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Fußball Lok-Torhüter Westphal bekommt gute Note

Der 1. FC Lok Stendal hat auf die 0:4-Pleite gegen Greifswald mit dem Gewinn eines Auswärtspunktes geantwortet.

Von Thomas Wartmann 25.02.2020, 04:00

Stendal l Am Sonnabend belohnten sich die Stendaler in einem kampfbetonten Spiel mit einem 1:1. Was dieser eine Punkt wert ist, konnte am Sonnabendnachmittag niemand so recht abschätzen. Als dann am Sonntag alle Ergebnisse des zweiten Rückrundenspieltages vorlagen war klar, eine ganze Menge. Von den Teams, die mit weniger als 20 Punkten im Tabellenkeller stehen, holten nur drei einen Punkt.

Die Charlottenburger Hertha teilte sich mit Tasmania Berlin im Kellerduell nur die Punkte. Für beide zu wenig. Seelow ging mit 0:5 in Rostock unter, Straußberg bekam zuhause von Tennis Borussia mit 4:1 eins auf die Mütze, Brandenburg unterlag ebenfalls daheim Neustrelitz mit 1:4 und Ludwigsfelde, Loks nächster Gegner, verlor mit 1:2 bei Blau-Weiß Berlin.

Verbleibt nur Lok Stendal, das gegen ein Team aus dem Mittelfeld stark spielte und punktete.

Klar ist aber, gegen diese Teams auf Augenhöhe müssen dann drei Punkte her. Am besten, am kommenden Sonnabend in Ludwigsfelde geht es damit los.

Mit der in Torgelow gezeigten Mentalität haben die Stendaler da eine gute Chance.

Personell sind die Stendaler immer noch etwas angeschlagen. Gut, dass Trainer Jörn Schulz dann auf Männer aus der zweiten Reihe, wie Vincent Kühn, zurückgreifen kann. „Er ist ein Spieler, der mit seiner Mentalität ganz wichtig für unsere Mannschaft ist. Leider kann er arbeitsbedingt nicht immer anwesend sein, aber du bekommst als Trainer immer das, was man von ihm erwarten kann, Leidenschaft und 100 Prozent Willen“, sagt er zu dessen Leistung.

Eine Personalie, die für Diskussionen sorgte, ist die Torhüterposition. Auch dazu äußerte sich der Coach nach dem Spiel. „Der Torwartwechsel wurde die Woche ja ziemlich thematisiert. Aber in Torgelow hat man gesehen, warum Steffen seine Chance verdient hat. Er hat mit seinen Paraden die Mannschaft im Spiel gehalten und somit einen großen Anteil an diesem Punkt. Ich bin froh, mit Bryan und Steffen zwei gute Torhüter in der Mannschaft zu haben“, sagt er. Ein weiteres Lob holte sich Martin Gödecke ab. Schulz sagt: „Martin hat das im Zentrum mit Patrick Baudis sehr gut gemacht. Er war sehr präsent, zweikampfstark und hat viele Angriffe eingeleitet.“

Martin Gödecke war in Torgelow übrigens einer von zwei Stendaler Spielern, die eine gelbe Karte gesehen haben. Tim Schaarschmidt bekam seine für die Abwehrarbeit, Gödecke seine fürs Meckern. Die Gastgeber kassierten drei Gelbe, und zwar alle für hartes Einsteigen.

Schiedsrichter Tobias Hagemann ließ sehr viel laufen. Das merkten die Torgelower schnell und nutzen das rigoros aus. Sie spielten nicht unfair, gingen aber in den Zweikämpfen oft an die Grenzen und leicht darüber hinaus. Mehrfach lagen Stendaler Spieler am Boden oder hoppelten nach einem Tackling über den Platz.

Gödeckes Gelbe resultierte genau aus einer solchen Situation. Er wurde gefoult, bekam den Freistoß und sein Gegenspieler auch Gelb. Sein Frust war nach den vielen ungeahndeten Fouls gegen ihn so groß, dass er sich massiv beschwerte und dafür Gelb sah. Die Karte hätte er sich lieber für eine Grätsche geholt.

Für die zwei Handvoll Stendaler Fans, die die weite Fahrt in die Uckermark auf sich genommen hatten, war das Spiel auf jeden Fall ein Erlebnis und auch eine Reise in eine etwas andere Fußballwelt. Zu DDR-Zeiten war die Region Truppenstandort und bekannt als das Land der drei Meere – Waldmeer, Sandmeer, gar nichts mehr.

Torgelow spielt in einem schönen Stadion. Über eine Kulisse von 150 Zuschauern würden sich die Torgelower freuen. Die letzten drei Heimspiele sahen 100, 87 und jetzt 80 Zuschauer, inklusive der Gästefans. In der Startelf der Torgelower gegen Lok Stendal standen nur drei deutsche Spieler.