Krevese verspielt frühe Führung

Krevese l Wer zu spät kam, den bestrafte am Sonnabend das Leben – oder besser gesagt der gastgebende KSV. Nach fünf Minuten führten die Ostaltmärker auf heimischem Gänseberg bereits mit 2:0. Alles sah so gut aus für die Truppe von Trainer Holm Hansens. Sie hätte gar auf 3:0 erhöhen können, womit der Drops wohl frühzeitig gelutscht gewesen wäre. Doch Ilsenburg, ohne acht Spieler angereist, bewies Moral und schaffte noch im ersten Abschnitt den Ausgleich. Das 2:2 hatte auch nach einer recht hektischen zweiten Hälfte noch Bestand.

Es lief gerade mal die zweite Minute auf dem Gänseberg, da nutzte Nils Pieper eine Freistoß-Flanke von Tino Krüger und köpfte zum 1:0 für seine Kreveser Farben ein. Der KSV begann erstaunlich couragiert und zeigte sich zudem als Meister der Effektivität. So erhöhte der gut freigespielte Marius Weihrauch bereits in Minute fünf auf 2:0 für die Platzherren. Und das hätte noch immer nicht das Ende vom Lied sein müssen, denn Manuel Neumann hatte gar das 3:0 auf dem Fuß, setzte das Leder jedoch knapp am langen Eck (10.) vorbei.

Die ersatzgeschwächten Gäste brauchten eine Weile, um in die Partie zu finden. Als sie es dann aber getan hatten, schlugen sie auch die technisch etwas feinere Klinge. Gefährlich wurde es meist dann, wenn die Harzer ihren Angreifer Sebastian Fabich freigespielt hatten. Fabich ließ seine erste gute Chance (12./vorbei) noch ungenutzt, doch nach guter Vorarbeit von Martin Salajka machte es der Goalgetter besser, nahm den Ball stark herunter und schob zum 1:2 (21.) ein. Fünf Minuten später war auch der Ausgleich hergestellt. Einen schönen Pass von Steven Boas nutzte Fabich, legte die Kugel an Schlussmann Björn Diezel vorbei und besorgte das 2:2 (26.). Nun wurde es wieder etwas ausgeglichener, wobei Christian Bissinger (32./gehalten) nach Neumann-Vorarbeit und Weihrauch (35./gehalten) per Freistoß die Kreveser Führung verpassten.

Während Ilsenburg moralisch weiter im Vorteil war und auch mehr Druck ausübte, wehrte sich der KSV auch nach der Pause, als die Anzahl der Fouls weiter zunahm und kein echter Spielfluss zustande kam, mit viel Kampf und Laufbereitschaft. Erst nach einer Stunde wurden die Gäste mal wieder durch einen Kopfball von Tommy Berndt gefährlich, den Diezel aber parierte. Zwei Minuten später sah Kreveses Marius Weihrauch eine eher zweifelhafte Gelb-Rote Karte (62.), so dass das Schlusslicht fast eine halbe Stunde zu zehnt spielen musste. Doch davon ließ sich das Hansens-Team nicht unterkriegen. Eher im Gegenteil, denn nachdem die Grün-Weißen noch einmal drei gute Gelegenheiten durch Salajka (64./vorbei), Berndt (65./drüber) und Fabich (73./vorbei) vergaben, traute sich das Kellerkind in der Schlussphase noch einmal etwas mehr zu. Nach schöner Kombination über Jann Grünwald und Manuel Neumann kam Kapitän Andreas Thiede zum Abschluss, jagte das Leder aber aus guter Position über den Kasten (75.). Auch Grünwald probierte es nach einem erneut starken Spielzug (77./gehalten).

Gäste-Schlussmann Benjamin Lowens brachte in Minute 83 den durchgebrochenen Neumann zu Fall und sah dafür von Referee Benedict Ohrdorf den Roten Karton. Die verbleibenden Minuten beinhalteten dann nur noch eine nennenswerte Chance für die Grün-Weißen, wobei ein Boas-Lupfer (88.) aber auch nicht mehr den Siegtreffer brachte. Unterm Strich kam ein durchaus gerechtes Remis zustande, das beiden Teams momentan nicht entscheidend weiterhilft.

Kreveser SV: Diezel - Tingler, Weihrauch, Pieper, J. Grünwald, Ch. Bissinger (72. Oehme), Thiede, Hohmeier, Neumann, Hintze, Krüger.

FSV Grün-Weiß Ilsenburg: Lowens - Enigk, Bräunel, Eggert, Bollmann (80. Treziak), Boas, Fabich, Berndt, Galeza, Grittner, Salajka (84. Stötzner).

Torfolge: 1:0 Nils Pieper (2.), 2:0 Marius Weihrauch (5.), 2:1, 2:2 Sebastian Fabich (21., 26.).

SR: Benedict Ohrdorf (Haldensleben).

Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte gegen Marius Weihrauch (62./Kreveser SV); Rote Karte gegen Benjamin Lowens (83./FSV Grün-Weiß Ilsenburg).