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Fußball Ein unerwarteter Zähler für Lok Stendal

Das fünfte Unentschieden in der laufenden Oberliga-Saison 2019/20 hat der 1. FC Lok Stendal gegen TeBe Berlin erkämpft.

Von Frank Kowar 01.10.2019, 01:01

Stendal l Die Remiskönige der Fußball-Oberliga, Staffel Nord, haben wieder zugeschlagen. Der 1. FC Lok Stendal hat beim 2:2 gegen TeBe bereits das fünfte Unentschieden der laufenden Saison erkämpft.

Hat man das Remis gegen Charlottenburg (Endstand 1:1) am 15. September im Hölzchen eher negativ gesehen, so war die Partie gegen den Spitzenreiter Tennis Borussia Berlin eigentlich nur positiv zu bewerten – obwohl vielleicht das i-Tüpfelchen in Form eines Heimsieges gefehlt hat.

Es war bei nassem und vor allen rutschigem Untergrund ein sehr gutes, rassiges und vor allem spannendes Fünftliga-Spiel gewesen. Die Stendaler mussten gegenüber der Vorwoche etwas umbauen, da sich Sebastian Hey krank gemeldet hatte (Fieber). Für ihn rückte wieder Felix Behling in die am Sonntag überragend spielende Abwehr-Viererkette. Max Salge kam neu in die Anfangsformation und beackerte die rechte Seite.

Am Ende fehlten Lok nur ein paar Minuten, um die Partie 2:1 zu gewinnen. Der Elfmeter für Tennis Borussia kurz vor Schluss war sicher ein Schock, aber die Freude über den einen Punkt überwog schließlich im Stendaler Lager.

Lok-Trainer Jörn Schulz sah die ganze Sache realistisch: „Wir brauchen jetzt auch nicht positiv durchdrehen. Wir waren gut im Spiel drin. Als wir den schnellen 1:1-Ausgleich bekommen haben, habe ich auch gedacht, jetzt kann das Spiel in die andere Richtung gehen. Aber die Jungs haben gefightet.“

In den 90 Minuten plus Nachspielzeit standen die Stendaler gegen den Tabellenführer nicht nur hinten drin, sondern versuchten auch immer wieder, Bälle fest zu machen und Akzente nach vorn zu setzen.

„Wir haben natürlich gewusst, wenn wir nur verteidigen und keine Entlastung nach vorne haben, dann wird das ganz böse für uns enden. Die Mannschaft hat das überragend gemacht und um jeden Ball gekämpft, wir haben irgendwie immer noch einen Fuß davor bekommen, man hat natürlich gesehen, was Tennis Borussia für gute Fußballer hat“, analysierte Schulz, der mit dem einen Zähler durchaus einverstanden war.

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft, wir haben natürlich die eine oder andere Möglichkeit, das 3:1 zu machen, dann wird es auch für TeBe schwer. Aber als dann das 2:2 gefallen ist, muss man auch fairerweise sagen, geht das Spiel noch fünf Minuten länger, dann kommen noch zwei, drei Angriffe auf uns zugerollt, daher bin ich mit dem Punkt froh und glücklich. Am Ende kann man auch mit leeren Händen dastehen, da fällt es dann noch schwerer, die Mannschaft wieder aufzurichten.“

Bleibt natürlich die Frage, hat der Tabellenführer die Altmärker etwas unterschätzt? Dem widersprach Berlins Trainer Dennis Kutrieb: „Wir haben die Mannschaft die ganze Woche darauf vorbereitet, dass es hier in Stendal eine unangenehme Aufgabe wird. Wer das Hölzchen kennt, der weiß, dass man hier nicht einfach im Vorbeigehen die Punkte mitnimmt. Der Regen und der tiefe Platz waren für den Gegner natürlich perfekte Bedingungen. Wir waren nicht überrascht, weil wir es auch gut gemacht haben. Die Jungs haben alles gegeben und alles versucht, da muss man das Ergebnis akzeptieren. Man kann jetzt sagen, wir haben nur einen Punkt geholt, aber wenn man erst in der 86. Minute das 2:2 schießt, kann man schon sagen, da haben wir wenigstens noch einen Punkt geholt. Deshalb bin ich zufrieden mit dem Ergebnis, auch auf dieser Leistung können wir aufbauen.“

Für die Stendaler wird es in den kommenden Spielen jetzt darum gehen, diese Leistung zu bestätigen und die Pflichtaufgaben zu erledigen. Dann wird nach 90 Minuten das i-Tüpfelchen nicht mehr fehlen.