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Fußball Bismark überwintert auf einem Abstiegsplatz

Analyse zur Hinrunde des TuS Schwarz-Weiß Bismark in der Landesliga Nord.

Von Uwe Meyer 22.12.2018, 08:00

Stendal l Der TuS Schwarz-Weiß Bismark hat in der Fußball-Landesliga Nord sehr durchwachsene Hinrunde gespielt und überwintert auf einem Abstiegsplatz.

Gründe gibt es etliche für das bisherige Abschneiden des Urgesteins in dieser Staffel. An erster Stelle stehen sicher die vielen personellen Ausfälle. Dies wäre aber zu einfach, alles daran festzumachen. Die Altmärker litten in der Hinserie auch an einer akuten Abschlussschwäche, was magere 15 Saisontore, nur die unter ihnen platzierten Teams aus Burg und Bernburg haben noch weniger, unterstreichen.

Die Grempler-Elf bekam kaum in einer Partie zwei gute Halbzeiten hin und auch in der Abwehr gab es den einen oder anderen Schnitzer, der dann Punkte kostete oder Niederlagen einleitete.

Mit Robin Kroschel holte sich der TuS im Sommer einen guten Neuzugang, der die Erwartungen erfüllte und einer der wenigen ist, die fast immer präsent auf dem Rasen waren. „Wir wollten mit Robin mehr Stabilität ins Mittelfeld bekommen. Das haben wir nicht geschafft, was aber nicht an ihm lag. Er war immer einer der Auffälligsten auf dem Platz“, so Trainer Dirk Grempler.

Dazu profitiert Bismark auch weiterhin von seiner gute Nachwuchsarbeit. Timon Motejat und Lars Kujawski waren fast alle Partien dabei, standen oft in der Startelf und setzten gute Akzente. Doch diese positiven Momente reichten selten aus. Abgänge, wie der von Michael Fichte und Max Voigt, der sich einige Mal noch zur Verfügung stellte, sowie langwierige Ausfälle von Christoph Grabau, Martin Köhn und Stammtorwart Hannes Gust machten sich auf dem Feld bemerbar.

Immer wieder sah sich das Trainerduo Grempler/Grabau zu personellen Änderungen gezwungen. Spieler mussten auf die Zähne beißen und angeschlagen in Begegnungen reingehen und konnten so keine 100 prozentige Leistungen abliefern. „Durch die vielen Verletzten konnten wir im Training gewisse Automatismen nicht einstudieren“, legt Grempler den Finger in die Wunde. Der Saisonstart ging mit einem 0:4 in Wernigerode in die Hose. Es folgte ein 3:3 gegen Bernburg, was sich, wenn man auf die Tabelle schaut, als herber Verlust zweier Zähler darstellt. In der Folge kamen weitere Rückschläge hinzu. Ein 1:2 in Niegripp läutete dies ein. Eine der stärksten Vorstellungen gegen Börde Magdeburg erbrachte durch zwei späte Gegentore nur ein 2:2 und auch beim 3:4 in Heyrothsberge wurde der Lohn liegen gelassen.

Der absolute Tiefpunkt war das 0:3 am 3. Oktober im altmärkischen Derby gegen den SSV 80 Gardelegen. Somit standen nach sechs Partien ganze zwei Punkte auf dem Konto.

Nach dieser Pleite gab es aber eine Reaktion. Gegen Ilsenburg feierte der TuS mit dem 1:0 den ersten Dreier. Die waren im kräftezehrenden Oktober mit zwei englischen Wochen das einzig Zählbare. Gegen die Spitzenmannschaften MSC Preussen und Staßfurt sowie in den Kellerduellen gegen Calbe und Burg sprang ein magerer Zähler raus. Grempler: „Wir haben gegen die Spitzenmannschaften, wie Preussen Magdeburg gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind, aber nicht über 90 Minuten.“

Gegen Ende der Hinrunde hauchten ein Remis in Ottersleben und zwei Heimsiege gegen Irxleben und Blankenburg den Schwarz-Weißen wieder Leben ein. Damit ist der Anschluss an das rettende Ufer nicht in weiter Ferne. Zwischen den beiden Heimerfolgen wurde aber auch das zweite Derby beim Havelwinkel Warnau durch ein Last-Minute-Tor verloren. Die letzte Partie vor der Winterpause gegen Wernigerode fiel aus. So steht der Bismark mit 13 Zähler auf Platz 14.

„Wir haben uns das alle anders vorgestellt. Wir hatten mit vielen Verletzungen zu kämpfen, alles daran fest zu machen, wäre zu einfach. Viele Punkte haben wir liegen gelassen, weil wir vorne nicht effizient waren. Dadurch hat das Selbstvertrauen gelitten und die nötige Lockerheit gefehlt. Wir machen jetzt keine Pause, wollen das Ding noch drehen und die Klasse halten. Das ist ganz klar die Vorgabe“, sagte Grempler.