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Fußball Rossau-Trainer Schulze im Interview

Der Rossauer SV ist derzeit Spitzenreiter der Fußball-Kreisoberliga.

Von Jeannette Heinrichs 11.10.2018, 05:00

Rossau l Mit dem 35-jährigen Trainer Christian Schulze hat sich Volksstimme-Sportredakteurin Jeannette Heinrichs unterhalten.

Volksstimme: Ihr seid nach sechs Spielen in der Liga ungeschlagen. Rechnet man die Pokalspiele mit dazu, sind es sogar acht. Haben Sie vor der Saison damit gerechnet?

Christian Schulze: Wir haben uns vorgenommen, besser zu starten als die letzten beiden Jahren, dass es nun in dieser Art klappt ist umso schöner. Aber planen oder damit rechnen kann man nicht, gerade auch in Anbetracht der starken Gegner.

Wie erklären Sie sich den Erfolg Ihrer Mannschaft?

Wir sind durch unsere vier Neuzugänge breiter aufgestellt. Alle vier passen nicht nur menschlich gut in die Mannschaft, sondern helfen uns eben auch fußballerisch auf dem Platz weiter. Darüber hinaus haben sich auch unsere jungen Spieler weiterentwickelt.

Sehen Sie trotz der bisherigen Tabellenführung noch mehr Potenzial in der Mannschaft? Wenn ja, warum?

Natürlich. Ich glaube eine Mannschaft muss und kann sich immer weiterentwickeln und verbessern. Aktuell gefällt mir in unserem Spiel gegen den Ball das Anlaufverhalten und die Abstände nicht. Daran müssen wir arbeiten, denn wir haben zu viele Gegentore bekommen. Was sich auch an erst einem „zu Null“ Spiel zeigt.

Vor der Saison haben Sie die Zielstellung unter die ersten Fünf rausgegeben. Wird dieses Ziel nach oben korrigiert?

Ich denke, wir sollten das realistisch einschätzen. Der Start ist gut, aber nach einem Viertel der Saison hat noch keiner seine Saisonziele erreicht. Es ist doch so, dass viele Spiele bei uns eng waren und wir gerade auch zum Beispiel in Havelberg eine Menge Matchglück auf unserer Seite hatten. Wir sind keine Übermannschaft in dieser Liga, müssen uns das hart erarbeiten und dürfen nicht nachlassen, sonst bleiben die positiven Ergebnisse auch aus.

Ist das Niveau der Kreis­oberliga aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren gesunken?

Das ist ein schwieriges Thema. Ich glaube, jeder Verein gibt im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste. Vieles ist ehrenamtlich und davor sollte man den Hut ziehen. Das Niveau im Männerbereich ist doch davon abhängig, ob und wie trainiert werden kann. Am wichtigsten ist aus meiner Sicht, die Ausbildung unserer Jugendspieler. Wird dort gut gearbeitet, erleichtert es vieles im Männerbereich, egal in welcher Liga.

Sie sind Inhaber der B-Lizenz, schwebt Ihnen vor, auch noch die A-Lizenz zu machen und eventuell eine höherklassige Mannschaft zu trainieren?

Aktuell ist aus beruflichen und zeitlichen Gründen keine höhere Lizenz geplant. Und man sollte ja im Fußball nichts ausschließen.

Hat die Anstellung beim DFB Sie als Trainer in Ihrer Entwicklung weitergebracht?

Oh ja, diese anderthalb Jahre mit Lothar Reuter und Markus Hoffmann waren sehr schön und vor allem lehrreich. Zwei tolle Trainer, von denen ich viel lernen durfte. So zum Beispiel im individualtaktischen Bereich und im Coaching. Gerade Markus hat mir als Trainer-Typ sehr gefallen. Ich denke gerne an diese Zeit zurück.

Warum hat sich die Weiterarbeit im DFB-Stützpunkt zerschlagen?

Für eine Weiterarbeit fehlt mir die Elite-Lizenz. Diese wollte ich in diesem Jahr machen, jedoch hat sich leider vieles durch den Standortwechsel meines Arbeitgebers nach Schönebeck verändert und erschwert.

Wo denken Sie, werden der 1. FC Lok Stendal und der 1. FC Magdeburg nach der Saison stehen?

Ich hoffe bei beiden Teams natürlich auf den Klassenerhalt. Ich denke, es wäre wichtig für den Fußball und die Entwicklung in Sachsen-Anhalt und unserer Region. Es ist schade, dass Sven (Sven Körner, ehemaliger Trainer von Lok Stendal, Anm. d. Red.) seine jahrelange tolle Arbeit nicht fortsetzen konnte bei Lok, aber auch Daniel (Daniel Fest, derzeit Interimstrainer bei Lok Stendal, Anm. d. Red.) ist ein guter Trainer und ich wünsche ihm viel Erfolg mit seinem Team. Genau wie auch der 1. FC Magdeburg ist auch der 1. FC Lok Stendal wettbewerbsfähig und mit dem jeweils ersten Sieg geht es jetzt bei beiden Vereinen hoffentlich positiv weiter.