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Handball Papendiek hat über denTellerrand geschaut

Osterburgs Verbandsliga-Handballer Sebastian Papendiek im Interview.

Von Wolfgang Seibicke 14.11.2020, 00:01

Osterburg l Sebastian Papendiek ist eine „Stammkraft“ in den Reihen von Osterburgs Verbandsliga-Handballern. Er hat während seiner sportlichen Karriere allerdings auch über den Tellerrand hinausgeschaut.

Volksstimme: Wie sind Sie zum Handballsport gekommen?

Sebastian Papendiek: In der Grundschule konnten wir uns für die ersten Sportangebote entscheiden. Ein Großteil der Mitschüler hat mit Handball angefangen. Dieser Sport hat mir von Beginn an gefallen und wir sind alle bis zur A-Jugend dabeigeblieben.

Waren Sie in der Ausbildungsphase in der Osterburger HSG-Jugend bereits mit heutigen Mitspielern zusammen in einer Mannschaft?

Ja, mit Andreas Kuhlmann, Florian Skorz und Tobias Krüger.

Was hat Sie in jenen Jahren bestärkt, dem Handball treu zu bleiben?

Die mannschaftliche Geschlossenheit und die ersten sportlichen Erfolge. Wir waren in der Mannschaft alle miteinander befreundet und haben auch außerhalb der Sporthalle viel unternommen.

In welcher Liga spielte die Osterburger Männermannschaft, als sie dort zum ersten Mal am Ball waren?

Zu meinem Beginn spielte die 1. Männermannschaft noch in der Nordliga. Da war ich 17 Jahre alt.

Das Gros ihrer Handball-Laufbahn bestritten Sie für die einheimische HSG Osterburg. Sie waren zwischenzeitlich aber auch für andere Handballvereine, HSV Haldensleben und Lok Schönebeck, aktiv. Wie kam es zu diesen Engagements?

Ich habe zum Studium meinen Wohnort nach Magdeburg verlegt und dann die Anfrage von Haldensleben bekommen. Dort habe ich dann zwei Jahre gespielt und bin dann für zwei weitere Jahre nach Schönebeck gewechselt.

Sicherlich haben Sie dabei hinzugelernt?

Ich konnte und musste gerade im ersten Jahr bei Haldensleben sehr viel lernen. Ich wechselte schließlich von der Nordliga in die Oberliga Sachsen-Anhalt. Das war eine riesen Umstellung. Dort konnte ich dann dank Trainer Ingolf Wiegert sehr viel dazu lernen und mein Handballspiel auf ein anderes Level bringen. Auch im zweiten Jahr in Haldensleben unter Trainer Enrico Nefe sammelte ich neue Erfahrungen. Nach meinem Wechsel zu Lok Schönebeck konnte ich mich dann auch zum Stammspieler durchsetzen und lernte viele erfahrene Spieler kennen, die mir weiterhalfen und mir in Sachen Taktik noch ein zwei Tricks mitgeben konnten.

Doch zurück zur HSG Osterburg. Nach dem Aufstieg in die Verbandsliga im Jahr 2010/11 hat die Mannschaft dort eigentlich durchweg gute Platzierungen errreicht. Was waren die Grundlagen dafür?

Ich bin 2013 in die Heimat zurückgekehrt und da war klar, dass es für mich in Osterburg weitergehen wird. Ich bin dann gleich in die Rolle des Spielertrainers gerutscht. Wir haben jedes Jahr gute Platzierungen erreicht. Das lag daran, dass die Jungs schon viele Jahre zusammengespielt haben und seit vielen Jahren kannten. Auch wurde außerhalb des Spielfelds viel zusammen unternommen, was sich dann auch auf der „Platte“ widerspiegelt.

2018/19 war die HSG sogar in der Sachsen-Anhalt-Liga vertreten, stieg jedoch freiwillig ab. Was waren die Gründe? 

Ich selber habe in diesem Jahr in der Sachsen-Anhalt-Liga nicht mitgewirkt, da ich Beruf und Sport nicht verbinden konnte. Die zeitliche Belastung in der Liga war zu hoch. Und beim Rest der Mannschaft war es ähnlich. Für die Spieler war mit dem Aufstieg ein Traum in Erfüllung gegangen. Aber einige Spieler haben auch eine Familie zu Hause und da sind die langen Auswärtsfahrten doch eine größere Belastung für alle Beteiligten.

Welche Ereignisse in Ihrem Leben als Handballspieler würden Sie als besonders prägend bezeichnen, im positiven wie auch negativen Sinne?

Zum einen der Wechsel in die Oberliga Sachsen-Anhalt zum HSV Haldensleben und der Möglichkeit unter Ingolf Wiegert Handball spielen zu dürfen. Und die größten sportlichen Erfolge sind für mich der Gewinn des HVSA-Pokals mit der Lok Schönebeck und der Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga mit unserer HSG Osterburg. So viele negative Erlebnisse verbinde ich mit dem Handballsport nicht, denn jeder sportliche Rückschlag ist auch die Herausforderung besser zu werden. Natürlich aber war das Benefizspiel für Daniel Kühnel am 9. Dezember 2018 in meiner Zeit beim HSV Haldensleben ein ganz emontionaler Moment für mich.

Wird es nach dem zweiten Lockdown noch in diesem Jahr eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs geben?

Ich kann es mir fast nicht vorstellen. Ich hoffe dass wir diese Situation zusammen durchstehen und danach wieder Handball spielen. Aber unter den jetzigen Umständen wäre es verantwortungslos, zu früh zu beginnen und andere Menschen zu gefährden.