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Fußball Lok-Reserve hat den Klassenerhalt im Visier

Der 1. FC Lok Stendal II (Aufsteiger zur Fußball-Landesklasse) bereitet sich derzeit auf die neue Saison vor.

Von Uwe Meyer 18.07.2020, 05:00

Stendal l Volksstimme-Sportredakteur Uwe Meyer unterhielt sich mit Trainer Martin Obst.

Volksstimme: Wie würden Sie ihre erste Spielzeit als Trainer beim 1. FC Lok Stendal II analysieren?

Martin Obst: Der Anfang war schwer. In der Gruppe waren fünf Mann, zwei die nicht wirklich Fußball spielten. Daher hatte ich drei Spieler. Darum musste ich aufbauen. Wir haben elf neue Spieler von fünf Vereinen geholt. Da steht man beim ersten Training da und hat erst einmal zu tun. Alle waren in kleinen Gruppen, jeder Verein für sich. Wir haben die Testspiele, das Pokalspiel und auch das erste Ligamatch alle verloren. Und jetzt sind wir Aufsteiger. Das kann man gar nicht so fassen. Die letzten zehn Spiele haben wir alle gewonnen. Man hat gemerkt, dass aus den Jungs ein Team geworden ist. Da kann man stolz drauf sein.

Wie habt Ihr das geschafft?

Ganz klar gab es Unterstützung von den A-Junioren und der ersten Männer. Es stand aber immer überwiegend die zweite Vertretung auf dem Platz. Schade, dass es so gelaufen ist. Ich hätte die Saison auch gern zu Ende gespielt, weil ich gern gewusst hätte, wieviel Punkte man am Ende holt.

Was waren die größten Probleme, die Sie bewältigen mussten?

Die Personallage war das größte Übel. Obwohl ich viel Unterstützung von Jörn Schulz (Trainer der ersten Mannschaft, Anm. d. Red.) hatte, den ich durch Uchtspringe kannte. Er hat mich wegen dem Job hier als Erster angesprochen. Daher konnten wir gut kommunizieren. Und auch mit Steffen Säger hat das geklappt, obwohl er selbst Probleme hatte, habe ich immer ein oder zwei Spieler bekommen, um erst einmal einen Grund reinzukriegen. Bis zum Zeitpunkt, wo wir die ganzen Spieler herbekommen haben, war das Allgemeine gar nicht existent. Es hat völlig die Attraktivität für Lok Stendal II gefehlt. Jetzt merkt man, die Jungs haben Lust herzukommen. Der Weg für die Zukunft ist noch offen. Man muss allem nur Zeit geben.

Wie sehen Sie sich für die kommende Spielzeit vom Kader her aufgestellt?

Im Vergleich zum Vorjahr ist es ein großer Unterschied. Die Qualität, die von den A-Junioren, die da hochkommen, ist enorm. Man hat es im Testspiel gegen Osterburg schon gesehen von der Spielbewegung und Dynamik. Wir tauschen jetzt auch ein wenig die ältere Generation aus. Ein paar dreißiger sind rausgegangen und vieles Junges kommt nach.

Mit welchen Zielsetzungen gehen Sie in die neue Spielzeit?

Man muss natürlich klein anfangen und an erster Stelle steht der Klassenerhalt. Ich sehe uns da nicht als Letzter oder Vorletzter. Ich glaube, dass wir das alles schaffen können. Und was dazu kommt, müssen wir sehen. Zu Anfang der Saison sowieso. Meine Person und das Team kennt keiner. Von daher können wir den einen oder anderen Gegner überraschen.

Wer unterstützt sie beim Training und bei den Spielen?

Oliver Gericke ist Co-Trainer. Er hat noch gespielt und nimmt sich jetzt etwas zurück. Kevin Maar macht Betreuer und kümmert sich um das Organisatorische. In der aktuellen Situation ist es auch Guido Klautzsch, der sich um uns viel kümmert. Mit dem spreche ich am meisten. Ansonsten ist noch der sportliche Leiter Uwe Müller.

Was entgegnen sie den Kritikern, die dann vielleicht behaupten, bei den zahlreichen Abgängen besonders beim Oberligateam, dass ihr kaum eine zweite Mannschaft zusammenbekommt?

Es hört sich ja auch keiner an, wie die aktuelle Lage hier ist. Daher kann auch keiner wissen, wie es wirklich ist. Es ist auch viel Gerede, weil es halt auch Lok Stendal ist. Vielleicht hat man sich in der Vergangenheit als Lok Stendal nicht immer gut verhalten. Daher versuche ich, einiges besser zu machen. Ich kenne das, war vorher nicht immer hier. Jetzt bist du auf jedem Platz erstmal der Buhmann. Das versuche ich rauszukriegen, von der Mannschaft fernzuhalten. Weil wir uns bisher auch vernünftig verhalten haben, auch in der letzten Saison.

Hat Corona bei Ihnen oder dem Team was verändert?

Eigentlich eher nicht, vielleicht aber einige positive Sachen, dass die Jungs jetzt Lust haben. Die kommen aus ihren Löchern raus und wollen loslegen. Das ging die ganze Zeit vorher nicht. Negative Sachen gab es nicht.