Fußball Im Gespräch mit Dirk Schultz
Ruhig geworden ist es in der Vergangenheit um das Buch, dass sich mit der Geschichte des Stendaler Fußballs im Hölzchen beschäftigen soll.
Volksstimme Mitarbeiter Frank Kowar fragte bei Autor Dirk Schultz nach.
Volksstimme: Herr Schultz, es ist ruhig, wie ist der Stand der Dinge?
Dirk Schultz: Dass es ruhig ist, heißt ja nicht, dass nicht intensiv gearbeitet wird. Band 2 wird im kommenden Jahr erscheinen.
Wie bitte? Band 2? Haben die Leser etwas verpasst?
Nein, nein. Verpasst haben sie gar nichts. Und ja, ursprünglich hatte ich die Vorstellung, 111 Jahre Fußball im Stendaler Hölzchen in einem Buch zu publizieren. Dann beginnt man zu recherchieren, sammelt Informationen, erhält Fotos. Dann recherchiert man noch mehr, sammelt noch mehr Informationen und erhält noch mehr Fotos. Und irgendwann stellt man fest, dass allein die Zeit von 1945 bis 1990 über 300 DIN A4 Seiten füllt. Deshalb habe ich mich entschlossen, das Projekt zu splitten. Und so wird im kommenden Jahr Band 2 erscheinen.
Wenn es einen Band 2 geben wird, muss es auch noch einen Band 1 geben. Und wenn Sie jetzt die Geschichte bis 1990 aufgeschrieben haben, gibt es sicher einen Band 3, der sich mit der Zeit danach beschäftigt. Liege ich da richtig?
Ja, das wird so sein. Wenn der Fußball zu DDR-Zeiten aufgearbeitet ist, werde ich mir einige Monate Pause gönnen. Die Arbeit an dem Buch hat in den vergangenen Jahren einen Großteil meiner Freizeit bestimmt. Dann aber kümmere ich mich um die Zeit ab 1991 und ganz am Ende muss auch die Zeit von Viktoria Stendal noch zu Papier gebracht werden.
Worauf können sich die Leser freuen?
Auf Bekanntes, vor allem aber viel Unbekanntes.
Und wie ist der Stand der Dinge konkret?
99 Prozent aller Texte stehen. Auch die Statistik ist weitestgehend fertig. Das muss dann noch in eine richtige Form gebracht werden und dann geht das Buch in den Druck.
Wo haben Sie recherchiert, mit wem haben Sie gesprochen?
Ich war in vielen Stadtarchiven, in der Nationalbibliothek in Leipzig und auch in der Außenstelle der Stasiunterlagenbehörde in Magdeburg. Was aufgeschrieben wird, muss schon Hand und Fuß haben. Gesprochen habe ich mit vielen Zeitzeugen. Ich war bei Kurt Brüggemann und Henry Weißkopf zu Hause, Peter Güssau, Reiner Wiedemann und Gerd Backhaus ließen mich in ihren persönlichen Erinnerungen stöbern. Gespräche führte ich aber auch mit Hans-Jürgen Meißner, Hartmut Sommer, Norbert Wetzel, Bernd Schönke und vielen anderen. An dieser Stelle ist wirklich nicht der Platz, jeden einzelnen zu nennen.
Sie sagten, dass 99 Prozent der Texte stehen. Was fehlt noch?
Ich muss noch einen Text schreiben über die Gründung der FSV Lok Altmark Stendal im Februar 1990.
Und dann ist alles fertig?
Nun, wann ist schon alles fertig? Vor kurzen habe ich ein Foto der Eintrittskarte vom Endspiel um den Olympia-Pokal 1964 erhalten. Solch ein Schätzchen möchte ich den Lesern natürlich nicht vorenthalten. Und also musste dieser Text noch einmal überarbeitet werden. Das kommt immer wieder mal vor.
Ich bedanke mich für das Interview. Sie sollen das letzte Wort haben.
Ich habe die Bitte, dass mich möglichst viele Leser bei meiner Arbeit für das Buch unterstützen. Wer also noch alte Programmhefte, Eintrittskarten, Fotos oder was auch immer hat, kann sich gerne bei mir melden.
Dirk Schultz hat der Volksstimme erlaubt, die fußballarme Zeit der nächsten Wochen mit einigen Vorabveröffentlichungen aus seinem Buch zu bereichern.