Wir haben eine kleine Umstellung getätigt. Wir haben besser nach vorn gespielt, auch dominanter agiert und das Heft in die Hand genommen. Wir haben unser eigenes Spiel entwickelt, anders als in den letzten Jahren, wo wir mehr auf das Spiel des Gegners reagiert haben.“

Der TuS ist mit zwei Erfolge bei Aufsteiger Magdeburg-Neustadt (2:1) und zu Hause gegen Blankenburg (3:1) in die Spielzeit gestartet. Nach zwei vielleicht etwas verschenkten Punkte beim 3:3 in Heyrothsberge folgte der nächste Dreier gegen Ottersleben (4:1), was den zwischenzeitlichen dritten Rang bedeutete. Am 5. Spieltag gab es die erste Niederlage zu Hause gegen Absteiger Schönebeck (0:1), die eine kleine Talsohle einläutete mit einer weiteren Niederlage bei Aufstiegsanwärter MSC Preussen (1:2) und einem 0:0 gegen Havelwinkel Warnau. Spielerisch blieben die Bismarker immer auf einem guten Niveau, fingen sich auch wieder mit Siegen über Irxleben (5:2), Niegripp (2:0) und einem starken Remis in Ilsenburg (0:0).

Mit Beginn des November gab es einen Durchhänger. In Gardelegen (0:4) und Möringen (1:2) setzte es Derbypleiten, die zu hoch ausfielen beziehungsweise unnötig waren. Trotz spielerisch gutem Auftritt wurden zu viele Chancen ausgelassen oder die letzte Konsequenz in Tornähe war nicht gegeben. Dazu kamen noch Sperren und Verletzte, besonders im Offensivbereich.

Doch die wurden hervorragend gelöst und die Spitzenteams aus Staßfurt (4:1) und von Börde Magdeburg (1:0) in die Knie gezwungen. Zum Abschluss ließ man sich im Heimspiel gegen einen allerdings an die Tag sehr effektiven Aufsteiger aus Ummendorf nach starken Beginn, wo aber bei klarem Chancenvorteil nur ein Treffer raussprang, 1:4 überrumpeln. Sonst stünde Bismark sogar auf Platz fünf.

„Individuell hatten wir viele Schwankungen. Viele Spieler, die tragende Säulen in den letzten Jahren waren, sind nicht bei 100 Prozent in der Hinrunde gewesen. Damit bin ich nicht ganz zufrieden. Bei der Torausbeute haben wir noch Reserven. Wir hatten viele Torchancen, die wir schlecht genutzt haben“, so Grabau. Mit Platz acht liegen die Bismarker aber im sehr sicheren Mittelfeld, mit Schlagdistanz Richtung Platz drei.

„Wir wollen aber die Trauben auch nicht zu hoch hängen und sind damit zufrieden“, äußerte sich Christoph Grabau weiter.

Als Zielstellung für die Rückrunde meinte der Coach. „Wir wollen unseren Platz verbessern, das ist sicher auch machbar.“

Der SSV Havelwinkel Warnau hat mit 21 Punkten genau das Ergebnis des Vorjahres zu dieser Zeit erreicht.

„Wenn man sieht, wie oft wir wieder Personalsorgen hatten, dann ist das wieder eine sehr gute Ausgangsposition. Wir sind unten in den Abstiegsstrudel nicht reingerutscht. Wir haben uns im Mittelfeld festgesetzt“, sagte Warnaus Trainer Ralf Franke, der weiter betont: „Es ist eigentlich besser gelaufen, als ich dachte.“

Vor der Saison gab es bereits die erste große Enttäuschung für die Warnauer. Neuzugang Daniel Pfefferkorn (Franke: „Für uns ein Hoffnungsträger“) hatte sich in einem Landespokalspiel verletzt, fiel die gesamte Hinserie aus.

„Wir hatten insgesamt viel Verletzungssorgen. Ich denke aber, wir haben das Beste daraus gemacht. Wir sind zufrieden“, analysierte Franke.

Besonders auf eigenem Platz zeigten die Warnauer ihre Stärke. Es gab 17 Punkten in acht Spielen. Auf fremden Plätzen (bisher nur vier Punkte) darf es allerdings noch eine Steigerung geben.

Etwas Unruhe kam jetzt in der Winterpause auf, als Franke seinen Abschied zum Saisonende offiziell machte. „Irgendwann muss es ja passieren.“ Beim Arbeitseinsatz am Sonnabend hat sich die Mannschaft noch einmal auf die Rückrunde eingeschworen. „Wir wollen uns jetzt vernünftig vorbereiten und dann die nötigen Punkte einfahren, besonders bei den Heimspielen.“ Ganz klar, Franke und die Mannschaft möchten zum Abschied den Klassenerhalt.

Dann wird auch Daniel Pfefferkorn, der wieder fit ist, wieder dabei sein.

Aufsteiger Möringer SV hat sich eine Etage höher sehr gut geschlagen. 19 Punkte sind bisher eine realistisches Ergebnis. „Wir hätten aber noch ein paar Punkte mehr haben können, haben einige verschenkt“, sagte MSV-Vorsitzender Frank Berr beim Weihnachtsturnier des Post SV Stendal.

Die Möringer erwischten einen optimalen Start. Sie hatten nach den ersten drei Spieltagen bereits sieben Punkte auf dem Konto.

„Wir sind gut in die Liga reingekommen, besser als wir es erwarten haben. Den ersten kleinen Rückschritt hatten wir mit dem 1:1 daheim gegen Ilsenburg. Da haben wir zwei Punkte verschenkt. Danach kann man gegen Gardelegen verlieren. Dann kam es immer wieder abwechselnd, mal ein Sieg, mal eine Niederlage“, analysiert Möringens Trainer Philipp Dieckmann die Hinrunde.

Gegen Ende der Serie ging beim MSV nicht mehr viel. Es gab drei Niederlagen am Stück. „Das war nicht ganz so schön gewesen, auch für das Torverhältnis. Wir stehen aber als Aufsteiger immer noch neun Punkte über den Strich und sind im Soll. Wir merken es aber, dass unser Kader sehr klein und dünn ist. Das hat uns jetzt zum Ende der Hinrunde etwas das Genick gebrochen. Das war ein permanente Rotation und keine eingespielte Mannschaft mehr“, sagt Dieckmann.

Wir sind jetzt die Ziele für die Rückrunde? Dieckmann: „Wir wollen wieder die Anzahl der Punkte wie in der Hinrunde holen, dann werden wir uns den Klassenerhalt sichern.

Änderungen wird es im Kader der Möringer in der Winterpause nicht geben.