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Fußball Im Gespräch mit Martin Buricke

Volksstimme-Sportredakteur Frank Kowar unterhielt sich mit dem Kapitän des SSV Havelwinkel/Warnau.

10.10.2019, 06:00

Warnau l Neben Sven Ahlendorf, Sascha Walther, René Gerngroß und Stefan Schulz gehört Martin Buricke zu den noch aktiven Spielern, die seit 2007, als die Fußballer beim SSV Havelwinkel Warnau in das Punktspielgeschehen eingriffen, bereits dabei waren.

Volksstimme: In der Vorsaison am Ende auf Platz sieben, jetzt nur Zehnter. Was ist los?

Martin Buricke: Schon in der Vorbereitung und dann auch am Anfang der Saison hatten wir viele personelle Sorgen. Einer war bei einer Hochzeit, einige noch im Urlaub und andere hatten private Termine. Deshalb sind wir nicht so richtig in die Saison reingekommen.

Auch die Vorbereitung auf die Saison lief schlecht, oder?

Die Vorbereitung war eine Katastrophe. Das hat sich dann bemerkbar gemacht. Wir haben uns fast vor jedem Spiel gefragt: Wie bekommen wir überhaupt elf Mann zusammen? Dazu kommt, dass sich von unseren drei Neuzugängen zwei schwer verletzt hatten. Zudem haben uns Hugo und Yuri, unsere beiden Brasilianer kurzfristig verlassen, da konnten wir gar nicht mehr reagieren.

Was waren noch die Gründe für das eher durchschnittliche Abschneiden?

Wir hatten am Anfang auch zwei Staffelfavoriten mit Börde und Staßfurt. Gegen beide haben wir mit wenig Personal knapp verloren. Wenn wir da noch was in der Hinterhand gehabt hätten, dann wäre noch mehr drin gewesen.

Es wurde aber besser.

Ab September hat sich das Feld der Ausfälle etwas gelichtet, einige Spieler stehen uns wieder zur Verfügung, jetzt sind wir ganz gut drin.

Jetzt steht das Team bei elf Punkten, zufrieden?

Mit den elf Punkten sind wir erst einmal zufrieden. Die Spiele, auf die es ankommt, stehen uns ja noch bevor.

Warnau trifft jetzt am Sonnabend in Rathenow im Landespokalwettbewerb das zweite Mal auf den 1. FC Magdeburg. Was haben Sie noch für Erinnerungen an das erste Spiel im Jahr 2016?

Schon die Auslosung war super. Wir haben nie damit gerechnet, dass wir den FCM bekommen. Das war damals in weiter Ferne, weil es ja auch erst die zweite Runde war. Da hat man schon im Vorfeld Gänsehaut bekommen. Bei uns sind einige Spieler FCM-Fans, die Vorfreude war riesig. Was da an Planung auf uns als Verein zugekommen ist, das hatte man im Vorfeld gar nicht so im Kopf: Was da alles so dahinter steckt, um was man sich alles kümmern muss.

Sportlich hat Warnau 0:8 verloren.

Wir haben damals gesagt, wir probieren, gut auszusehen und den Tag zu genießen. Spielerisch haben wir natürlich viel hinterher geschaut, das war eine schöne Laufeinheit (lacht).

Wie hat Warnau das Los in diesem Jahr aufgenommen?

Es war natürlich wieder geil, den FCM zu bekommen. Wir haben ja im Vorfeld sogar drei Spiele gewonnen, weil wir ja in die Vorqualifikation mussten.

Wie sehen Sie das Spiel am Sonnabend?

Es ist doch irgendwie anders, wenn man das schon einmal erlebt hat. Die Freude ist vielleicht nicht mehr ganz so intensiv wie vor drei Jahren. Aber natürlich freuen wir uns alle mega, besonders die jungen Spieler bei uns. Für die ist es ein Highlight. Für uns Ältere ist es vielleicht der letzte sportliche Höhepunkt. So viele Fußballjahre werden wir nicht mehr vor uns haben.

Wie lautet die Zielstellung?

Wir haben uns darüber in der Kabine unterhalten. Wir wollen nicht schlechter aussehen als 2016. Wir wollen unsere 0:8-Niederlage unterbieten. Unter 0:5 zu bleiben, wäre utopisch.

Wie erwarten Sie den 1. FC Magdeburg?

Ich glaube nicht, dass die Magdeburger locker an das Spiel herangehen wird. Erstens ist es bereits die dritte Runde und zweitens steht der FCM jetzt in der Tabelle auch nicht so gut da. Egal, wer spielt, die wollen sich alle zeigen. Und wenn es nur gegen den SSV Havelwinkel Warnau geht. Sie werden nicht mit Halbgas spielen, das kann ich mir nicht vorstellen.

Warnau hat einen Kader, der schon etwas älter ist. Sehen Sie das auch so?

Unsere Mannschaft ist schon in die Jahre gekommen, auf jeden Fall. Aber für die Landesliga haben wir eine ganze Menge Erfahrung. Besonders die Spieler, die vom BSC Rathenow gekommen sind, haben natürlich Erfahrung in der Landesliga. Es ist, so denke ich, alles noch im Rahmen.

Muss das Team verjüngt werden?

Wir sollten auf jeden Fall daran arbeiten, die Mannschaft in der nächsten Saison etwas zu verjüngen.

Sie sind ein Urgestein des Warnauer Fußballs. Wo haben Sie früher gespielt?

Ich habe meine ganze Jugendzeit beim FSV Havelberg durchlebt und dann noch in der Männermannschaft gespielt.

Wie sehen Sie ihre Zeit in Warnau?

Ich habe alle Höhen und Tiefen mitgemacht, es waren natürlich mehr Höhen als Tiefen. Schließlich haben wir 2007 in der 2. Kreisklasse angefangen und spielen jetzt in der Landesliga. Dazu kommen natürlich noch die Pokalerfolge.

Es gab aber auch eine Zeit, wo es im Havelwinkel nicht so gut lief?

Vor einigen Jahren standen wir durch viele personelle Sorgen vor dem Aus. Durch die Brasilianer und die Rathenower Spieler vom BSC, dort hatte sich die Mannschaft aufgelöst, hatten wir Glück, dass es weiterging mit dem Fußball in Warnau. Wir wollten uns damals erst einmal zusammenfinden und sind dann gleich von der Landesklasse in die Landesliga aufgestiegen.