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Fußball „Bene“ beißt sich durch

Trotz des 2:0-Erfolges zum Auftakt in der Oberliga versprühen die Verantwortlichen des 1. FC Lok Stendal keine Euphorie.

Von Wolfgang Seibicke 08.08.2017, 10:00

Stendal l Die Fußballmänner von Lok Stendal haben mit ihren Fans eine erfolgreiche Oberliga-Premiere gefeiert. Der FC Einheit Rudolstadt wurde im heimischen Stadion mit 2:0 bezwungen. So etwas wie Euphorie kam jedoch nicht auf, eher eine nüchterne Einschätzung der Lage.

Ralf Troeger, Vizepräsident Sport des 1. FC Lok Stendal, ordnete das starke Ergebnis so ein: „Das war ein ganz wichtiger Sieg. Und er war verdient.“

Die Partie begann mit einer Verspätung von zwölf Minuten. Der Grund: Rudolstadts Team saß gleich zweimal auf der A 14 im Stau. Dabei war die Mannschaft bereits um 8 Uhr zum Auswärtsmatch in Richtung Altmark gestartet.

Dass die Partie später angepfiffen wurde, war für so manchen Zuschauer, der sich spät auf den Weg ins Stadion Am Hölzchen gemacht hatte, durchaus von Vorteil, denn speziell am Kassenhäuschen auf der Stadtseite hatte sich eine lange Warteschlange gebildet.

Dort wurden unter anderem auch Dauerkarten verkauft. Insgesamt sind seitens des 1. FC Lok 29 dieser Tickts an den Mann gebracht worden. Angesichts dessen, dass der Verkauf erst seit sehr wenigen Tagen läuft, kann sich die Bilanz durchaus sehen lassen

Die fast 700 Zuschauer am Sonntag in der Partie gegen Rudolstadt brachten natürlich auch eine tolle Stimmung ins Stadion. Etwa 15 Fans aus Rudolstadt waren auch vor Ort. Besonders in der Anfangsphase machten sie lautstark auf sich aufmerksam, doch spätestens nach dem 2:0 durch Benedikt Nellessen nach gut einer halben Stunde Spielzeit wurden die Thüringer entschieden ruhiger.

Das heimische Publikum, das die Lok-Mannschaft bereits in der nicht leichten Anfangsphase vorbildlich unterstützte, drehte nach dem ersten Treffer (Tim Schaarschmidt) so richtig auf. Szenenapplaus, Gesänge zum „L-O-K“ und natürlich richtig toller Torjubel schufen großartige Bedingungen für die Akteure.

Apropos Benedikt Nellessen: „Bene“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, sollte eigentlich gar nicht spielen. Er war gesundheitlich angeschlagen, hatte die Vorbereitung deshalb nur episodisch mitmachen können.

Durch den kurzfristigen Ausfall der Offensivakteure Juninho (Grippe) und Vincent Kühn (Mittelohrentzündung) aber war sein Einsatz nötig. Dem stellte er sich, biss sich durch, traf zum 2:0 und bekam bei seiner Auswechslung etwa eine Viertelstunde vor Spielschluss riesigen Beifall von den Rängen. „Wir haben an den Sieg geglaubt und insbesondere in der Defensive sehr gut gearbeitet“, so sein Fazit nach dem Ende der Begegnung.

Wie sah sein Trainer Sven Körner die Begegnung? Warum hat seine Mannschaft den Sieg davon getragen? „Wie haben eine Riesen-Leidenschaft entwickelt, hatten die nötige Sieger-Mentalität und haben eine richtig starke-Laufleistung geboten. Am Ende waren die Jungs platt“, so der Übungsleiter einen Tag nach der Partie.

Auch bei ihm war trotz des Auftakterfolges kein bisschen Euphorie zu verspüren: „Wir wissen doch, wo wie herkommen. Jeder Punkt muss in dieser Liga mit größtem Einsatz erkämpft werden. Jeder in der Mannschaft ist ganz wichtig“ betonte der Chefcoach und bezog das insbesondere auf die Stendaler Akteure, die am Sonntag nicht zum Einsatz kamen. Wie schnell es gehen kann, dass man gebraucht wird, wurde im ersten Saisonspiel bereits deutlich.

Nächste Aufgabe für Stendals Lok-Kicker ist am Wochenende ein Landespokalspiel der 1. Runde in Zerbst.

An den nachfolgenden Wochenenden gilt es zwei Landesderbys in Folge zu bestreiten. Am 20. August (Sonntag) treten die Altmärker bei Askania Bernburg an, am 26. August (Sonnabend) beim VfL Halle.