1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Rossauer SV ist der Zuschauermagnet

Fußball Rossauer SV ist der Zuschauermagnet

Saxonia Tangermünde hat bisher die meisten Punkte in der Fußball-Landesklasse, Staffel 1, gesammelt.

Von Frank Kowar 31.03.2020, 08:00

Stendal l Aber auch der Rossauer SV führt eine Tabelle an. Zum RSV kommen mit Abstand die meisten Zuschauer in der Liga. Von der Bundesliga bis zur Kreisklasse rollt aktuell kein Ball. In der Landesklasse 1 sind bisher 16 von 26 Spieltagen ausgetragen worden. Frühestens am 25. April (nach bisherigem Stand) soll der Ball wieder in der Liga rollen.

Ob die Saison ordentlich zu Ende gespielt werden kann, abgebrochen werden muss oder der Fußballverband einen alternativen Modus entwickelt, steht aktuell in den Sternen. Bis einschließlich 19. April hat der Fußballverband Sachsen-Anhalt alle Spiele abgesetzt.

Während die beiden Absteiger vor der Unterbrechung des Spielbetriebes im Grunde feststanden – die beiden Aufsteiger Lokomotive Jerichow und SSV 80 Gardelegen II belegen mit jeweils drei Punkten abgeschlagen die letzten beiden Plätze – bahnte sich ein spannender Kampf um Platz eins und den Aufstieg in die Landesliga Nord an.

Am letzten Spieltag vor der Zwangspause empfing der damalige Tabellenzweite Saxonia Tangermünde den Spitzenreiter SV Liesten. Die Kaiserstädter schossen die Westaltmärker 6:0 ab und führen seit dem die Landesklasse mit 42 Zählern und zwei Punkten Vorsprung auf Liesten an. War die Tabellenführung bei den Elbestädtern geplant?

Kapitän Daniel Groß dazu: „Wir hatten am Anfang der Saison noch die eine oder andere Abstimmungsschwierigkeit. Das haben wir aber relativ schnell ablegen können. Wir stehen in der Defensive sehr kompakt und lassen wenig zu, haben erst neun Gegentore hinnehmen müssen. Und dann kommt unsere Offensivpower. Das ist schon ziemlich stark, was die Jungs in den vorderen Reihen abliefern.“

Aber auch Medizin Uchtspringe hat nach dem 2:1-Sieg gegen Eintracht Salzwedel bei sechs Punkten Rückstand auf Tangermünde und einem Spiel weniger noch Chancen auf den Aufstieg, falls die Saison noch einmal fortgesetzt wird.

„Die Aussetzung des Spielbetriebes wird bestimmt auch noch weitergehen. Tangermünde und Liesten sind ja nicht uneinholbar, das sind wenige Punkte. In der Landesklasse ist es so eng da oben,“ erklärte Trainer Lars Reifke, der auch für eine Relegation mit mehreren Mannschaften stimmen würde.

Mit etwas Abstand folgen die Wahrburger auf Rang vier. Trainer Robert Riep ist gegen eine Relegation.

„Eine Relegation würde die souveränen Ergebnisse von Tangermünde und Liesten eventuell auf den Kopf stellen. Aus meiner Sicht wäre der Abbruch der Saison mit Wertung der Tabelle eine denkbare Möglichkeit, die auch den Leistungen entspricht.“

Den besten Zuschauerschnitt (knapp über 200 pro Spiel) hat Aufsteiger Rossauer SV, der bereits in der Kreisoberliga in dieser Statistik führend war.

Lutz Bornemann, Vereinsvorsitzender des Rossauer SV, dazu: „Wir spielen seit 1996 mit dem Fußball-Männerteam in Rossau und haben seitdem immer Sonntag unsere Heimspiele gehabt. Die waren immer sehr gut besucht mit 100  bis 50 Zuschauern. Und das ist bis heute so geblieben, wenn Sonntag Heimspiel ist. Wir würden uns freuen, wenn wir auch im Land immer sonntags spielen dürfen. Die Spiele sind ein Anziehungspunkt für alle Altersklassen, auch für Kinder, die sich nebenbei auf dem Kleinfeldplatz austoben und danach sich auf ihre Waffel oder Kuchen freuen sowie für die Rentner, damit sie unter Leute sind. Für alle Fußballbegeisterten aus nah und fern ist in Rossau immer für alles gesorgt.“

Trainer Christian Schulze ergänzt: „Unser Zuschauerschnitt ist auch leicht zurückgegangen, auf Grund der Sonnabend-Spiele. Grundsätzlich haben wir treue Anhänger, die sich auch auf die neuen und starken Gegner in der neuen Liga gefreut haben und weiter unsere Spiele verfolgt haben. Dennoch tun uns die Sonnabend-Spiele weh. Sonntag-Spiele sind bei uns traditionell so gewachsen. Die Familien sind nach dem Mittagessen zu uns gekommen, am Sonnabend müssen sie teilweise noch arbeiten. Deshalb ist der Zuschauerschnitt leicht rückläufig.“

Kevin Sager, Spieler in Rossau: „Ich glaube das hängt mit dem Aufstieg zusammen, viele wollen den Platz in Rossau gerne mal sehen. Nicht jeder weiß, dass dort überhaupt Fußball gespielt wird. Zum anderen glaube ich, ist es für viele zum Ritual geworden. Der Sonntag ist für den Fußball im Ort reserviert, bei einem Bier und einer Bockwurst. Wenn der Erfolg da ist umso besser. Da wir auch viele Spieler aus der Region haben, glaube ich, dass über Erzählungen, was so am Sonntag in Rossau alles abgeht, der ein oder andere sich entschließt, auch einmal vorbeizuschauen und anschließend wohl öfter kommt.“